Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

Bild:
<< vorherige Seite

Flieswassergefässe.
kommt, daß gedachter Saft ganz offenbar, mit einem
Schaum, aus denen Fächerchen und kleinen Hölen her-
ausgepresset wird.

§. 21.
Die Gefässe und Nerven dieser
Drüsen.

Es versammlen sich die rothen Schlagadern in den
einzelen Drüsen in grosser Menge; sie verbreiten sich
auch nicht allein in der äussern Membrane derselben, die
von ihnen eine rothe Farbe bekömmt, sondern es zerthei-
len sich auch die meisten von denenselben in dem Zellge-
webe (i), von deren Nezverwikelungen an der Drüse des
menschlichen Gekröses uns Fr. Ruysch eine Abbildung
hinterlassen hat (k).

Es wird niemand leugnen, daß nebst diesen Schlag-
adern nicht auch zugleich sollten Blutadern vorhanden
seyn, obgleich diese leztern noch von niemand sind be-
schrieben worden, gleichwie sie auch sonst gemeiniglich
hin und wieder aus der Acht pflegen gelassen zu wer-
den.

Von Nerven gehen gewis in diese Drüsen nur sehr
wenige, die man kaum erweislich machen kann, wenn
sie gleich von der grösten Art sind. Auf solche Weise
würde es schwer fallen, in denen so häufigen Drüsen des
Mittelfelles, oder auch an der so ansehnlichen Brustdrüse,
die zwar an sich weicher ist, aber doch in Ansehung ihres
Safts und der Abname ihrer Grösse an Erwachsenen,
mit diesen Flieswasserdrüsen übereinkommt, auch nur ei-
nen einzigen Nerven zu zeigen. Daher rührt also die

schwache
(i) [Spaltenumbruch] malpighivs de gland. con-
glob.
S. 2. handelt von diesen
Schlagadern umstandlich.
(k) [Spaltenumbruch] Jn dem Kupfer, so sich bei
dem mehrmalen angeführten
Sendschreiben befindet.

Flieswaſſergefaͤſſe.
kommt, daß gedachter Saft ganz offenbar, mit einem
Schaum, aus denen Faͤcherchen und kleinen Hoͤlen her-
ausgepreſſet wird.

§. 21.
Die Gefaͤſſe und Nerven dieſer
Druͤſen.

Es verſammlen ſich die rothen Schlagadern in den
einzelen Druͤſen in groſſer Menge; ſie verbreiten ſich
auch nicht allein in der aͤuſſern Membrane derſelben, die
von ihnen eine rothe Farbe bekoͤmmt, ſondern es zerthei-
len ſich auch die meiſten von denenſelben in dem Zellge-
webe (i), von deren Nezverwikelungen an der Druͤſe des
menſchlichen Gekroͤſes uns Fr. Ruyſch eine Abbildung
hinterlaſſen hat (k).

Es wird niemand leugnen, daß nebſt dieſen Schlag-
adern nicht auch zugleich ſollten Blutadern vorhanden
ſeyn, obgleich dieſe leztern noch von niemand ſind be-
ſchrieben worden, gleichwie ſie auch ſonſt gemeiniglich
hin und wieder aus der Acht pflegen gelaſſen zu wer-
den.

Von Nerven gehen gewis in dieſe Druͤſen nur ſehr
wenige, die man kaum erweislich machen kann, wenn
ſie gleich von der groͤſten Art ſind. Auf ſolche Weiſe
wuͤrde es ſchwer fallen, in denen ſo haͤufigen Druͤſen des
Mittelfelles, oder auch an der ſo anſehnlichen Bruſtdruͤſe,
die zwar an ſich weicher iſt, aber doch in Anſehung ihres
Safts und der Abname ihrer Groͤſſe an Erwachſenen,
mit dieſen Flieswaſſerdruͤſen uͤbereinkommt, auch nur ei-
nen einzigen Nerven zu zeigen. Daher ruͤhrt alſo die

ſchwache
(i) [Spaltenumbruch] malpighivs de gland. con-
glob.
S. 2. handelt von dieſen
Schlagadern umſtandlich.
(k) [Spaltenumbruch] Jn dem Kupfer, ſo ſich bei
dem mehrmalen angefuͤhrten
Sendſchreiben befindet.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0403" n="347"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Flieswa&#x017F;&#x017F;ergefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi></fw><lb/>
kommt, daß gedachter Saft ganz offenbar, mit einem<lb/>
Schaum, aus denen Fa&#x0364;cherchen und kleinen Ho&#x0364;len her-<lb/>
ausgepre&#x017F;&#x017F;et wird.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 21.<lb/>
Die Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und Nerven die&#x017F;er<lb/>
Dru&#x0364;&#x017F;en.</head><lb/>
            <p>Es ver&#x017F;ammlen &#x017F;ich die rothen Schlagadern in den<lb/>
einzelen Dru&#x0364;&#x017F;en in gro&#x017F;&#x017F;er Menge; &#x017F;ie verbreiten &#x017F;ich<lb/>
auch nicht allein in der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Membrane der&#x017F;elben, die<lb/>
von ihnen eine rothe Farbe beko&#x0364;mmt, &#x017F;ondern es zerthei-<lb/>
len &#x017F;ich auch die mei&#x017F;ten von denen&#x017F;elben in dem Zellge-<lb/>
webe <note place="foot" n="(i)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">malpighivs</hi> de gland. con-<lb/>
glob.</hi> S. 2. handelt von die&#x017F;en<lb/>
Schlagadern um&#x017F;tandlich.</note>, von deren Nezverwikelungen an der Dru&#x0364;&#x017F;e des<lb/>
men&#x017F;chlichen Gekro&#x0364;&#x017F;es uns Fr. <hi rendition="#fr">Ruy&#x017F;ch</hi> eine Abbildung<lb/>
hinterla&#x017F;&#x017F;en hat <note place="foot" n="(k)"><cb/>
Jn dem Kupfer, &#x017F;o &#x017F;ich bei<lb/>
dem mehrmalen angefu&#x0364;hrten<lb/>
Send&#x017F;chreiben befindet.</note>.</p><lb/>
            <p>Es wird niemand leugnen, daß neb&#x017F;t die&#x017F;en Schlag-<lb/>
adern nicht auch zugleich &#x017F;ollten Blutadern vorhanden<lb/>
&#x017F;eyn, obgleich die&#x017F;e leztern noch von niemand &#x017F;ind be-<lb/>
&#x017F;chrieben worden, gleichwie &#x017F;ie auch &#x017F;on&#x017F;t gemeiniglich<lb/>
hin und wieder aus der Acht pflegen gela&#x017F;&#x017F;en zu wer-<lb/>
den.</p><lb/>
            <p>Von Nerven gehen gewis in die&#x017F;e Dru&#x0364;&#x017F;en nur &#x017F;ehr<lb/>
wenige, die man kaum erweislich machen kann, wenn<lb/>
&#x017F;ie gleich von der gro&#x0364;&#x017F;ten Art &#x017F;ind. Auf &#x017F;olche Wei&#x017F;e<lb/>
wu&#x0364;rde es &#x017F;chwer fallen, in denen &#x017F;o ha&#x0364;ufigen Dru&#x0364;&#x017F;en des<lb/>
Mittelfelles, oder auch an der &#x017F;o an&#x017F;ehnlichen Bru&#x017F;tdru&#x0364;&#x017F;e,<lb/>
die zwar an &#x017F;ich weicher i&#x017F;t, aber doch in An&#x017F;ehung ihres<lb/>
Safts und der Abname ihrer Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e an Erwach&#x017F;enen,<lb/>
mit die&#x017F;en Flieswa&#x017F;&#x017F;erdru&#x0364;&#x017F;en u&#x0364;bereinkommt, auch nur ei-<lb/>
nen einzigen Nerven zu zeigen. Daher ru&#x0364;hrt al&#x017F;o die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chwache</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[347/0403] Flieswaſſergefaͤſſe. kommt, daß gedachter Saft ganz offenbar, mit einem Schaum, aus denen Faͤcherchen und kleinen Hoͤlen her- ausgepreſſet wird. §. 21. Die Gefaͤſſe und Nerven dieſer Druͤſen. Es verſammlen ſich die rothen Schlagadern in den einzelen Druͤſen in groſſer Menge; ſie verbreiten ſich auch nicht allein in der aͤuſſern Membrane derſelben, die von ihnen eine rothe Farbe bekoͤmmt, ſondern es zerthei- len ſich auch die meiſten von denenſelben in dem Zellge- webe (i), von deren Nezverwikelungen an der Druͤſe des menſchlichen Gekroͤſes uns Fr. Ruyſch eine Abbildung hinterlaſſen hat (k). Es wird niemand leugnen, daß nebſt dieſen Schlag- adern nicht auch zugleich ſollten Blutadern vorhanden ſeyn, obgleich dieſe leztern noch von niemand ſind be- ſchrieben worden, gleichwie ſie auch ſonſt gemeiniglich hin und wieder aus der Acht pflegen gelaſſen zu wer- den. Von Nerven gehen gewis in dieſe Druͤſen nur ſehr wenige, die man kaum erweislich machen kann, wenn ſie gleich von der groͤſten Art ſind. Auf ſolche Weiſe wuͤrde es ſchwer fallen, in denen ſo haͤufigen Druͤſen des Mittelfelles, oder auch an der ſo anſehnlichen Bruſtdruͤſe, die zwar an ſich weicher iſt, aber doch in Anſehung ihres Safts und der Abname ihrer Groͤſſe an Erwachſenen, mit dieſen Flieswaſſerdruͤſen uͤbereinkommt, auch nur ei- nen einzigen Nerven zu zeigen. Daher ruͤhrt alſo die ſchwache (i) malpighivs de gland. con- glob. S. 2. handelt von dieſen Schlagadern umſtandlich. (k) Jn dem Kupfer, ſo ſich bei dem mehrmalen angefuͤhrten Sendſchreiben befindet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/403
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/403>, abgerufen am 24.11.2024.