Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.sonst allerlei Möbel stehen, die nur für heute den Eindringlingen weichen mußten. Wer nicht den Platz dazu hat, ohne umständliche Veränderungen in der Wohnung eine größere Anzahl von Gästen einzuladen, der sollte es auch nicht thun. Das Geheimnis, es seinen Gästen angenehm und gemütlich zu machen, beruht, natürlich neben anderm, auch darin, daß die Räumlichkeiten groß genug und zweckentsprechend eingerichtet seien. Außerdem gehört aber auch eine genügende Beleuchtung dazu. Halbdunkle Zimmer machen, besonders beim Essen, einen unwirtlichen Eindruck, während viele Lampen und Lichter selbst die nüchternste Wohnung freundlich und gastlich erscheinen lassen. Auch beim Mittagessen soll man darauf Bedacht nehmen, daß die Tafel genügend erleuchtet sei, und lieber schon früher durch Zumachen der Vorhänge den scheidenden Tag ganz abschließen und Lampen anzünden, als nur den geringsten Schatten auf dem Speisetisch dulden. Vor allem aber kommt bei jeder Gesellschaft in Betracht, wen man einlädt, und zu was für einer Veranstaltung man die Betreffenden auffordert. Da wird es sich bei jungen Eheleuten, bei Familien, die neu an einen Ort gekommen sind, naturgemäß anfänglich nur um Erwiderungen sonst allerlei Möbel stehen, die nur für heute den Eindringlingen weichen mußten. Wer nicht den Platz dazu hat, ohne umständliche Veränderungen in der Wohnung eine größere Anzahl von Gästen einzuladen, der sollte es auch nicht thun. Das Geheimnis, es seinen Gästen angenehm und gemütlich zu machen, beruht, natürlich neben anderm, auch darin, daß die Räumlichkeiten groß genug und zweckentsprechend eingerichtet seien. Außerdem gehört aber auch eine genügende Beleuchtung dazu. Halbdunkle Zimmer machen, besonders beim Essen, einen unwirtlichen Eindruck, während viele Lampen und Lichter selbst die nüchternste Wohnung freundlich und gastlich erscheinen lassen. Auch beim Mittagessen soll man darauf Bedacht nehmen, daß die Tafel genügend erleuchtet sei, und lieber schon früher durch Zumachen der Vorhänge den scheidenden Tag ganz abschließen und Lampen anzünden, als nur den geringsten Schatten auf dem Speisetisch dulden. Vor allem aber kommt bei jeder Gesellschaft in Betracht, wen man einlädt, und zu was für einer Veranstaltung man die Betreffenden auffordert. Da wird es sich bei jungen Eheleuten, bei Familien, die neu an einen Ort gekommen sind, naturgemäß anfänglich nur um Erwiderungen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0050" n="40"/> sonst allerlei Möbel stehen, die nur für heute den Eindringlingen weichen mußten. Wer nicht den Platz dazu hat, ohne umständliche Veränderungen in der Wohnung eine größere Anzahl von Gästen einzuladen, der sollte es auch nicht thun. Das Geheimnis, es seinen Gästen angenehm und gemütlich zu machen, beruht, natürlich neben anderm, auch darin, daß die Räumlichkeiten groß genug und zweckentsprechend eingerichtet seien. Außerdem gehört aber auch eine genügende Beleuchtung dazu. Halbdunkle Zimmer machen, besonders beim Essen, einen unwirtlichen Eindruck, während viele Lampen und Lichter selbst die nüchternste Wohnung freundlich und gastlich erscheinen lassen. Auch beim Mittagessen soll man darauf Bedacht nehmen, daß die Tafel genügend erleuchtet sei, und lieber schon früher durch Zumachen der Vorhänge den scheidenden Tag ganz abschließen und Lampen anzünden, als nur den geringsten Schatten auf dem Speisetisch dulden.</p> <p>Vor allem aber kommt bei jeder Gesellschaft in Betracht, <hi rendition="#g">wen man einlädt</hi>, und zu was für einer Veranstaltung man die Betreffenden auffordert. Da wird es sich bei jungen Eheleuten, bei Familien, die neu an einen Ort gekommen sind, naturgemäß anfänglich nur um Erwiderungen </p> </div> </body> </text> </TEI> [40/0050]
sonst allerlei Möbel stehen, die nur für heute den Eindringlingen weichen mußten. Wer nicht den Platz dazu hat, ohne umständliche Veränderungen in der Wohnung eine größere Anzahl von Gästen einzuladen, der sollte es auch nicht thun. Das Geheimnis, es seinen Gästen angenehm und gemütlich zu machen, beruht, natürlich neben anderm, auch darin, daß die Räumlichkeiten groß genug und zweckentsprechend eingerichtet seien. Außerdem gehört aber auch eine genügende Beleuchtung dazu. Halbdunkle Zimmer machen, besonders beim Essen, einen unwirtlichen Eindruck, während viele Lampen und Lichter selbst die nüchternste Wohnung freundlich und gastlich erscheinen lassen. Auch beim Mittagessen soll man darauf Bedacht nehmen, daß die Tafel genügend erleuchtet sei, und lieber schon früher durch Zumachen der Vorhänge den scheidenden Tag ganz abschließen und Lampen anzünden, als nur den geringsten Schatten auf dem Speisetisch dulden.
Vor allem aber kommt bei jeder Gesellschaft in Betracht, wen man einlädt, und zu was für einer Veranstaltung man die Betreffenden auffordert. Da wird es sich bei jungen Eheleuten, bei Familien, die neu an einen Ort gekommen sind, naturgemäß anfänglich nur um Erwiderungen
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