rungskunst zum Vorwurf nahm, und wo- zu er fast zween ganze Winter anwenden muste. Es gereichte dieser Vorschlag nicht nur denen Candidaten zur besondern Ehre, sondern ich selbst konnte meine eigne Zerglie- derungen ins kurze fassen (*). Man könnte in der That auf keine andere Weise näher zu der Vollkommenheit derer anatomischen Kentnisse gelangen, als wenn man diesen guten Rath auf einer hohen Schule, die mit allen Bequemlichkeiten dazu versehen wäre, viele Jahre, und durch ganze Jahrhunderte befolgte, und ausserdem noch, wie in Göt- tingen, eine Ruhmbegierde und besondere Nacheiferung, nebst einer öffentlichen Be- lohnung, diese gute Absicht unterstüzte.
Nach-
(*) Auf diese Weise sind die academischen Streitschrif- ten der berühmten Männer, eines Mekels, Zinns, Sprögels, Aurivillius, Trendelenburgs, Noree- nius, Felix, Asch, des Freiherrn von Brun, eines Zimmermanns, Walstorfs, Kuhlemanns, Rhades, Schobingers, Vossius, Detlef, Vemus, Castelli, Albrechts, Rungs und Dunzius, zum Vorschein ge- kommen, wie auch die Disputation des Andersch, welche gewis keiner andern etwas nachgegeben haben würde, wo sie nicht durch ein unglükliches Schiksal wäre unterdrükt worden.
Vorrede des Verfaſſers.
rungskunſt zum Vorwurf nahm, und wo- zu er faſt zween ganze Winter anwenden muſte. Es gereichte dieſer Vorſchlag nicht nur denen Candidaten zur beſondern Ehre, ſondern ich ſelbſt konnte meine eigne Zerglie- derungen ins kurze faſſen (*). Man koͤnnte in der That auf keine andere Weiſe naͤher zu der Vollkommenheit derer anatomiſchen Kentniſſe gelangen, als wenn man dieſen guten Rath auf einer hohen Schule, die mit allen Bequemlichkeiten dazu verſehen waͤre, viele Jahre, und durch ganze Jahrhunderte befolgte, und auſſerdem noch, wie in Goͤt- tingen, eine Ruhmbegierde und beſondere Nacheiferung, nebſt einer oͤffentlichen Be- lohnung, dieſe gute Abſicht unterſtuͤzte.
Nach-
(*) Auf dieſe Weiſe ſind die academiſchen Streitſchrif- ten der beruͤhmten Maͤnner, eines Mekels, Zinns, Sproͤgels, Aurivillius, Trendelenburgs, Noree- nius, Felix, Aſch, des Freiherrn von Brun, eines Zimmermanns, Walstorfs, Kuhlemanns, Rhades, Schobingers, Voſſius, Detlef, Vemus, Caſtelli, Albrechts, Rungs und Dunzius, zum Vorſchein ge- kommen, wie auch die Diſputation des Anderſch, welche gewis keiner andern etwas nachgegeben haben wuͤrde, wo ſie nicht durch ein ungluͤkliches Schikſal waͤre unterdruͤkt worden.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0040"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vorrede des Verfaſſers.</hi></fw><lb/>
rungskunſt zum Vorwurf nahm, und wo-<lb/>
zu er faſt zween ganze Winter anwenden<lb/>
muſte. Es gereichte dieſer Vorſchlag nicht<lb/>
nur denen Candidaten zur beſondern Ehre,<lb/>ſondern ich ſelbſt konnte meine eigne Zerglie-<lb/>
derungen ins kurze faſſen <noteplace="foot"n="(*)">Auf dieſe Weiſe ſind die academiſchen Streitſchrif-<lb/>
ten der beruͤhmten Maͤnner, eines <hirendition="#fr">Mekels, Zinns,<lb/>
Sproͤgels, Aurivillius, Trendelenburgs, Noree-<lb/>
nius, Felix, Aſch,</hi> des Freiherrn von <hirendition="#fr">Brun,</hi> eines<lb/><hirendition="#fr">Zimmermanns, Walstorfs, Kuhlemanns, Rhades,<lb/>
Schobingers, Voſſius, Detlef, Vemus, Caſtelli,<lb/>
Albrechts, Rungs und Dunzius,</hi> zum Vorſchein ge-<lb/>
kommen, wie auch die Diſputation des <hirendition="#fr">Anderſch,</hi><lb/>
welche gewis keiner andern etwas nachgegeben haben<lb/>
wuͤrde, wo ſie nicht durch ein ungluͤkliches Schikſal<lb/>
waͤre unterdruͤkt worden.</note>. Man koͤnnte<lb/>
in der That auf keine andere Weiſe naͤher<lb/>
zu der Vollkommenheit derer anatomiſchen<lb/>
Kentniſſe gelangen, als wenn man dieſen<lb/>
guten Rath auf einer hohen Schule, die mit<lb/>
allen Bequemlichkeiten dazu verſehen waͤre,<lb/>
viele Jahre, und durch ganze Jahrhunderte<lb/>
befolgte, und auſſerdem noch, wie in Goͤt-<lb/>
tingen, eine Ruhmbegierde und beſondere<lb/>
Nacheiferung, nebſt einer oͤffentlichen Be-<lb/>
lohnung, dieſe gute Abſicht unterſtuͤzte.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Nach-</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[0040]
Vorrede des Verfaſſers.
rungskunſt zum Vorwurf nahm, und wo-
zu er faſt zween ganze Winter anwenden
muſte. Es gereichte dieſer Vorſchlag nicht
nur denen Candidaten zur beſondern Ehre,
ſondern ich ſelbſt konnte meine eigne Zerglie-
derungen ins kurze faſſen (*). Man koͤnnte
in der That auf keine andere Weiſe naͤher
zu der Vollkommenheit derer anatomiſchen
Kentniſſe gelangen, als wenn man dieſen
guten Rath auf einer hohen Schule, die mit
allen Bequemlichkeiten dazu verſehen waͤre,
viele Jahre, und durch ganze Jahrhunderte
befolgte, und auſſerdem noch, wie in Goͤt-
tingen, eine Ruhmbegierde und beſondere
Nacheiferung, nebſt einer oͤffentlichen Be-
lohnung, dieſe gute Abſicht unterſtuͤzte.
Nach-
(*) Auf dieſe Weiſe ſind die academiſchen Streitſchrif-
ten der beruͤhmten Maͤnner, eines Mekels, Zinns,
Sproͤgels, Aurivillius, Trendelenburgs, Noree-
nius, Felix, Aſch, des Freiherrn von Brun, eines
Zimmermanns, Walstorfs, Kuhlemanns, Rhades,
Schobingers, Voſſius, Detlef, Vemus, Caſtelli,
Albrechts, Rungs und Dunzius, zum Vorſchein ge-
kommen, wie auch die Diſputation des Anderſch,
welche gewis keiner andern etwas nachgegeben haben
wuͤrde, wo ſie nicht durch ein ungluͤkliches Schikſal
waͤre unterdruͤkt worden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/40>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.