klein, und überliefern sie dem vierten Magen, welcher weit und dem Menschenmagen änlich ist, und auch in- wendig seine vorragende Platten hat. Jn diesem vier- ten Magen vermischt sich der Brei, weil er sich darin- nen wegen des engen Pförtners aufhält (o) mit dem Drü- sensafte (p) er gähret vollkommner (q) er wird weich wie ein Brei, und weicher als im ersten, ist aber dennoch grün (r). Von hier geht er durch den engern Pfört- ner erst alsdann weiter, wann er vollkommen verdaut ist: denn es helfen die Schliesmuskeln in diesen Thieren die Speise zu verdauen, welche überall um die Magen- mündungen, wie Ringe herumgehen, und beim Reize die Mündungen verengern (s).
Jndessen hat die Natur eine artige Anlage für das Getränke gemacht: es ist nämlich eine Furche da (u) welche vom Schlunde in den dritten Magen führt, wel- che, wenn sie offen ist, das Wasser in den ersten und zweeten Magen lassen kann (w) oder wenn sie sich schliest und verengert, in den dritten (x) leitet. Damit also die im dritten Magen trokkne Speise (y) zu dem Ab- laufe in dem vierten nicht ungeschikkt werden möge, so läuft das Getränke (z) so oft der erste und zweete Ma- gen voll ist, durch diese Rinne, die nunmehr vollstän- dig da ist, in den dritten Magen ab. Auch Milch (a) und was flüßig ist, läuft auf diesem kürzern Wege zum
vier-
(o)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS des liq. p. 274. 275. Der seinen Schliesmuskel hat PEYER p. 145.
(p)PEYER p. 146.
(q)Id. ibid.
(r)PEYER p. 184 Helvet. Mem. 1719. p. 345.
(s)VIEUSSENS p. 272. 274. Hat im ersten Magen vier Säkke die mit Schliesmuskeln versehen sind, p. 272. Auch zwischen dem ersten und dritten Magen des Taum- lers ist eine Ringklappe, und eine enge Passage TYSON p. 21.
(u)[Spaltenumbruch]DUVERNEY II. p. 438. 443. PERAULT Ess. de Phys. T. II. p. 211. 213 t. 13. f. 2. PEYER p. 127. auch im huanaco. FEUIL- LET suc. te. du Journal de son voyage au Perou.
(w)DUVERNEY II. p. 443.
(x)Ibid. p. 443. PERRAULT PEYER
(y)PEYER p. 83.
(z)PERRAULT p. 214. PEYER p. 12. &c.
(a)FABER ad HERNANDEZ p. 623.
IV. Abſchnitt. Beobacht. am Magen.
klein, und uͤberliefern ſie dem vierten Magen, welcher weit und dem Menſchenmagen aͤnlich iſt, und auch in- wendig ſeine vorragende Platten hat. Jn dieſem vier- ten Magen vermiſcht ſich der Brei, weil er ſich darin- nen wegen des engen Pfoͤrtners aufhaͤlt (o) mit dem Druͤ- ſenſafte (p) er gaͤhret vollkommner (q) er wird weich wie ein Brei, und weicher als im erſten, iſt aber dennoch gruͤn (r). Von hier geht er durch den engern Pfoͤrt- ner erſt alsdann weiter, wann er vollkommen verdaut iſt: denn es helfen die Schliesmuſkeln in dieſen Thieren die Speiſe zu verdauen, welche uͤberall um die Magen- muͤndungen, wie Ringe herumgehen, und beim Reize die Muͤndungen verengern (s).
Jndeſſen hat die Natur eine artige Anlage fuͤr das Getraͤnke gemacht: es iſt naͤmlich eine Furche da (u) welche vom Schlunde in den dritten Magen fuͤhrt, wel- che, wenn ſie offen iſt, das Waſſer in den erſten und zweeten Magen laſſen kann (w) oder wenn ſie ſich ſchlieſt und verengert, in den dritten (x) leitet. Damit alſo die im dritten Magen trokkne Speiſe (y) zu dem Ab- laufe in dem vierten nicht ungeſchikkt werden moͤge, ſo laͤuft das Getraͤnke (z) ſo oft der erſte und zweete Ma- gen voll iſt, durch dieſe Rinne, die nunmehr vollſtaͤn- dig da iſt, in den dritten Magen ab. Auch Milch (a) und was fluͤßig iſt, laͤuft auf dieſem kuͤrzern Wege zum
vier-
(o)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS des liq. p. 274. 275. Der ſeinen Schliesmuſkel hat PEYER p. 145.
(p)PEYER p. 146.
(q)Id. ibid.
(r)PEYER p. 184 Helvet. Mém. 1719. p. 345.
(s)VIEUSSENS p. 272. 274. Hat im erſten Magen vier Saͤkke die mit Schliesmuſkeln verſehen ſind, p. 272. Auch zwiſchen dem erſten und dritten Magen des Taum- lers iſt eine Ringklappe, und eine enge Paſſage TYSON p. 21.
(u)[Spaltenumbruch]DUVERNEY II. p. 438. 443. PERAULT Eſſ. de Phyſ. T. II. p. 211. 213 t. 13. f. 2. PEYER p. 127. auch im huanaco. FEUIL- LET ſuc. te. du Journal de ſon voyage au Perou.
(w)DUVERNEY II. p. 443.
(x)Ibid. p. 443. PERRAULT PEYER
(y)PEYER p. 83.
(z)PERRAULT p. 214. PEYER p. 12. &c.
(a)FABER ad HERNANDEZ p. 623.
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[427[443]/0463]
IV. Abſchnitt. Beobacht. am Magen.
klein, und uͤberliefern ſie dem vierten Magen, welcher
weit und dem Menſchenmagen aͤnlich iſt, und auch in-
wendig ſeine vorragende Platten hat. Jn dieſem vier-
ten Magen vermiſcht ſich der Brei, weil er ſich darin-
nen wegen des engen Pfoͤrtners aufhaͤlt (o) mit dem Druͤ-
ſenſafte (p) er gaͤhret vollkommner (q) er wird weich wie
ein Brei, und weicher als im erſten, iſt aber dennoch
gruͤn (r). Von hier geht er durch den engern Pfoͤrt-
ner erſt alsdann weiter, wann er vollkommen verdaut
iſt: denn es helfen die Schliesmuſkeln in dieſen Thieren
die Speiſe zu verdauen, welche uͤberall um die Magen-
muͤndungen, wie Ringe herumgehen, und beim Reize
die Muͤndungen verengern (s).
Jndeſſen hat die Natur eine artige Anlage fuͤr das
Getraͤnke gemacht: es iſt naͤmlich eine Furche da (u)
welche vom Schlunde in den dritten Magen fuͤhrt, wel-
che, wenn ſie offen iſt, das Waſſer in den erſten und
zweeten Magen laſſen kann (w) oder wenn ſie ſich ſchlieſt
und verengert, in den dritten (x) leitet. Damit alſo
die im dritten Magen trokkne Speiſe (y) zu dem Ab-
laufe in dem vierten nicht ungeſchikkt werden moͤge, ſo
laͤuft das Getraͤnke (z) ſo oft der erſte und zweete Ma-
gen voll iſt, durch dieſe Rinne, die nunmehr vollſtaͤn-
dig da iſt, in den dritten Magen ab. Auch Milch (a)
und was fluͤßig iſt, laͤuft auf dieſem kuͤrzern Wege zum
vier-
(o)
VIEUSSENS des liq. p. 274.
275. Der ſeinen Schliesmuſkel hat
PEYER p. 145.
(p) PEYER p. 146.
(q) Id. ibid.
(r) PEYER p. 184 Helvet. Mém.
1719. p. 345.
(s) VIEUSSENS p. 272. 274.
Hat im erſten Magen vier Saͤkke
die mit Schliesmuſkeln verſehen
ſind, p. 272. Auch zwiſchen dem
erſten und dritten Magen des Taum-
lers iſt eine Ringklappe, und eine
enge Paſſage TYSON p. 21.
(u)
DUVERNEY II. p. 438.
443. PERAULT Eſſ. de Phyſ. T.
II. p. 211. 213 t. 13. f. 2. PEYER
p. 127. auch im huanaco. FEUIL-
LET ſuc. te. du Journal de ſon
voyage au Perou.
(w) DUVERNEY II. p. 443.
(x) Ibid. p. 443. PERRAULT
PEYER
(y) PEYER p. 83.
(z) PERRAULT p. 214. PEYER
p. 12. &c.
(a) FABER ad HERNANDEZ
p. 623.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 427[443]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/463>, abgerufen am 22.11.2024.
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