Gutzkow, Karl: Öffentliche Charaktere. Bd. 1. Hamburg, 1835.Armand Carrel. Ein prozessualischer Fehler rettete Carrel, seine Wer sich nicht daran gewöhnt hat, in der nächsten Jene in Deutschland so verbreitete Meinung, daß Gibt es doch unter uns Menschen, welche sich über Der erste Abschied, welchen man nehmen soll, für Nur diejenigen, deren Wandel eine ewige Verzicht¬ Die Censur und die imponirende Stellung des Armand Carrel. Ein prozeſſualiſcher Fehler rettete Carrel, ſeine Wer ſich nicht daran gewoͤhnt hat, in der naͤchſten Jene in Deutſchland ſo verbreitete Meinung, daß Gibt es doch unter uns Menſchen, welche ſich uͤber Der erſte Abſchied, welchen man nehmen ſoll, fuͤr Nur diejenigen, deren Wandel eine ewige Verzicht¬ Die Cenſur und die imponirende Stellung des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0246" n="228"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Armand Carrel</hi>.<lb/></fw> <p>Ein prozeſſualiſcher Fehler rettete Carrel, ſeine<lb/> Sache wurde revidirt und mit der Erfahrung, freiwil¬<lb/> lig ſchon einmal mit dem Leben abgeſchloſſen zu haben,<lb/> ging er nach Paris.</p><lb/> <p>Wer ſich nicht daran gewoͤhnt hat, in der naͤchſten<lb/> Viertelſtunde guillotinirt zu werden, wird in unſerer ge¬<lb/> fahrvollen Zeit, nie eine große Rolle ſpielen.</p><lb/> <p>Jene in Deutſchland ſo verbreitete Meinung, daß<lb/> ein Kampf mit der Autoritaͤt auf freundſchaftlichem<lb/> Wege denkbar iſt, kennt ein reſignirter Charakter nicht.</p><lb/> <p>Gibt es doch unter uns Menſchen, welche ſich uͤber<lb/> die Strafe verwundern, die die Macht uͤber das poli¬<lb/> tiſche Verbrechen verhaͤngt, ſo wie wir Leute geſehen<lb/> haben, welche vom Staate Penſionen ziehen, und es<lb/> nicht begreifen konnten, daß man ſie auf die Feſtung<lb/> ſetzt, nachdem ſie mit der Revolution unter einer Decke<lb/> ſteckten.</p><lb/> <p>Der erſte Abſchied, welchen man nehmen ſoll, fuͤr<lb/> die Feldzuͤge der Oppoſition, iſt der Abſchied vom Leben.</p><lb/> <p>Nur diejenigen, deren Wandel eine ewige Verzicht¬<lb/> leiſtung iſt, ſollten das Kreuz des heiligen Kampfs<lb/> nehmen.</p><lb/> <p>Die Cenſur und die imponirende Stellung des<lb/> Miniſteriums Vill<hi rendition="#aq">è</hi>le hatten die Revolution eine Zeit¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [228/0246]
Armand Carrel.
Ein prozeſſualiſcher Fehler rettete Carrel, ſeine
Sache wurde revidirt und mit der Erfahrung, freiwil¬
lig ſchon einmal mit dem Leben abgeſchloſſen zu haben,
ging er nach Paris.
Wer ſich nicht daran gewoͤhnt hat, in der naͤchſten
Viertelſtunde guillotinirt zu werden, wird in unſerer ge¬
fahrvollen Zeit, nie eine große Rolle ſpielen.
Jene in Deutſchland ſo verbreitete Meinung, daß
ein Kampf mit der Autoritaͤt auf freundſchaftlichem
Wege denkbar iſt, kennt ein reſignirter Charakter nicht.
Gibt es doch unter uns Menſchen, welche ſich uͤber
die Strafe verwundern, die die Macht uͤber das poli¬
tiſche Verbrechen verhaͤngt, ſo wie wir Leute geſehen
haben, welche vom Staate Penſionen ziehen, und es
nicht begreifen konnten, daß man ſie auf die Feſtung
ſetzt, nachdem ſie mit der Revolution unter einer Decke
ſteckten.
Der erſte Abſchied, welchen man nehmen ſoll, fuͤr
die Feldzuͤge der Oppoſition, iſt der Abſchied vom Leben.
Nur diejenigen, deren Wandel eine ewige Verzicht¬
leiſtung iſt, ſollten das Kreuz des heiligen Kampfs
nehmen.
Die Cenſur und die imponirende Stellung des
Miniſteriums Villèle hatten die Revolution eine Zeit¬
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