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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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den Partheien, Grund- und Gerechtigkeitsbesitzern und ähnlichen Petitionären Anerbietungen zu Gewinntheilungen und dergleichen maskirten Unredlichkeiten gemacht wurden. Daß ihm das häufige Annehmen der wichtigthuenden Amtsmiene bei seinen Collegen zuwider war, bezeugt der Unwille, den er später oft genug über die Brutalität der Polizei aussprach. Doch legte er auch, wo sie nöthig wurde, Proben von Geistesgegenwart ab. Als baierische Soldaten, im Jahre 1813, bei ihrem Einrücken in Frankfurt, Plünderungsversuche machten, sah man ihn neben andern Polizeibeamten diesem Beginnen mit gezogenem Degen Einhalt thun. Es ist dies wohl derselbe Degen, den einst in spätern Jahren noch ein Freund bei ihm in der Ecke stehen sah. "Fürchten Sie sich nicht vor ihm," sagte Börne, "es klebt kein Blut daran."

Die erste Anerkennung seiner geistigen Gaben verschaffte sich Börne durch seine Vorträge in der jüdischen Maurerloge "zur aufgehenden Morgenröthe." In einem Gedenkbuch, welches diese Loge 1833 für Brüder herausgab, ist einer derselben mitgetheilt, den er im Jahre 1810 hielt. Friede und Liebe ist der Athem, der durch diese geistvolle Arbeit weht. Mit ergreifender Wahrheit wird darin das Thema umschrieben:

den Partheien, Grund- und Gerechtigkeitsbesitzern und ähnlichen Petitionären Anerbietungen zu Gewinntheilungen und dergleichen maskirten Unredlichkeiten gemacht wurden. Daß ihm das häufige Annehmen der wichtigthuenden Amtsmiene bei seinen Collegen zuwider war, bezeugt der Unwille, den er später oft genug über die Brutalität der Polizei aussprach. Doch legte er auch, wo sie nöthig wurde, Proben von Geistesgegenwart ab. Als baierische Soldaten, im Jahre 1813, bei ihrem Einrücken in Frankfurt, Plünderungsversuche machten, sah man ihn neben andern Polizeibeamten diesem Beginnen mit gezogenem Degen Einhalt thun. Es ist dies wohl derselbe Degen, den einst in spätern Jahren noch ein Freund bei ihm in der Ecke stehen sah. „Fürchten Sie sich nicht vor ihm,“ sagte Börne, „es klebt kein Blut daran."

Die erste Anerkennung seiner geistigen Gaben verschaffte sich Börne durch seine Vorträge in der jüdischen Maurerloge „zur aufgehenden Morgenröthe.“ In einem Gedenkbuch, welches diese Loge 1833 für Brüder herausgab, ist einer derselben mitgetheilt, den er im Jahre 1810 hielt. Friede und Liebe ist der Athem, der durch diese geistvolle Arbeit weht. Mit ergreifender Wahrheit wird darin das Thema umschrieben:

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[86/0128] den Partheien, Grund- und Gerechtigkeitsbesitzern und ähnlichen Petitionären Anerbietungen zu Gewinntheilungen und dergleichen maskirten Unredlichkeiten gemacht wurden. Daß ihm das häufige Annehmen der wichtigthuenden Amtsmiene bei seinen Collegen zuwider war, bezeugt der Unwille, den er später oft genug über die Brutalität der Polizei aussprach. Doch legte er auch, wo sie nöthig wurde, Proben von Geistesgegenwart ab. Als baierische Soldaten, im Jahre 1813, bei ihrem Einrücken in Frankfurt, Plünderungsversuche machten, sah man ihn neben andern Polizeibeamten diesem Beginnen mit gezogenem Degen Einhalt thun. Es ist dies wohl derselbe Degen, den einst in spätern Jahren noch ein Freund bei ihm in der Ecke stehen sah. „Fürchten Sie sich nicht vor ihm,“ sagte Börne, „es klebt kein Blut daran." Die erste Anerkennung seiner geistigen Gaben verschaffte sich Börne durch seine Vorträge in der jüdischen Maurerloge „zur aufgehenden Morgenröthe.“ In einem Gedenkbuch, welches diese Loge 1833 für Brüder herausgab, ist einer derselben mitgetheilt, den er im Jahre 1810 hielt. Friede und Liebe ist der Athem, der durch diese geistvolle Arbeit weht. Mit ergreifender Wahrheit wird darin das Thema umschrieben:

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/128>, abgerufen am 25.11.2024.