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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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Es hat etwas Rührendes! Herr Heine ging vor zehn Jahren nach Paris und bildet sich ein, daß Deutschland noch immer auf Vollendung des Perioden harrt, den er grade angefangen hatte, als sein Fuß das Hamburger Dampfschiff betrat, welches ihn nach Havre transportirte. Er glaubt, wir knusperten noch immer an den kleinen Gedichten und Novellen der damaligen Taschenbücher, an seinem Streit mit Platen, an seinen Salonwitzen, an einem Bilde, das er von Herrn von Raumer brauchte und ähnlichen, großartigen Leistungen, von denen er (S. 363) sagt: "Meine Leistungen sind Monumente, die ich in der Literatur Europa's aufgepflanzt habe, zum ewigen Ruhme des deutschen Geistes." Weil Herr Heine glaubt, daß wir um diese Monumente wie die Zwerge noch immer mit staunender Bewunderung herumgingen, so hielt er eine Schrift über seine persönlichen Differenzen mit Börne für ein Unternehmen, dessen Erscheinung man nicht zu motiviren brauche.

Ob sich Herr Heine für witziger, poetischer, unsterblicher als Börne hält, kann dem Biographen

Es hat etwas Rührendes! Herr Heine ging vor zehn Jahren nach Paris und bildet sich ein, daß Deutschland noch immer auf Vollendung des Perioden harrt, den er grade angefangen hatte, als sein Fuß das Hamburger Dampfschiff betrat, welches ihn nach Havre transportirte. Er glaubt, wir knusperten noch immer an den kleinen Gedichten und Novellen der damaligen Taschenbücher, an seinem Streit mit Platen, an seinen Salonwitzen, an einem Bilde, das er von Herrn von Raumer brauchte und ähnlichen, großartigen Leistungen, von denen er (S. 363) sagt: „Meine Leistungen sind Monumente, die ich in der Literatur Europa’s aufgepflanzt habe, zum ewigen Ruhme des deutschen Geistes.“ Weil Herr Heine glaubt, daß wir um diese Monumente wie die Zwerge noch immer mit staunender Bewunderung herumgingen, so hielt er eine Schrift über seine persönlichen Differenzen mit Börne für ein Unternehmen, dessen Erscheinung man nicht zu motiviren brauche.

Ob sich Herr Heine für witziger, poetischer, unsterblicher als Börne hält, kann dem Biographen

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[XIX/0025] Es hat etwas Rührendes! Herr Heine ging vor zehn Jahren nach Paris und bildet sich ein, daß Deutschland noch immer auf Vollendung des Perioden harrt, den er grade angefangen hatte, als sein Fuß das Hamburger Dampfschiff betrat, welches ihn nach Havre transportirte. Er glaubt, wir knusperten noch immer an den kleinen Gedichten und Novellen der damaligen Taschenbücher, an seinem Streit mit Platen, an seinen Salonwitzen, an einem Bilde, das er von Herrn von Raumer brauchte und ähnlichen, großartigen Leistungen, von denen er (S. 363) sagt: „Meine Leistungen sind Monumente, die ich in der Literatur Europa’s aufgepflanzt habe, zum ewigen Ruhme des deutschen Geistes.“ Weil Herr Heine glaubt, daß wir um diese Monumente wie die Zwerge noch immer mit staunender Bewunderung herumgingen, so hielt er eine Schrift über seine persönlichen Differenzen mit Börne für ein Unternehmen, dessen Erscheinung man nicht zu motiviren brauche. Ob sich Herr Heine für witziger, poetischer, unsterblicher als Börne hält, kann dem Biographen

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. XIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/25>, abgerufen am 21.11.2024.