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Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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Um Gedult in Leidens Zeit
tzen. Gib mir Gedult/ welche mir hoch von
nöthen ist in Leidens Zeit/ auff daß ich dei-
nen Willen thue/ und die Verheissung
empfahe/ lehre mich/ daß ich dir meinem
GOtt still halte/ wanns übel gehet/ damit
ich die Trübsalen nicht achte für ein Zei-
chen deiner Ungnaden/ und in meinem
Hertzen nicht etwan wider dich murre/ o-
der sonsten unleidig werde/ sondern laß
mich erkennen/ daß/ welchen du HErr lieb
hast/ du denselben auch züchtigest zu seiner
Besserung/ auff daß ein Mensch in Got-
tes Furcht demütig wandele/ sein Ver-
trauen nicht auff das Zeitliche stelle/ son-
dern auff GOtt/ der die Todten auffer-
wecket/ daß unser Glaub rechtschaffener
und viel köstlicher dann das vergängliche
Gold erfunden werde. Dann die Trüb-
sal bringet Gedult/ Gedult bringet Erfah-
rung/ Erfahrung bringet Hoffnung/
Hoffnung aber lässet nicht zu Schanden
werden. Und seelig ist der Mann/ den du
GOtt straffest. Darüm sol sich niemands
wägern der Züchtigung des Allmächtigen/

dann

Um Gedult in Leidens Zeit
tzen. Gib mir Gedult/ welche mir hoch von
nöthen iſt in Leidens Zeit/ auff daß ich dei-
nen Willen thue/ und die Verheiſſung
empfahe/ lehre mich/ daß ich dir meinem
GOtt ſtill halte/ wanns übel gehet/ damit
ich die Trübſalen nicht achte für ein Zei-
chen deiner Ungnaden/ und in meinem
Hertzen nicht etwan wider dich murre/ o-
der ſonſten unleidig werde/ ſondern laß
mich erkennen/ daß/ welchen du HErr lieb
haſt/ du denſelben auch züchtigeſt zu ſeiner
Beſſerung/ auff daß ein Menſch in Got-
tes Furcht demütig wandele/ ſein Ver-
trauen nicht auff das Zeitliche ſtelle/ ſon-
dern auff GOtt/ der die Todten auffer-
wecket/ daß unſer Glaub rechtſchaffener
und viel köſtlicher dann das vergängliche
Gold erfunden werde. Dann die Trüb-
ſal bringet Gedult/ Gedult bringet Eꝛfah-
rung/ Erfahrung bringet Hoffnung/
Hoffnung aber läſſet nicht zu Schanden
werden. Und ſeelig iſt der Mann/ den du
GOtt ſtraffeſt. Daꝛüm ſol ſich niemands
wägern deꝛ Züchtigung des Allmächtigen/

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[138/0142] Um Gedult in Leidens Zeit tzen. Gib mir Gedult/ welche mir hoch von nöthen iſt in Leidens Zeit/ auff daß ich dei- nen Willen thue/ und die Verheiſſung empfahe/ lehre mich/ daß ich dir meinem GOtt ſtill halte/ wanns übel gehet/ damit ich die Trübſalen nicht achte für ein Zei- chen deiner Ungnaden/ und in meinem Hertzen nicht etwan wider dich murre/ o- der ſonſten unleidig werde/ ſondern laß mich erkennen/ daß/ welchen du HErr lieb haſt/ du denſelben auch züchtigeſt zu ſeiner Beſſerung/ auff daß ein Menſch in Got- tes Furcht demütig wandele/ ſein Ver- trauen nicht auff das Zeitliche ſtelle/ ſon- dern auff GOtt/ der die Todten auffer- wecket/ daß unſer Glaub rechtſchaffener und viel köſtlicher dann das vergängliche Gold erfunden werde. Dann die Trüb- ſal bringet Gedult/ Gedult bringet Eꝛfah- rung/ Erfahrung bringet Hoffnung/ Hoffnung aber läſſet nicht zu Schanden werden. Und ſeelig iſt der Mann/ den du GOtt ſtraffeſt. Daꝛüm ſol ſich niemands wägern deꝛ Züchtigung des Allmächtigen/ dann

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Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/142>, abgerufen am 21.11.2024.