gläserne Feuchtigkeit von chymischen Giften (h*) und in Krankheiten (h**) bisweilen trübe (i), welches die Neue- ren grauen Staar (k) nennen, ein unheilbares Uebel; und endlich hat man befunden, daß sich die gläserne Feuchtigkeit in ein knorplichtes (l) oder knochiges Wesen verwandelt habe (m). Uebrigens wird sie nicht einmal im hohen Alter so leicht opac.
Man hat einstmals nach dem Gebrauch der Färber- röthe, an der Glaßhaut einige Röthe bemerkt (n).
Ein Schriftsteller, der nicht zu verwerfen ist, behaup- tet, daß sie nach der Forttreibung wieder wachsen soll (o); und es sagen einige, daß der Verlust, der in den Hand- grif des Daviels vorgehet, sich leicht wieder ersezzen lasse (o*).
§. 19. Die Crystallinse.
Dieser Theil war dem Hippokrates nicht unbekannt, welcher wenigstens (p) im Auge etwas leimiges kannte, welches, wenn es herausgenommen würde, gleichsam zu einer Art des Weihrauchs wurde. Sie war ausser- dem der ganzen Vorwelt bekannt (q). Man findet sie
in
(h*)[Spaltenumbruch]
Wird mit Weinsteinöl, Salz- geiste, Salpetergeiste und Vitriol- geiste, doch nicht vom Eßig trübe, PETIT Epist. II. p. 31. Jn heis- sem Wasser etwas dunkel, doch ge- schwinde wieder helle MOEHRING de visu p 55. Daß der Salpeter- geist mit der gläsernen Feuchtig- keit aufbraust BORRICH Hermet. med. p. 408.
(h**) Entzündete Membranen werden undurchsichtig DAVIEL ep. ad Cl. HOIN p. 12. Staar bei einem Fehler der gläsernen Feuch- tigkeit LANCISI. Bei dem PAL- FYN anat. chir. Hal. T. III. p. 170. opac an einem Hunde. MERY Mem. de l' Acad. 1713. p. 122.
(i)MORGAGNUS Epist. XVIII. [Spaltenumbruch]
n. 37. Etwas opac in der Katze STEEHELIN spec ann. 1724. c 7.
(k)HEISTER catar. pag. 260. BRISSEAU verwirft den Namen. MORGAGNI Epist. XVIII. n. 42.
(l) So sagt beinahe MOR- GAGNUS Epist. XVIII. n. 40.
(m)HENKEL de cataract. p. 11. der bei den MORANDUS dieses Uebel gesehen. LANCISIUS beim HEISTERUS in vindic. p. 203. Chirurg. p. 602.
(n)Du HAMEL Memoir. de l' Acad. 1739. p. 9.
(o)POZZI Comm. Epist. p. 84.
(o*)FRANK. Anmerk. T. VI. p. 252. seqq.
(p)Peri sarkon.
(q)CELSUSVII. c. 7. n. 13 &c.
Das Geſicht. XVI. Buch.
glaͤſerne Feuchtigkeit von chymiſchen Giften (h*) und in Krankheiten (h**) bisweilen truͤbe (i), welches die Neue- ren grauen Staar (k) nennen, ein unheilbares Uebel; und endlich hat man befunden, daß ſich die glaͤſerne Feuchtigkeit in ein knorplichtes (l) oder knochiges Weſen verwandelt habe (m). Uebrigens wird ſie nicht einmal im hohen Alter ſo leicht opac.
Man hat einſtmals nach dem Gebrauch der Faͤrber- roͤthe, an der Glaßhaut einige Roͤthe bemerkt (n).
Ein Schriftſteller, der nicht zu verwerfen iſt, behaup- tet, daß ſie nach der Forttreibung wieder wachſen ſoll (o); und es ſagen einige, daß der Verluſt, der in den Hand- grif des Daviels vorgehet, ſich leicht wieder erſezzen laſſe (o*).
§. 19. Die Cryſtallinſe.
Dieſer Theil war dem Hippokrates nicht unbekannt, welcher wenigſtens (p) im Auge etwas leimiges kannte, welches, wenn es herausgenommen wuͤrde, gleichſam zu einer Art des Weihrauchs wurde. Sie war auſſer- dem der ganzen Vorwelt bekannt (q). Man findet ſie
in
(h*)[Spaltenumbruch]
Wird mit Weinſteinoͤl, Salz- geiſte, Salpetergeiſte und Vitriol- geiſte, doch nicht vom Eßig truͤbe, PETIT Epiſt. II. p. 31. Jn heiſ- ſem Waſſer etwas dunkel, doch ge- ſchwinde wieder helle MOEHRING de viſu p 55. Daß der Salpeter- geiſt mit der glaͤſernen Feuchtig- keit aufbrauſt BORRICH Hermet. med. p. 408.
(h**) Entzuͤndete Membranen werden undurchſichtig DAVIEL ep. ad Cl. HOIN p. 12. Staar bei einem Fehler der glaͤſernen Feuch- tigkeit LANCISI. Bei dem PAL- FYN anat. chir. Hal. T. III. p. 170. opac an einem Hunde. MERY Mem. de l’ Acad. 1713. p. 122.
(i)MORGAGNUS Epiſt. XVIII. [Spaltenumbruch]
n. 37. Etwas opac in der Katze STEEHELIN ſpec ann. 1724. c 7.
(k)HEISTER catar. pag. 260. BRISSEAU verwirft den Namen. MORGAGNI Epiſt. XVIII. n. 42.
(l) So ſagt beinahe MOR- GAGNUS Epiſt. XVIII. n. 40.
(m)HENKEL de cataract. p. 11. der bei den MORANDUS dieſes Uebel geſehen. LANCISIUS beim HEISTERUS in vindic. p. 203. Chirurg. p. 602.
(n)Du HAMEL Memoir. de l’ Acad. 1739. p. 9.
(o)POZZI Comm. Epiſt. p. 84.
(o*)FRANK. Anmerk. T. VI. p. 252. ſeqq.
(p)Peri ſarkon.
(q)CELSUSVII. c. 7. n. 13 &c.
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[850/0868]
Das Geſicht. XVI. Buch.
glaͤſerne Feuchtigkeit von chymiſchen Giften (h*) und in
Krankheiten (h**) bisweilen truͤbe (i), welches die Neue-
ren grauen Staar (k) nennen, ein unheilbares Uebel;
und endlich hat man befunden, daß ſich die glaͤſerne
Feuchtigkeit in ein knorplichtes (l) oder knochiges Weſen
verwandelt habe (m). Uebrigens wird ſie nicht einmal
im hohen Alter ſo leicht opac.
Man hat einſtmals nach dem Gebrauch der Faͤrber-
roͤthe, an der Glaßhaut einige Roͤthe bemerkt (n).
Ein Schriftſteller, der nicht zu verwerfen iſt, behaup-
tet, daß ſie nach der Forttreibung wieder wachſen ſoll (o);
und es ſagen einige, daß der Verluſt, der in den Hand-
grif des Daviels vorgehet, ſich leicht wieder erſezzen
laſſe (o*).
§. 19.
Die Cryſtallinſe.
Dieſer Theil war dem Hippokrates nicht unbekannt,
welcher wenigſtens (p) im Auge etwas leimiges kannte,
welches, wenn es herausgenommen wuͤrde, gleichſam
zu einer Art des Weihrauchs wurde. Sie war auſſer-
dem der ganzen Vorwelt bekannt (q). Man findet ſie
in
(h*)
Wird mit Weinſteinoͤl, Salz-
geiſte, Salpetergeiſte und Vitriol-
geiſte, doch nicht vom Eßig truͤbe,
PETIT Epiſt. II. p. 31. Jn heiſ-
ſem Waſſer etwas dunkel, doch ge-
ſchwinde wieder helle MOEHRING
de viſu p 55. Daß der Salpeter-
geiſt mit der glaͤſernen Feuchtig-
keit aufbrauſt BORRICH Hermet.
med. p. 408.
(h**) Entzuͤndete Membranen
werden undurchſichtig DAVIEL ep.
ad Cl. HOIN p. 12. Staar bei
einem Fehler der glaͤſernen Feuch-
tigkeit LANCISI. Bei dem PAL-
FYN anat. chir. Hal. T. III. p. 170.
opac an einem Hunde. MERY
Mem. de l’ Acad. 1713. p. 122.
(i) MORGAGNUS Epiſt. XVIII.
n. 37. Etwas opac in der Katze
STEEHELIN ſpec ann. 1724. c 7.
(k) HEISTER catar. pag. 260.
BRISSEAU verwirft den Namen.
MORGAGNI Epiſt. XVIII. n. 42.
(l) So ſagt beinahe MOR-
GAGNUS Epiſt. XVIII. n. 40.
(m) HENKEL de cataract. p. 11.
der bei den MORANDUS dieſes
Uebel geſehen. LANCISIUS beim
HEISTERUS in vindic. p. 203.
Chirurg. p. 602.
(n) Du HAMEL Memoir. de
l’ Acad. 1739. p. 9.
(o) POZZI Comm. Epiſt. p. 84.
(o*) FRANK. Anmerk. T. VI.
p. 252. ſeqq.
(p) Peri ſarkon.
(q) CELSUSVII. c. 7. n. 13 &c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 850. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/868>, abgerufen am 22.11.2024.
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