Schlufwinkeln der Landseen in den Fröschen, und über- haupt in allen Jnsekten, die Wintermonate durch, fort- dauret, wollen wir an einem andern Orte mit beßrer Be- quemlichkeit reden. Es scheint nämlich ihr Herz- schlag unendlich klein (k), und der Umlauf des Blutes so träge zu seyn, daß dadurch keine Lebenswärme erzeugt wird (l).
Zweeter Abschnitt. Der Seitendrukk. Der Herzschlag.
§. 1. Wo dieser Drukk eigentlich herrürt.
Wofern sich das Blut aus dem Herzen in leere Schlag- adern ergösse, und dieses Blut durch das vordre Ende nicht schneller verliefe, als es durch das dem Her- zen nähere Ende hineintritt; so würden in diesem Falle die Schlagadern vom Geblüte nicht erweitert werden: und so würde alsdenn kein andrer Seitendrukk statt haben, als der allgemeine, und allen Säften eigne, die sich in erst welchen Kanal ergissen, und welche eine be- sondre und von festen Körpern unterschiedne Art von Drukke an sich haben (m), Kraft dessen sie allenthalben gegen den ganzen Umkreis ihres Gefässes ein Bestreben äussern, und mit ihrer ganzen Schwere nicht auf den untern Theil ihres Behältnisses drükken, wie dieses wohl die festen Körper an der Art haben.
§. 2.
(k)[Spaltenumbruch]
Daß ein Herzschlag noch übrig sey. Hist. des anim. T. III. S. 313.
(l)harvei fand weder Wärme, [Spaltenumbruch]
noch Bewegung, beim birch. T. IV. S. 537.
(m)mvschenbroek Inst. n. 784. u. f.
Sechſtes Buch. Die Seitenbewegung
Schlufwinkeln der Landſeen in den Froͤſchen, und uͤber- haupt in allen Jnſekten, die Wintermonate durch, fort- dauret, wollen wir an einem andern Orte mit beßrer Be- quemlichkeit reden. Es ſcheint naͤmlich ihr Herz- ſchlag unendlich klein (k), und der Umlauf des Blutes ſo traͤge zu ſeyn, daß dadurch keine Lebenswaͤrme erzeugt wird (l).
Zweeter Abſchnitt. Der Seitendrukk. Der Herzſchlag.
§. 1. Wo dieſer Drukk eigentlich herruͤrt.
Wofern ſich das Blut aus dem Herzen in leere Schlag- adern ergoͤſſe, und dieſes Blut durch das vordre Ende nicht ſchneller verliefe, als es durch das dem Her- zen naͤhere Ende hineintritt; ſo wuͤrden in dieſem Falle die Schlagadern vom Gebluͤte nicht erweitert werden: und ſo wuͤrde alsdenn kein andrer Seitendrukk ſtatt haben, als der allgemeine, und allen Saͤften eigne, die ſich in erſt welchen Kanal ergiſſen, und welche eine be- ſondre und von feſten Koͤrpern unterſchiedne Art von Drukke an ſich haben (m), Kraft deſſen ſie allenthalben gegen den ganzen Umkreis ihres Gefaͤſſes ein Beſtreben aͤuſſern, und mit ihrer ganzen Schwere nicht auf den untern Theil ihres Behaͤltniſſes druͤkken, wie dieſes wohl die feſten Koͤrper an der Art haben.
§. 2.
(k)[Spaltenumbruch]
Daß ein Herzſchlag noch uͤbrig ſey. Hiſt. des anim. T. III. S. 313.
(l)harvei fand weder Waͤrme, [Spaltenumbruch]
noch Bewegung, beim birch. T. IV. S. 537.
(m)mvſchenbroek Inſt. n. 784. u. f.
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Sechſtes Buch. Die Seitenbewegung
Schlufwinkeln der Landſeen in den Froͤſchen, und uͤber-
haupt in allen Jnſekten, die Wintermonate durch, fort-
dauret, wollen wir an einem andern Orte mit beßrer Be-
quemlichkeit reden. Es ſcheint naͤmlich ihr Herz-
ſchlag unendlich klein (k), und der Umlauf des Blutes
ſo traͤge zu ſeyn, daß dadurch keine Lebenswaͤrme erzeugt
wird (l).
Zweeter Abſchnitt.
Der Seitendrukk.
Der Herzſchlag.
§. 1.
Wo dieſer Drukk eigentlich herruͤrt.
Wofern ſich das Blut aus dem Herzen in leere Schlag-
adern ergoͤſſe, und dieſes Blut durch das vordre
Ende nicht ſchneller verliefe, als es durch das dem Her-
zen naͤhere Ende hineintritt; ſo wuͤrden in dieſem Falle
die Schlagadern vom Gebluͤte nicht erweitert werden:
und ſo wuͤrde alsdenn kein andrer Seitendrukk ſtatt
haben, als der allgemeine, und allen Saͤften eigne, die
ſich in erſt welchen Kanal ergiſſen, und welche eine be-
ſondre und von feſten Koͤrpern unterſchiedne Art von
Drukke an ſich haben (m), Kraft deſſen ſie allenthalben
gegen den ganzen Umkreis ihres Gefaͤſſes ein Beſtreben
aͤuſſern, und mit ihrer ganzen Schwere nicht auf den
untern Theil ihres Behaͤltniſſes druͤkken, wie dieſes wohl
die feſten Koͤrper an der Art haben.
§. 2.
(k)
Daß ein Herzſchlag noch
uͤbrig ſey. Hiſt. des anim. T. III.
S. 313.
(l) harvei fand weder Waͤrme,
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/380>, abgerufen am 24.11.2024.
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