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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

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Viertes Buch. Das Herz.
§. 30.
Der zwote Einwurf, welcher von der Bewegung
des Blutes hergenommen ist, die, nachdem das
Herz herausgerissen worden, annoch fort-
dauret.

Es hat aber auch bei unseren Versuchen das Blut,
in Thieren von kaltem Blute, und besonders an Fröschen
und Fischen (n), wenn man ihnen gleich das Herz aus
der Brust gerissen, oder die grossen Schlagadern zerschnit-
ten, zwanzig (o), sieben und zwanzig (p), dreißig (q), und
sechs und dreyßig Minuten lang (r), in den Schlag- (s)
und Blutadern sich gewöhnlicher massen sehr deutlich be-
weget, und ist auf verschiedene Weise, wie man vermit-
telst derer Vergrösserungsgläser gesehen, fortgetrieben
worden. Es befinden sich auch noch einige Beispiele,
fast von gleicher Beschaffenheit, hin und wieder bei an-
dern Schriftstellern. Denn es leben theils die Schild-
kröten noch zwei ganzer Tage lang, nachdem man ihnen
das Herz bereits herausgenommen, da sich ohne Zweifel
alsdenn die Lebenssäfte bei denenselben noch bewegen müs-
sen; theils ist auch an einem kleinen Fischgen, bei dem
das Herz bereits stille gestanden, der Umlauf des Blutes
in den Gefässen des Schwanzes von einigen andern be-
rühmten Männern beobachtet worden (x); wie denn auch
die Schlagadern, nachdem das Herz bereits zerstöret war,
noch allmählich alles ihr Blut ausgeschüttet haben (y),
und künftig noch mehrere dergleichen Exempel, da die

Thie-
(n) [Spaltenumbruch] Exp. 196.
(o) Exp. 235.
(p) Exp. 226.
(q) Exp. 194. 195. 196. 221. 222.
225. 226. 228. 234. 235.
(r) Exp. 195. 196. 204. 206. 217.
[Spaltenumbruch] 218. 222. 223. 224. 225. 226. 227.
228. 229. 233. 234.
(s) Caldest am angef. Ort S. 76.
(x) Woodward Supplem. S.
101. 102.
(y) J. Alph. Borellus de mo-
tu animalium L. II. propos.
31.
Viertes Buch. Das Herz.
§. 30.
Der zwote Einwurf, welcher von der Bewegung
des Blutes hergenommen iſt, die, nachdem das
Herz herausgeriſſen worden, annoch fort-
dauret.

Es hat aber auch bei unſeren Verſuchen das Blut,
in Thieren von kaltem Blute, und beſonders an Froͤſchen
und Fiſchen (n), wenn man ihnen gleich das Herz aus
der Bruſt geriſſen, oder die groſſen Schlagadern zerſchnit-
ten, zwanzig (o), ſieben und zwanzig (p), dreißig (q), und
ſechs und dreyßig Minuten lang (r), in den Schlag- (s)
und Blutadern ſich gewoͤhnlicher maſſen ſehr deutlich be-
weget, und iſt auf verſchiedene Weiſe, wie man vermit-
telſt derer Vergroͤſſerungsglaͤſer geſehen, fortgetrieben
worden. Es befinden ſich auch noch einige Beiſpiele,
faſt von gleicher Beſchaffenheit, hin und wieder bei an-
dern Schriftſtellern. Denn es leben theils die Schild-
kroͤten noch zwei ganzer Tage lang, nachdem man ihnen
das Herz bereits herausgenommen, da ſich ohne Zweifel
alsdenn die Lebensſaͤfte bei denenſelben noch bewegen muͤſ-
ſen; theils iſt auch an einem kleinen Fiſchgen, bei dem
das Herz bereits ſtille geſtanden, der Umlauf des Blutes
in den Gefaͤſſen des Schwanzes von einigen andern be-
ruͤhmten Maͤnnern beobachtet worden (x); wie denn auch
die Schlagadern, nachdem das Herz bereits zerſtoͤret war,
noch allmaͤhlich alles ihr Blut ausgeſchuͤttet haben (y),
und kuͤnftig noch mehrere dergleichen Exempel, da die

Thie-
(n) [Spaltenumbruch] Exp. 196.
(o) Exp. 235.
(p) Exp. 226.
(q) Exp. 194. 195. 196. 221. 222.
225. 226. 228. 234. 235.
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[Spaltenumbruch] 218. 222. 223. 224. 225. 226. 227.
228. 229. 233. 234.
(s) Caldeſt am angef. Ort S. 76.
(x) Woodward Supplem. S.
101. 102.
(y) J. Alph. Borellus de mo-
tu animalium L. II. propoſ.
31.
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[826/0882] Viertes Buch. Das Herz. §. 30. Der zwote Einwurf, welcher von der Bewegung des Blutes hergenommen iſt, die, nachdem das Herz herausgeriſſen worden, annoch fort- dauret. Es hat aber auch bei unſeren Verſuchen das Blut, in Thieren von kaltem Blute, und beſonders an Froͤſchen und Fiſchen (n), wenn man ihnen gleich das Herz aus der Bruſt geriſſen, oder die groſſen Schlagadern zerſchnit- ten, zwanzig (o), ſieben und zwanzig (p), dreißig (q), und ſechs und dreyßig Minuten lang (r), in den Schlag- (s) und Blutadern ſich gewoͤhnlicher maſſen ſehr deutlich be- weget, und iſt auf verſchiedene Weiſe, wie man vermit- telſt derer Vergroͤſſerungsglaͤſer geſehen, fortgetrieben worden. Es befinden ſich auch noch einige Beiſpiele, faſt von gleicher Beſchaffenheit, hin und wieder bei an- dern Schriftſtellern. Denn es leben theils die Schild- kroͤten noch zwei ganzer Tage lang, nachdem man ihnen das Herz bereits herausgenommen, da ſich ohne Zweifel alsdenn die Lebensſaͤfte bei denenſelben noch bewegen muͤſ- ſen; theils iſt auch an einem kleinen Fiſchgen, bei dem das Herz bereits ſtille geſtanden, der Umlauf des Blutes in den Gefaͤſſen des Schwanzes von einigen andern be- ruͤhmten Maͤnnern beobachtet worden (x); wie denn auch die Schlagadern, nachdem das Herz bereits zerſtoͤret war, noch allmaͤhlich alles ihr Blut ausgeſchuͤttet haben (y), und kuͤnftig noch mehrere dergleichen Exempel, da die Thie- (n) Exp. 196. (o) Exp. 235. (p) Exp. 226. (q) Exp. 194. 195. 196. 221. 222. 225. 226. 228. 234. 235. (r) Exp. 195. 196. 204. 206. 217. 218. 222. 223. 224. 225. 226. 227. 228. 229. 233. 234. (s) Caldeſt am angef. Ort S. 76. (x) Woodward Supplem. S. 101. 102. (y) J. Alph. Borellus de mo- tu animalium L. II. propoſ. 31.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 826. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/882>, abgerufen am 22.11.2024.