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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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Das Gefühl. XII. Buch.
beizte, und bemerkte, daß der Flekken allmälich gegen das
freie Ende des Nagels und so lange fortrükkte, bis er mit
dem Nagelschnitte völlig verschwand.

Jch lese, daß die Nägel auch nach dem Tode noch
wachsen, und daß man sie an der Leiche der Katharina
Vicri (q), die man nunmehr 250 Jahre erhalten, noch
alle Jahre abschneiden könne.

Dennoch findet sich am Nagel mehr, als an der Ober-
haut zu betrachten; denn er nimmt nicht nur die Haut,
welche an ihm feste hängt, auf, sondern sein Nezzwesen ist
auch viel härter und fester, und es sind an diesem Nezz-
wesen die Wärzchen angewachsen. Hieran zweifelte auch
Albin (r).

J. Duverney (s) verglich die Nägel in so weit mit
den Hörnern, daß sich an den Hörnern mehr Schichten
von Fasern und Plättchen befinden, die noch deutlicher
hol sind, um die Wärzchen in sich zu nehmen (t). Doch
es liegen ebenfalls diese Wärzchen an den Klauen der
Thiere tief. Wenigstens verwandeln sich die schadhafte
Nägel in wirkliche Hörner, die aus Plättchen bestehen
(u*). (u**). An einem Hasen wuchsen, statt der Klauen,
feste Fasern, wie Borsten, heraus (u***).

Mit den Haaren verglich sie der vortrefliche Ludwig
(u****).

Malpighi schrieb die Nägel den Nervenwärzchen
zu (x), und es glaubte bereits Empedokles (y), daß
(u)

sie
(q) [Spaltenumbruch] WRIGTH travels p. 437.
(r) L. II. c. 15.
(s) loc cit.
(t) DUVERNEY l. c.
(u*) Phil. Trans n. 297.
Frank de FRANKENAU de
unguibus monstros. MALPIGH.
[Spaltenumbruch] posth. t. 19. f. 3. INGRASSIAS
de tumoribus pag.
336.
(u**) Hist. de l'acad. 1719.
Hist.
1.
(u***) TEICHMEYER Pa-
thol. pag.
43.
(u****) Progr. cit.
(x) Posth. pag. 100.
(y) ARISTOTELES de
spiritu c.
6.
(u) MALPIGHI de tact.
org. pag. 9. du HAMEL de
corp. anim. L. II. c.
1.

Das Gefuͤhl. XII. Buch.
beizte, und bemerkte, daß der Flekken allmaͤlich gegen das
freie Ende des Nagels und ſo lange fortruͤkkte, bis er mit
dem Nagelſchnitte voͤllig verſchwand.

Jch leſe, daß die Naͤgel auch nach dem Tode noch
wachſen, und daß man ſie an der Leiche der Katharina
Vicri (q), die man nunmehr 250 Jahre erhalten, noch
alle Jahre abſchneiden koͤnne.

Dennoch findet ſich am Nagel mehr, als an der Ober-
haut zu betrachten; denn er nimmt nicht nur die Haut,
welche an ihm feſte haͤngt, auf, ſondern ſein Nezzweſen iſt
auch viel haͤrter und feſter, und es ſind an dieſem Nezz-
weſen die Waͤrzchen angewachſen. Hieran zweifelte auch
Albin (r).

J. Duverney (s) verglich die Naͤgel in ſo weit mit
den Hoͤrnern, daß ſich an den Hoͤrnern mehr Schichten
von Faſern und Plaͤttchen befinden, die noch deutlicher
hol ſind, um die Waͤrzchen in ſich zu nehmen (t). Doch
es liegen ebenfalls dieſe Waͤrzchen an den Klauen der
Thiere tief. Wenigſtens verwandeln ſich die ſchadhafte
Naͤgel in wirkliche Hoͤrner, die aus Plaͤttchen beſtehen
(u*). (u**). An einem Haſen wuchſen, ſtatt der Klauen,
feſte Faſern, wie Borſten, heraus (u***).

Mit den Haaren verglich ſie der vortrefliche Ludwig
(u****).

Malpighi ſchrieb die Naͤgel den Nervenwaͤrzchen
zu (x), und es glaubte bereits Empedokles (y), daß
(u)

ſie
(q) [Spaltenumbruch] WRIGTH travels p. 437.
(r) L. II. c. 15.
(s) loc cit.
(t) DUVERNEY l. c.
(u*) Phil. Tranſ n. 297.
Frank de FRANKENAU de
unguibus monſtroſ. MALPIGH.
[Spaltenumbruch] poſth. t. 19. f. 3. INGRASSIAS
de tumoribus pag.
336.
(u**) Hiſt. de l’acad. 1719.
Hiſt.
1.
(u***) TEICHMEYER Pa-
thol. pag.
43.
(u****) Progr. cit.
(x) Poſth. pag. 100.
(y) ARISTOTELES de
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6.
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[276/0294] Das Gefuͤhl. XII. Buch. beizte, und bemerkte, daß der Flekken allmaͤlich gegen das freie Ende des Nagels und ſo lange fortruͤkkte, bis er mit dem Nagelſchnitte voͤllig verſchwand. Jch leſe, daß die Naͤgel auch nach dem Tode noch wachſen, und daß man ſie an der Leiche der Katharina Vicri (q), die man nunmehr 250 Jahre erhalten, noch alle Jahre abſchneiden koͤnne. Dennoch findet ſich am Nagel mehr, als an der Ober- haut zu betrachten; denn er nimmt nicht nur die Haut, welche an ihm feſte haͤngt, auf, ſondern ſein Nezzweſen iſt auch viel haͤrter und feſter, und es ſind an dieſem Nezz- weſen die Waͤrzchen angewachſen. Hieran zweifelte auch Albin (r). J. Duverney (s) verglich die Naͤgel in ſo weit mit den Hoͤrnern, daß ſich an den Hoͤrnern mehr Schichten von Faſern und Plaͤttchen befinden, die noch deutlicher hol ſind, um die Waͤrzchen in ſich zu nehmen (t). Doch es liegen ebenfalls dieſe Waͤrzchen an den Klauen der Thiere tief. Wenigſtens verwandeln ſich die ſchadhafte Naͤgel in wirkliche Hoͤrner, die aus Plaͤttchen beſtehen (u*). (u**). An einem Haſen wuchſen, ſtatt der Klauen, feſte Faſern, wie Borſten, heraus (u***). Mit den Haaren verglich ſie der vortrefliche Ludwig (u****). Malpighi ſchrieb die Naͤgel den Nervenwaͤrzchen zu (x), und es glaubte bereits Empedokles (y), daß ſie (u) (q) WRIGTH travels p. 437. (r) L. II. c. 15. (s) loc cit. (t) DUVERNEY l. c. (u*) Phil. Tranſ n. 297. Frank de FRANKENAU de unguibus monſtroſ. MALPIGH. poſth. t. 19. f. 3. INGRASSIAS de tumoribus pag. 336. (u**) Hiſt. de l’acad. 1719. Hiſt. 1. (u***) TEICHMEYER Pa- thol. pag. 43. (u****) Progr. cit. (x) Poſth. pag. 100. (y) ARISTOTELES de ſpiritu c. 6. (u) MALPIGHI de tact. org. pag. 9. du HAMEL de corp. anim. L. II. c. 1.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/294>, abgerufen am 22.11.2024.