Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Geruch. XIV. Buch.
Vorfaren nicht unbekannt war, und mit ziemlicher Dikke
in der Nase und dem Schlunde, bis zur Zunge, Luft-
röhren und Schlundkopfe nebst der Kehle fortläuft (b).

§. 14.
Die Drüsen dieser Schleimhaut.

Man findet diese Membran jederzeit sowohl in leben-
digen, als todten Thieren feucht (c): es schwizzen so gar
noch nach dem Todte, wenn man sie mit der Nadel sticht,
(d) Tröpfgen heraus, deren viele in einen einzigen Tro-
pfen zusammen laufen (e). Es ist ein Schleim, wie ein
Gallert (f), und von dem ich bereits oben eine Beschrei-
bung gegeben habe (g).

Man könnte fragen, woher diese Nässe komme, in-
dem die Drüsen in der Nase eines Menschen nicht so
deutlich zu sehen sind, als man sie hin und wieder in den
Kupfern zu zeichnen pflegt (i).

Erstlich läßt es sich leichtlich zeigen, daß die Schlag-
adern der Schleimmembran allenthalben ausdünsten (k).
Schneider leitete den Rozz blos aus den Schlagadern
her (k*), und Stenonius fügte noch die Drüsen bei.
Es erscheinen ferner in der Nase und zwar hin und wie-
der in ganzen Haufen an der Nasenscheidewand (l), längst
der Grundfläche derselben, neben dem Vorderende, wie
auch in dem innern Theile des mittlern (m) und untersten
(h)

Gan-
(b) [Spaltenumbruch] ORIBAS. p. 268. u. f.
(c) SCHNEIDER. L. III. S. II.
p.
504.
(d) Id. ibid. pag. 515. an den
Fischen.
(e) Idem. p. 513.
(f) SLEVOGT de gurgul. n. 17.
(g) L. VII.
(i) le CAT. p. 400. f. 5. BON-
HOMME cephal. obs
16.
(k) KAAUW. n. 112.
(k*) ROLFINK diss. pag. 1256
1257.
(l) SANTORIN. p. 90. MOR-
GAGN. adv. VI. p. 114. VIEUS-
SENS p. 100. 101. RUYSCH ep.
VIII. t. 9. f.
7. Bläsgen GUNZ
de humor. p.
180.
(m) Des untersten SANTORIN.
GUNZ. p.
180.
(h) Vergl. den SANTORINUS
p. 91. MORGAGN. advers. VI.
p.
114. Daß oft blos Punkte zu
sehen sind, PALEYN. Ausgabe
BAUD. p. 405. LIEUTAUD leug-
net überhaupt die Drüsen in der
[Spaltenumbruch] Schleimhaut P. 160. SENAC. ess.
de phys.
neuen Ausgabe. p. 729.

Der Geruch. XIV. Buch.
Vorfaren nicht unbekannt war, und mit ziemlicher Dikke
in der Naſe und dem Schlunde, bis zur Zunge, Luft-
roͤhren und Schlundkopfe nebſt der Kehle fortlaͤuft (b).

§. 14.
Die Druͤſen dieſer Schleimhaut.

Man findet dieſe Membran jederzeit ſowohl in leben-
digen, als todten Thieren feucht (c): es ſchwizzen ſo gar
noch nach dem Todte, wenn man ſie mit der Nadel ſticht,
(d) Troͤpfgen heraus, deren viele in einen einzigen Tro-
pfen zuſammen laufen (e). Es iſt ein Schleim, wie ein
Gallert (f), und von dem ich bereits oben eine Beſchrei-
bung gegeben habe (g).

Man koͤnnte fragen, woher dieſe Naͤſſe komme, in-
dem die Druͤſen in der Naſe eines Menſchen nicht ſo
deutlich zu ſehen ſind, als man ſie hin und wieder in den
Kupfern zu zeichnen pflegt (i).

Erſtlich laͤßt es ſich leichtlich zeigen, daß die Schlag-
adern der Schleimmembran allenthalben ausduͤnſten (k).
Schneider leitete den Rozz blos aus den Schlagadern
her (k*), und Stenonius fuͤgte noch die Druͤſen bei.
Es erſcheinen ferner in der Naſe und zwar hin und wie-
der in ganzen Haufen an der Naſenſcheidewand (l), laͤngſt
der Grundflaͤche derſelben, neben dem Vorderende, wie
auch in dem innern Theile des mittlern (m) und unterſten
(h)

Gan-
(b) [Spaltenumbruch] ORIBAS. p. 268. u. f.
(c) SCHNEIDER. L. III. S. II.
p.
504.
(d) Id. ibid. pag. 515. an den
Fiſchen.
(e) Idem. p. 513.
(f) SLEVOGT de gurgul. n. 17.
(g) L. VII.
(i) le CAT. p. 400. f. 5. BON-
HOMME cephal. obſ
16.
(k) KAAUW. n. 112.
(k*) ROLFINK diſſ. pag. 1256
1257.
(l) SANTORIN. p. 90. MOR-
GAGN. adv. VI. p. 114. VIEUS-
SENS p. 100. 101. RUYSCH ep.
VIII. t. 9. f.
7. Blaͤsgen GUNZ
de humor. p.
180.
(m) Des unterſten SANTORIN.
GUNZ. p.
180.
(h) Vergl. den SANTORINUS
p. 91. MORGAGN. adverſ. VI.
p.
114. Daß oft blos Punkte zu
ſehen ſind, PALEYN. Ausgabe
BAUD. p. 405. LIEUTAUD leug-
net uͤberhaupt die Druͤſen in der
[Spaltenumbruch] Schleimhaut P. 160. SENAC. eſſ.
de phyſ.
neuen Ausgabe. p. 729.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0476" n="458"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Geruch. <hi rendition="#aq">XIV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Vorfaren nicht unbekannt war, und mit ziemlicher Dikke<lb/>
in der Na&#x017F;e und dem Schlunde, bis zur Zunge, Luft-<lb/>
ro&#x0364;hren und Schlundkopfe neb&#x017F;t der Kehle fortla&#x0364;uft <note place="foot" n="(b)"><cb/><hi rendition="#aq">ORIBAS. p.</hi> 268. u. f.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">§. 14.<lb/>
Die Dru&#x0364;&#x017F;en die&#x017F;er Schleimhaut.</hi> </head><lb/>
            <p>Man findet die&#x017F;e Membran jederzeit &#x017F;owohl in leben-<lb/>
digen, als todten Thieren feucht <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">SCHNEIDER. L. III. S. II.<lb/>
p.</hi> 504.</note>: es &#x017F;chwizzen &#x017F;o gar<lb/>
noch nach dem Todte, wenn man &#x017F;ie mit der Nadel &#x017F;ticht,<lb/><note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Id. ibid. pag.</hi> 515. an den<lb/>
Fi&#x017F;chen.</note> Tro&#x0364;pfgen heraus, deren viele in einen einzigen Tro-<lb/>
pfen zu&#x017F;ammen laufen <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Idem. p.</hi> 513.</note>. Es i&#x017F;t ein Schleim, wie ein<lb/>
Gallert <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">SLEVOGT de gurgul. n.</hi> 17.</note>, und von dem ich bereits oben eine Be&#x017F;chrei-<lb/>
bung gegeben habe <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">L. VII.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Man ko&#x0364;nnte fragen, woher die&#x017F;e Na&#x0364;&#x017F;&#x017F;e komme, in-<lb/>
dem die Dru&#x0364;&#x017F;en in der Na&#x017F;e eines Men&#x017F;chen nicht &#x017F;o<lb/>
deutlich zu &#x017F;ehen &#x017F;ind, als man &#x017F;ie hin und wieder in den<lb/>
Kupfern zu zeichnen pflegt <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">le CAT. p. 400. f. 5. BON-<lb/>
HOMME cephal. ob&#x017F;</hi> 16.</note>.</p><lb/>
            <p>Er&#x017F;tlich la&#x0364;ßt es &#x017F;ich leichtlich zeigen, daß die Schlag-<lb/>
adern der Schleimmembran allenthalben ausdu&#x0364;n&#x017F;ten <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">KAAUW. n.</hi> 112.</note>.<lb/><hi rendition="#fr">Schneider</hi> leitete den Rozz blos aus den Schlagadern<lb/>
her <note place="foot" n="(k*)"><hi rendition="#aq">ROLFINK di&#x017F;&#x017F;. pag.</hi> 1256<lb/>
1257.</note>, und <hi rendition="#fr">Stenonius</hi> fu&#x0364;gte noch die Dru&#x0364;&#x017F;en bei.<lb/>
Es er&#x017F;cheinen ferner in der Na&#x017F;e und zwar hin und wie-<lb/>
der in ganzen Haufen an der Na&#x017F;en&#x017F;cheidewand <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">SANTORIN. p. 90. MOR-<lb/>
GAGN. adv. VI. p. 114. VIEUS-<lb/>
SENS p. 100. 101. RUYSCH ep.<lb/>
VIII. t. 9. f.</hi> 7. Bla&#x0364;sgen <hi rendition="#aq">GUNZ<lb/>
de humor. p.</hi> 180.</note>, la&#x0364;ng&#x017F;t<lb/>
der Grundfla&#x0364;che der&#x017F;elben, neben dem Vorderende, wie<lb/>
auch in dem innern Theile des mittlern <note place="foot" n="(m)">Des unter&#x017F;ten <hi rendition="#aq">SANTORIN.<lb/>
GUNZ. p.</hi> 180.</note> und unter&#x017F;ten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Gan-</fw><lb/><note place="foot" n="(h)">Vergl. den <hi rendition="#aq">SANTORINUS<lb/>
p. 91. MORGAGN. adver&#x017F;. VI.<lb/>
p.</hi> 114. Daß oft blos Punkte zu<lb/>
&#x017F;ehen &#x017F;ind, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PALEYN.</hi></hi> Ausgabe<lb/><hi rendition="#aq">BAUD. p. 405. LIEUTAUD</hi> leug-<lb/>
net u&#x0364;berhaupt die Dru&#x0364;&#x017F;en in der<lb/><cb/>
Schleimhaut <hi rendition="#aq">P. 160. SENAC. e&#x017F;&#x017F;.<lb/>
de phy&#x017F;.</hi> neuen Ausgabe. <hi rendition="#aq">p.</hi> 729.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[458/0476] Der Geruch. XIV. Buch. Vorfaren nicht unbekannt war, und mit ziemlicher Dikke in der Naſe und dem Schlunde, bis zur Zunge, Luft- roͤhren und Schlundkopfe nebſt der Kehle fortlaͤuft (b). §. 14. Die Druͤſen dieſer Schleimhaut. Man findet dieſe Membran jederzeit ſowohl in leben- digen, als todten Thieren feucht (c): es ſchwizzen ſo gar noch nach dem Todte, wenn man ſie mit der Nadel ſticht, (d) Troͤpfgen heraus, deren viele in einen einzigen Tro- pfen zuſammen laufen (e). Es iſt ein Schleim, wie ein Gallert (f), und von dem ich bereits oben eine Beſchrei- bung gegeben habe (g). Man koͤnnte fragen, woher dieſe Naͤſſe komme, in- dem die Druͤſen in der Naſe eines Menſchen nicht ſo deutlich zu ſehen ſind, als man ſie hin und wieder in den Kupfern zu zeichnen pflegt (i). Erſtlich laͤßt es ſich leichtlich zeigen, daß die Schlag- adern der Schleimmembran allenthalben ausduͤnſten (k). Schneider leitete den Rozz blos aus den Schlagadern her (k*), und Stenonius fuͤgte noch die Druͤſen bei. Es erſcheinen ferner in der Naſe und zwar hin und wie- der in ganzen Haufen an der Naſenſcheidewand (l), laͤngſt der Grundflaͤche derſelben, neben dem Vorderende, wie auch in dem innern Theile des mittlern (m) und unterſten Gan- (h) (b) ORIBAS. p. 268. u. f. (c) SCHNEIDER. L. III. S. II. p. 504. (d) Id. ibid. pag. 515. an den Fiſchen. (e) Idem. p. 513. (f) SLEVOGT de gurgul. n. 17. (g) L. VII. (i) le CAT. p. 400. f. 5. BON- HOMME cephal. obſ 16. (k) KAAUW. n. 112. (k*) ROLFINK diſſ. pag. 1256 1257. (l) SANTORIN. p. 90. MOR- GAGN. adv. VI. p. 114. VIEUS- SENS p. 100. 101. RUYSCH ep. VIII. t. 9. f. 7. Blaͤsgen GUNZ de humor. p. 180. (m) Des unterſten SANTORIN. GUNZ. p. 180. (h) Vergl. den SANTORINUS p. 91. MORGAGN. adverſ. VI. p. 114. Daß oft blos Punkte zu ſehen ſind, PALEYN. Ausgabe BAUD. p. 405. LIEUTAUD leug- net uͤberhaupt die Druͤſen in der Schleimhaut P. 160. SENAC. eſſ. de phyſ. neuen Ausgabe. p. 729.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/476
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/476>, abgerufen am 22.11.2024.