Die vierfüßigen Thiere von kaltem Blute, die Fische (d*) Vögel, und vierfüßige Thiere vom warmen Blute, haben überhaupt Muskeln die einander ziemlich gleich sind, und womit sie ihre Augen regieren (e): Die ersteren, von denen ich geredet habe, verstehen das rechte Auge ohne das linke, und so gar nach gegenseitigen Richtun- gen zu drehen (e*), indessen daß die Vögel und Menschen gemeiniglich beide Augen zugleich bewegen.
Es entstehen diese Muskeln nicht von den Knochen, und man kann hier, wenn man sich der äussersten Stren- ge bedienen wollte, diejenigen Schriftsteller verbessern (f), welche sagen, daß sie vom Keilknochen herkommen. Die Sache selbst hat Eustachius gesehen (g), so wie Vesa- rius(h), und noch vor diesen Jacob Berengarius Carpensis(i), und A. M. Valsalva(k) hat es einen Ring genannt.
Und insonderheit von diesen Muskeln zu reden, so entspringt der obere Muskel oder auch der Aufheber, welchen man auch den Stolzen zu nennen pflegt, und den man den Bewunderer hätte nennen können (l),
von
(d*)[Spaltenumbruch]
Jch finde vier gerade, zween schiefe, die beide das Auge nach vorne, und einwerts ziehen. Zween benennet, PORTERFIELD p. 425. Sechs Muskeln hat der galleus Merc. de France l. c. tr. IV.
(e)BONDELET pag. 389 47. KLEIN miss. 3. III. t. 2. f. 3. 4. IACOBAEI Mus. p. 18. du TER- TRE Tom. IV. Jch glaube, da- hin gehört der Panapana vom THEVETO so genannt franc. an- tartique p. 49.
(e*) Jm Frosch PETIT Mem. de l' Acad. 1738. p. 153. Chameleon RADZIVIL Itin. p. 119. PARIS. PETRESCUS p. 345 VALISNERI. PANAROLUS II. pag. 396. PER- RAULT Ess. T. III. p. 64 SPON. Voyag. I. p. 375 WHELFR I. p. 274. PORTERFIELD I. vom Ha- ten und Käninchen.
(f)[Spaltenumbruch]ARANTIUS c. 19. Audere, und ohnlängst cl. GIRARDI refles. annat. p. 51. Auch ILL. ALBI- NUS leitet es von Knochen her p. 178. Doch sollen die Muskeln allerdings von Knochen entstehen, die ihre Fafern eigentlich ins Kno- chenhäutchen werfen.
(g)Tab. 39. f. 1. 2. 3. 4. 5.
(h)pag. 265.
(i)pag. CCCGLXXV. b. Auch den Ursprung von der harten Hirn- haut, WINSLOW n. 244 AEMI- LIUS, PARISIANUZ, ZINN tab. 5. f. 3. d. f. 2. 9. f. 1. f. p. 171. 172. MORGAGN. Epist. XVI. n. 16. 22.
(k)Diss. II. n. 2. p. 142. Comm. Bonon. T. I. p. 377. wie es ge- meiniglich die Kupfer EUSTACHII vörstellen, und die Kupfer COW- PERII 25, f. 3. 4.
(l)PARSONS p. 53.
Das Geſicht. XVI. Buch.
Die vierfuͤßigen Thiere von kaltem Blute, die Fiſche (d*) Voͤgel, und vierfuͤßige Thiere vom warmen Blute, haben uͤberhaupt Muſkeln die einander ziemlich gleich ſind, und womit ſie ihre Augen regieren (e): Die erſteren, von denen ich geredet habe, verſtehen das rechte Auge ohne das linke, und ſo gar nach gegenſeitigen Richtun- gen zu drehen (e*), indeſſen daß die Voͤgel und Menſchen gemeiniglich beide Augen zugleich bewegen.
Es entſtehen dieſe Muſkeln nicht von den Knochen, und man kann hier, wenn man ſich der aͤuſſerſten Stren- ge bedienen wollte, diejenigen Schriftſteller verbeſſern (f), welche ſagen, daß ſie vom Keilknochen herkommen. Die Sache ſelbſt hat Euſtachius geſehen (g), ſo wie Veſa- rius(h), und noch vor dieſen Jacob Berengarius Carpenſis(i), und A. M. Valſalva(k) hat es einen Ring genannt.
Und inſonderheit von dieſen Muſkeln zu reden, ſo entſpringt der obere Muſkel oder auch der Aufheber, welchen man auch den Stolzen zu nennen pflegt, und den man den Bewunderer haͤtte nennen koͤnnen (l),
von
(d*)[Spaltenumbruch]
Jch finde vier gerade, zween ſchiefe, die beide das Auge nach vorne, und einwerts ziehen. Zween benennet, PORTERFIELD p. 425. Sechs Muſkeln hat der galleus Merc. de France l. c. tr. IV.
(e)BONDELET pag. 389 47. KLEIN miſſ. 3. III. t. 2. f. 3. 4. IACOBÆI Muſ. p. 18. du TER- TRE Tom. IV. Jch glaube, da- hin gehoͤrt der Panapana vom THEVETO ſo genannt franc. an- tartique p. 49.
(e*) Jm Froſch PETIT Mém. de l’ Acad. 1738. p. 153. Chameleon RADZIVIL Itin. p. 119. PARIS. PETRESCUS p. 345 VALISNERI. PANAROLUS II. pag. 396. PER- RAULT Eſſ. T. III. p. 64 SPON. Voyag. I. p. 375 WHELFR I. p. 274. PORTERFIELD I. vom Ha- ten und Kaͤninchen.
(f)[Spaltenumbruch]ARANTIUS c. 19. Audere, und ohnlaͤngſt cl. GIRARDI refleſ. annat. p. 51. Auch ILL. ALBI- NUS leitet es von Knochen her p. 178. Doch ſollen die Muſkeln allerdings von Knochen entſtehen, die ihre Fafern eigentlich ins Kno- chenhaͤutchen werfen.
(g)Tab. 39. f. 1. 2. 3. 4. 5.
(h)pag. 265.
(i)pag. CCCGLXXV. b. Auch den Urſprung von der harten Hirn- haut, WINSLOW n. 244 AEMI- LIUS, PARISIANUZ, ZINN tab. 5. f. 3. d. f. 2. 9. f. 1. f. p. 171. 172. MORGAGN. Epiſt. XVI. n. 16. 22.
(k)Diſſ. II. n. 2. p. 142. Comm. Bonon. T. I. p. 377. wie es ge- meiniglich die Kupfer EUSTACHII voͤrſtellen, und die Kupfer COW- PERII 25, f. 3. 4.
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[878/0896]
Das Geſicht. XVI. Buch.
Die vierfuͤßigen Thiere von kaltem Blute, die Fiſche
(d*) Voͤgel, und vierfuͤßige Thiere vom warmen Blute,
haben uͤberhaupt Muſkeln die einander ziemlich gleich
ſind, und womit ſie ihre Augen regieren (e): Die erſteren,
von denen ich geredet habe, verſtehen das rechte Auge
ohne das linke, und ſo gar nach gegenſeitigen Richtun-
gen zu drehen (e*), indeſſen daß die Voͤgel und Menſchen
gemeiniglich beide Augen zugleich bewegen.
Es entſtehen dieſe Muſkeln nicht von den Knochen,
und man kann hier, wenn man ſich der aͤuſſerſten Stren-
ge bedienen wollte, diejenigen Schriftſteller verbeſſern (f),
welche ſagen, daß ſie vom Keilknochen herkommen. Die
Sache ſelbſt hat Euſtachius geſehen (g), ſo wie Veſa-
rius (h), und noch vor dieſen Jacob Berengarius
Carpenſis (i), und A. M. Valſalva (k) hat es einen
Ring genannt.
Und inſonderheit von dieſen Muſkeln zu reden, ſo
entſpringt der obere Muſkel oder auch der Aufheber,
welchen man auch den Stolzen zu nennen pflegt, und
den man den Bewunderer haͤtte nennen koͤnnen (l),
von
(d*)
Jch finde vier gerade, zween
ſchiefe, die beide das Auge nach
vorne, und einwerts ziehen. Zween
benennet, PORTERFIELD p. 425.
Sechs Muſkeln hat der galleus
Merc. de France l. c. tr. IV.
(e) BONDELET pag. 389 47.
KLEIN miſſ. 3. III. t. 2. f. 3. 4.
IACOBÆI Muſ. p. 18. du TER-
TRE Tom. IV. Jch glaube, da-
hin gehoͤrt der Panapana vom
THEVETO ſo genannt franc. an-
tartique p. 49.
(e*) Jm Froſch PETIT Mém.
de l’ Acad. 1738. p. 153. Chameleon
RADZIVIL Itin. p. 119. PARIS.
PETRESCUS p. 345 VALISNERI.
PANAROLUS II. pag. 396. PER-
RAULT Eſſ. T. III. p. 64 SPON.
Voyag. I. p. 375 WHELFR I. p.
274. PORTERFIELD I. vom Ha-
ten und Kaͤninchen.
(f)
ARANTIUS c. 19. Audere,
und ohnlaͤngſt cl. GIRARDI refleſ.
annat. p. 51. Auch ILL. ALBI-
NUS leitet es von Knochen her
p. 178. Doch ſollen die Muſkeln
allerdings von Knochen entſtehen,
die ihre Fafern eigentlich ins Kno-
chenhaͤutchen werfen.
(g) Tab. 39. f. 1. 2. 3. 4. 5.
(h) pag. 265.
(i) pag. CCCGLXXV. b. Auch
den Urſprung von der harten Hirn-
haut, WINSLOW n. 244 AEMI-
LIUS, PARISIANUZ, ZINN tab.
5. f. 3. d. f. 2. 9. f. 1. f. p. 171. 172.
MORGAGN. Epiſt. XVI. n. 16. 22.
(k) Diſſ. II. n. 2. p. 142. Comm.
Bonon. T. I. p. 377. wie es ge-
meiniglich die Kupfer EUSTACHII
voͤrſtellen, und die Kupfer COW-
PERII 25, f. 3. 4.
(l) PARSONS p. 53.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 878. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/896>, abgerufen am 22.11.2024.
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