Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.Die Bewegung des Herzens. handen (c). Durch eine Brustfistel war beinahe allesFleisch am Herzen verzehret worden (d). Jn einem an- dern Körper war fast alles Fleisch am Herzen dergestalt verzehret, daß dasselbe ganz saftlos, runzlich, und wie ei- ne gebakkene Birn anzusehen war (e). Nach vorherge- gangenen sehr häufigen Ohnmachten fand man, daß mehr als die Helfte des Herzens weggefault war (f). Nach ei- nem viertägigen Fieber war das Herze welk, und fast ver- zehrt (g). Die Lunge, und das Herz selbst waren von einem Geschwüre verzehrt, das leztere mit dem Herzbeu- tel zusammengewachsen, und wie eine leere Blase anzu- sehen (h). Jn einem Körper war das Herz so verzehret, daß nur die blossen Häute davon übrig waren (i). Nach vorher erlittenen Entzündungsfieber mit Seitenstechen, findet man öfters das Herz fast gänzlich zerstört. Eben dasselbe ist auch vom heissen Brande angegriffen, und die linke Kammer in Knochen verwandelt gefunden wor- den (k). Man hat das Herz dergestalt verzehrt angetroffen, daß fast nichts weiter, als eine Spur von der linken Herz- kammer übrig gewesen (l). Bei einem lungensüchtigen fand sich überhaupt gar kein Herz (m). §. 30. (c) [Spaltenumbruch]
Derer geringern äusserlichen Zerstörungen am Herzen, inglei- chen derer Verwundungen, die erst nach geraumer Zeit tödtlich gewor- den sind, davon man überall Bei- spiele findet, jezzo nicht zu geden- ken. (d) Dom. de marchettis Obs. 47. (e) Eph. Nat. Curios. Dec. I. ann. 3, obs. 65. (f) M. cornax Enchirid. S. 206. (g) [Spaltenumbruch]
klavnig Nosodoch. obs. 69. (h) Lud. Leodigar. gouey le veritable Chirurgien S. 269. 270. (i) martinez de corde S. 20. aus dem Telesius. Linden Select. S. 261. (k) Senac T. I. S. 483. T. II. S. 222. 223. 381. 389. (l) Ebenders. T. II. S. 390. (m) Georg. Aug. Langguth de Sensorio communi S. 14. F f f 5
Die Bewegung des Herzens. handen (c). Durch eine Bruſtfiſtel war beinahe allesFleiſch am Herzen verzehret worden (d). Jn einem an- dern Koͤrper war faſt alles Fleiſch am Herzen dergeſtalt verzehret, daß daſſelbe ganz ſaftlos, runzlich, und wie ei- ne gebakkene Birn anzuſehen war (e). Nach vorherge- gangenen ſehr haͤufigen Ohnmachten fand man, daß mehr als die Helfte des Herzens weggefault war (f). Nach ei- nem viertaͤgigen Fieber war das Herze welk, und faſt ver- zehrt (g). Die Lunge, und das Herz ſelbſt waren von einem Geſchwuͤre verzehrt, das leztere mit dem Herzbeu- tel zuſammengewachſen, und wie eine leere Blaſe anzu- ſehen (h). Jn einem Koͤrper war das Herz ſo verzehret, daß nur die bloſſen Haͤute davon uͤbrig waren (i). Nach vorher erlittenen Entzuͤndungsfieber mit Seitenſtechen, findet man oͤfters das Herz faſt gaͤnzlich zerſtoͤrt. Eben daſſelbe iſt auch vom heiſſen Brande angegriffen, und die linke Kammer in Knochen verwandelt gefunden wor- den (k). Man hat das Herz dergeſtalt verzehrt angetroffen, daß faſt nichts weiter, als eine Spur von der linken Herz- kammer uͤbrig geweſen (l). Bei einem lungenſuͤchtigen fand ſich uͤberhaupt gar kein Herz (m). §. 30. (c) [Spaltenumbruch]
Derer geringern aͤuſſerlichen Zerſtoͤrungen am Herzen, inglei- chen derer Verwundungen, die erſt nach geraumer Zeit toͤdtlich gewor- den ſind, davon man uͤberall Bei- ſpiele findet, jezzo nicht zu geden- ken. (d) Dom. de marchettis Obſ. 47. (e) Eph. Nat. Curioſ. Dec. I. ann. 3, obſ. 65. (f) M. cornax Enchirid. S. 206. (g) [Spaltenumbruch]
klavnig Noſodoch. obſ. 69. (h) Lud. Leodigar. gouey le veritable Chirurgien S. 269. 270. (i) martinez de corde S. 20. aus dem Teleſius. Linden Select. S. 261. (k) Senac T. I. S. 483. T. II. S. 222. 223. 381. 389. (l) Ebenderſ. T. II. S. 390. (m) Georg. Aug. Langguth de Senſorio communi S. 14. F f f 5
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Die Bewegung des Herzens.
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dern Koͤrper war faſt alles Fleiſch am Herzen dergeſtalt
verzehret, daß daſſelbe ganz ſaftlos, runzlich, und wie ei-
ne gebakkene Birn anzuſehen war (e). Nach vorherge-
gangenen ſehr haͤufigen Ohnmachten fand man, daß mehr
als die Helfte des Herzens weggefault war (f). Nach ei-
nem viertaͤgigen Fieber war das Herze welk, und faſt ver-
zehrt (g). Die Lunge, und das Herz ſelbſt waren von
einem Geſchwuͤre verzehrt, das leztere mit dem Herzbeu-
tel zuſammengewachſen, und wie eine leere Blaſe anzu-
ſehen (h). Jn einem Koͤrper war das Herz ſo verzehret,
daß nur die bloſſen Haͤute davon uͤbrig waren (i). Nach
vorher erlittenen Entzuͤndungsfieber mit Seitenſtechen,
findet man oͤfters das Herz faſt gaͤnzlich zerſtoͤrt. Eben
daſſelbe iſt auch vom heiſſen Brande angegriffen, und
die linke Kammer in Knochen verwandelt gefunden wor-
den (k). Man hat das Herz dergeſtalt verzehrt angetroffen,
daß faſt nichts weiter, als eine Spur von der linken Herz-
kammer uͤbrig geweſen (l). Bei einem lungenſuͤchtigen
fand ſich uͤberhaupt gar kein Herz (m).
§. 30.
(c)
Derer geringern aͤuſſerlichen
Zerſtoͤrungen am Herzen, inglei-
chen derer Verwundungen, die erſt
nach geraumer Zeit toͤdtlich gewor-
den ſind, davon man uͤberall Bei-
ſpiele findet, jezzo nicht zu geden-
ken.
(d) Dom. de marchettis
Obſ. 47.
(e) Eph. Nat. Curioſ. Dec. I.
ann. 3, obſ. 65.
(f) M. cornax Enchirid. S.
206.
(g)
klavnig Noſodoch. obſ. 69.
(h) Lud. Leodigar. gouey le
veritable Chirurgien S. 269. 270.
(i) martinez de corde S. 20.
aus dem Teleſius. Linden Select.
S. 261.
(k) Senac T. I. S. 483. T. II.
S. 222. 223. 381. 389.
(l) Ebenderſ. T. II. S. 390.
(m) Georg. Aug. Langguth de
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