Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.Johann: Matthesij. Wann [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]s was übels hab gebraun.So kan man offt mit zeitlichem Rath/ Vorkommen manchem Schimpff und Schad. Drüm solt du nicht seyn gar zu gschwind/ Und Tyrannisch gegen deim Kind. Dein Tochter halt daheim im Haus/ Laß sie nicht viel spatziren aus. Gwehn sie zur Arbeit uud zum Rockn/ Daß sie nicht stets spiel mit der Tockn. Der Müssigang manche verführt/ Daß sie thut was sich nicht gebührt. Zu rechter Zeit gib ihr ein Mann/ Doch/ daß sie vor haußhalten kan/ Auffs freundlichste gebahr mit ihr/ Daß sie ohn Zwang gehorche dir. Auch Mas zu alln Dingen ist gut/ Wol dem Vater ders treffen thut. Haussorg das ist ein schwere Last/ Doch hat sie dir Gott auffgefast. So weiß dem Gsind zur Arbeit an/ Bey leib laß ihr keins müssig gahn. Schau auff das dein und halts zu rath/ Dann wer da hält derselbe hat. Der Groschen/ den man hat erspart/ Nützt mehr/ dann der gewonnen ward. Verzehr nicht mehr/ dann du erwirbst/ Sonst du in Grund gar bald verdirbst. Hab
Johann: Mattheſij. Wann [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]s was übels hab gebraun.So kan man offt mit zeitlichem Rath/ Vorkommen manchem Schimpff und Schad. Drüm ſolt du nicht ſeyn gar zu gſchwind/ Und Tyranniſch gegen deim Kind. Dein Tochter halt daheim im Haus/ Laß ſie nicht viel ſpatziren aus. Gwehn ſie zur Arbeit uud zum Rockn/ Daß ſie nicht ſtets ſpiel mit der Tockn. Der Müſſigang manche verführt/ Daß ſie thut was ſich nicht gebührt. Zu rechter Zeit gib ihr ein Mann/ Doch/ daß ſie vor haußhalten kan/ Auffs freundlichſte gebahr mit ihr/ Daß ſie ohn Zwang gehorche dir. Auch Mas zu alln Dingen iſt gut/ Wol dem Vater ders treffen thut. Hausſorg das iſt ein ſchwere Laſt/ Doch hat ſie dir Gott auffgefaſt. So weiß dem Gſind zur Arbeit an/ Bey leib laß ihr keins müſſig gahn. Schau auff das dein und halts zu rath/ Dann wer da hält derſelbe hat. Der Groſchen/ den man hat erſpart/ Nützt mehr/ dann der gewonnen ward. Verzehr nicht mehr/ dann du erwirbſt/ Sonſt du in Grund gar bald verdirbſt. Hab
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Johann: Mattheſij.
Wann _s was übels hab gebraun.
So kan man offt mit zeitlichem Rath/
Vorkommen manchem Schimpff und Schad.
Drüm ſolt du nicht ſeyn gar zu gſchwind/
Und Tyranniſch gegen deim Kind.
Dein Tochter halt daheim im Haus/
Laß ſie nicht viel ſpatziren aus.
Gwehn ſie zur Arbeit uud zum Rockn/
Daß ſie nicht ſtets ſpiel mit der Tockn.
Der Müſſigang manche verführt/
Daß ſie thut was ſich nicht gebührt.
Zu rechter Zeit gib ihr ein Mann/
Doch/ daß ſie vor haußhalten kan/
Auffs freundlichſte gebahr mit ihr/
Daß ſie ohn Zwang gehorche dir.
Auch Mas zu alln Dingen iſt gut/
Wol dem Vater ders treffen thut.
Hausſorg das iſt ein ſchwere Laſt/
Doch hat ſie dir Gott auffgefaſt.
So weiß dem Gſind zur Arbeit an/
Bey leib laß ihr keins müſſig gahn.
Schau auff das dein und halts zu rath/
Dann wer da hält derſelbe hat.
Der Groſchen/ den man hat erſpart/
Nützt mehr/ dann der gewonnen ward.
Verzehr nicht mehr/ dann du erwirbſt/
Sonſt du in Grund gar bald verdirbſt.
Hab
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