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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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mein viel Aufsehn gemacht; denn hier spielte
eine hölzerne Figur, die sich durch mechanische
Gesetze in Bewegung sezte mit jedem Meister
Schach und gewann die Parthie. Diese Maschine
wurde durch ganz Europa berühmt, bis man end-
lich entdeckte, was sich von selbst verstand, näm-
lich dass sie durch einen geschickten Schachspie-
ler unter dem Spielen in Bewegung gesezt wurde.

4. Gebrauch der Steine. Vom Schlagen, Schach-
bieten, Rochiren
. Jeder Spieler lässt seine Steine
nach und nach auf die feindlichen losmarschiren.
Man zieht wechselsweise, immer nur einen Stein
auf einmal und fängt gewöhnlich wo nicht immer
damit an, dass man den Bauer des Königs 2
Schritt d. i. von e 2 bis auf e 4 oder von e 7 auf
e 5 rückt; denn durch diesen Zug wird gleich
dem Feldherrn und einem Läufer die Bahn
geöffnet. Alle andre Züge sind unbestimmbar,
denn jeder richtet sich entweder, wenn es
nöthig ist, nach dem lezten Zuge des Gegners,
oder er bildet sich allmählig einen Plan, den Kö-
nig des Gegners zu fangen. Dieser Plan bleibt
die Hauptsache des Spiels, um ihn aber desto
ungehinderter ausführen zu können, sucht man
den Verlust seiner eigenen Steine zu vermeiden
und den Gegner zu schwächen, das ist, Steine
zu nehmen. Beym Damenspiele überspringt
der nehmende Stein denjenigen, welchen er
nimmt, beym Schach ist es nicht so; der Neh-

mein viel Aufſehn gemacht; denn hier ſpielte
eine hölzerne Figur, die ſich durch mechaniſche
Geſetze in Bewegung ſezte mit jedem Meiſter
Schach und gewann die Parthie. Dieſe Maſchine
wurde durch ganz Europa berühmt, bis man end-
lich entdeckte, was ſich von ſelbſt verſtand, näm-
lich daſs ſie durch einen geſchickten Schachſpie-
ler unter dem Spielen in Bewegung geſezt wurde.

4. Gebrauch der Steine. Vom Schlagen, Schach-
bieten, Rochiren
. Jeder Spieler läſst ſeine Steine
nach und nach auf die feindlichen losmarſchiren.
Man zieht wechſelsweiſe, immer nur einen Stein
auf einmal und fängt gewöhnlich wo nicht immer
damit an, daſs man den Bauer des Königs 2
Schritt d. i. von e 2 bis auf e 4 oder von e 7 auf
e 5 rückt; denn durch dieſen Zug wird gleich
dem Feldherrn und einem Läufer die Bahn
geöffnet. Alle andre Züge ſind unbeſtimmbar,
denn jeder richtet ſich entweder, wenn es
nöthig iſt, nach dem lezten Zuge des Gegners,
oder er bildet ſich allmählig einen Plan, den Kö-
nig des Gegners zu fangen. Dieſer Plan bleibt
die Hauptſache des Spiels, um ihn aber deſto
ungehinderter ausführen zu können, ſucht man
den Verluſt ſeiner eigenen Steine zu vermeiden
und den Gegner zu ſchwächen, das iſt, Steine
zu nehmen. Beym Damenſpiele überſpringt
der nehmende Stein denjenigen, welchen er
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[454/0486] mein viel Aufſehn gemacht; denn hier ſpielte eine hölzerne Figur, die ſich durch mechaniſche Geſetze in Bewegung ſezte mit jedem Meiſter Schach und gewann die Parthie. Dieſe Maſchine wurde durch ganz Europa berühmt, bis man end- lich entdeckte, was ſich von ſelbſt verſtand, näm- lich daſs ſie durch einen geſchickten Schachſpie- ler unter dem Spielen in Bewegung geſezt wurde. 4. Gebrauch der Steine. Vom Schlagen, Schach- bieten, Rochiren. Jeder Spieler läſst ſeine Steine nach und nach auf die feindlichen losmarſchiren. Man zieht wechſelsweiſe, immer nur einen Stein auf einmal und fängt gewöhnlich wo nicht immer damit an, daſs man den Bauer des Königs 2 Schritt d. i. von e 2 bis auf e 4 oder von e 7 auf e 5 rückt; denn durch dieſen Zug wird gleich dem Feldherrn und einem Läufer die Bahn geöffnet. Alle andre Züge ſind unbeſtimmbar, denn jeder richtet ſich entweder, wenn es nöthig iſt, nach dem lezten Zuge des Gegners, oder er bildet ſich allmählig einen Plan, den Kö- nig des Gegners zu fangen. Dieſer Plan bleibt die Hauptſache des Spiels, um ihn aber deſto ungehinderter ausführen zu können, ſucht man den Verluſt ſeiner eigenen Steine zu vermeiden und den Gegner zu ſchwächen, das iſt, Steine zu nehmen. Beym Damenſpiele überſpringt der nehmende Stein denjenigen, welchen er nimmt, beym Schach iſt es nicht ſo; der Neh-

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/486>, abgerufen am 24.11.2024.