Füssen nach sich (t). An andern folgte ein Windge- schwulst am ganzen Körper, die Fussole und den innern Handteller ausgenommen, auf eine zerbrochne Ribbe. Die Luft drang durch die Rizze der verlezten Lungen- membran hervor (u). Von einer Brustwunde entstand über den ganzen Körper, auch so gar an den Augenlie- dern ein Windgeschwulst (x). Es trat an einem, der sich eine Ribbe zerbrochen hatte, ein vier Zoll hoher Wind- geschwulst am ganzen Leibe hervor (y). Da man das Zellgewebe unter der Haut, 5 Zoll hoch an der Brust, und am Bauche 6 Zoll hoch aufblies, stiegen die Au- gen heraus, und man fand in der wässrigen Augenfeuch- tigkeit Luft (z). Nach andern Berichten hatte sich die innere Luft, ohne daß eine Verwundung von aussen herzugekommen, überall durch das Zellgewebe ergossen. Einen durchgängigern Windgeschwulst, der so gar die Mannsruthe nicht verschonte, berichtet Binninger(a). An einem andern Gegenstande brachte die unterdrükte Ausdünstung von freyen Stükken einen Windgeschwulst hervor, so daß die Brüste so gar zu schwestern (auf- schwellen) anfingen (b). Ein Knabe schwoll über und über, so gar an der Ruthe, nachdem bey ihm das Fie- ber zurükgetreten war (c).
Eben so greift das Wasser weit um sich, wenn es in einem aufgedunsteten Körper stillstehend wird. Nach den Bemerkungen des de la Motte hat man die Räu- me in allen Muskeln voll Wasser angetroffen (d). Und der berühmte Beggi(e) beschreibet die Ergissung des
Wassers
(t)[Spaltenumbruch]El. col. de villars cours de chirurg. T. II. S. 170.
(u)Alexius littre Mem. de l'ac. des sci. 1713. S. 12.
(x)Io. Gottf berger de tympanite. S. 26.
(y)dran obs. 29.
(z)littre. Ebendas. S. 11.
(a)obs. 100. cent. 4.
(b)[Spaltenumbruch]I. H. schvlze Streitschr. de emphysemate.
(d) J. Will. de la Mottechi- rurg complete. obs. 126.
(e) Beim A. Pacchonin op. omn. S. 219. Meibom de pede tum. S. 14.
Erſtes Buch. Elementartheile
Fuͤſſen nach ſich (t). An andern folgte ein Windge- ſchwulſt am ganzen Koͤrper, die Fusſole und den innern Handteller ausgenommen, auf eine zerbrochne Ribbe. Die Luft drang durch die Rizze der verlezten Lungen- membran hervor (u). Von einer Bruſtwunde entſtand uͤber den ganzen Koͤrper, auch ſo gar an den Augenlie- dern ein Windgeſchwulſt (x). Es trat an einem, der ſich eine Ribbe zerbrochen hatte, ein vier Zoll hoher Wind- geſchwulſt am ganzen Leibe hervor (y). Da man das Zellgewebe unter der Haut, 5 Zoll hoch an der Bruſt, und am Bauche 6 Zoll hoch aufblies, ſtiegen die Au- gen heraus, und man fand in der waͤſſrigen Augenfeuch- tigkeit Luft (z). Nach andern Berichten hatte ſich die innere Luft, ohne daß eine Verwundung von auſſen herzugekommen, uͤberall durch das Zellgewebe ergoſſen. Einen durchgaͤngigern Windgeſchwulſt, der ſo gar die Mannsruthe nicht verſchonte, berichtet Binninger(a). An einem andern Gegenſtande brachte die unterdruͤkte Ausduͤnſtung von freyen Stuͤkken einen Windgeſchwulſt hervor, ſo daß die Bruͤſte ſo gar zu ſchweſtern (auf- ſchwellen) anfingen (b). Ein Knabe ſchwoll uͤber und uͤber, ſo gar an der Ruthe, nachdem bey ihm das Fie- ber zuruͤkgetreten war (c).
Eben ſo greift das Waſſer weit um ſich, wenn es in einem aufgedunſteten Koͤrper ſtillſtehend wird. Nach den Bemerkungen des de la Motte hat man die Raͤu- me in allen Muskeln voll Waſſer angetroffen (d). Und der beruͤhmte Beggi(e) beſchreibet die Ergiſſung des
Waſſers
(t)[Spaltenumbruch]El. col. de villars cours de chirurg. T. II. S. 170.
(u)Alexius littre Mem. de l’ac. des ſci. 1713. S. 12.
(x)Io. Gottf berger de tympanite. S. 26.
(y)dran obſ. 29.
(z)littre. Ebendaſ. S. 11.
(a)obſ. 100. cent. 4.
(b)[Spaltenumbruch]I. H. schvlze Streitſchr. de emphyſemate.
(d) J. Will. de la Mottechi- rurg complete. obſ. 126.
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Erſtes Buch. Elementartheile
Fuͤſſen nach ſich (t). An andern folgte ein Windge-
ſchwulſt am ganzen Koͤrper, die Fusſole und den innern
Handteller ausgenommen, auf eine zerbrochne Ribbe.
Die Luft drang durch die Rizze der verlezten Lungen-
membran hervor (u). Von einer Bruſtwunde entſtand
uͤber den ganzen Koͤrper, auch ſo gar an den Augenlie-
dern ein Windgeſchwulſt (x). Es trat an einem, der
ſich eine Ribbe zerbrochen hatte, ein vier Zoll hoher Wind-
geſchwulſt am ganzen Leibe hervor (y). Da man das
Zellgewebe unter der Haut, 5 Zoll hoch an der Bruſt,
und am Bauche 6 Zoll hoch aufblies, ſtiegen die Au-
gen heraus, und man fand in der waͤſſrigen Augenfeuch-
tigkeit Luft (z). Nach andern Berichten hatte ſich die
innere Luft, ohne daß eine Verwundung von auſſen
herzugekommen, uͤberall durch das Zellgewebe ergoſſen.
Einen durchgaͤngigern Windgeſchwulſt, der ſo gar die
Mannsruthe nicht verſchonte, berichtet Binninger (a).
An einem andern Gegenſtande brachte die unterdruͤkte
Ausduͤnſtung von freyen Stuͤkken einen Windgeſchwulſt
hervor, ſo daß die Bruͤſte ſo gar zu ſchweſtern (auf-
ſchwellen) anfingen (b). Ein Knabe ſchwoll uͤber und
uͤber, ſo gar an der Ruthe, nachdem bey ihm das Fie-
ber zuruͤkgetreten war (c).
Eben ſo greift das Waſſer weit um ſich, wenn es
in einem aufgedunſteten Koͤrper ſtillſtehend wird. Nach
den Bemerkungen des de la Motte hat man die Raͤu-
me in allen Muskeln voll Waſſer angetroffen (d). Und
der beruͤhmte Beggi (e) beſchreibet die Ergiſſung des
Waſſers
(t)
El. col. de villars cours
de chirurg. T. II. S. 170.
(u) Alexius littre Mem. de
l’ac. des ſci. 1713. S. 12.
(x) Io. Gottf berger de
tympanite. S. 26.
(y) dran obſ. 29.
(z) littre. Ebendaſ. S. 11.
(a) obſ. 100. cent. 4.
(b)
I. H. schvlze Streitſchr.
de emphyſemate.
(c) mann tripes Haitersba-
cenſis. 1. Tub. 1755. 4.
(d) J. Will. de la Motte chi-
rurg complete. obſ. 126.
(e) Beim A. Pacchon in op.
omn. S. 219. Meibom de pede
tum. S. 14.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/80>, abgerufen am 18.07.2024.
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