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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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V. Abschn. Ursachen der Verdauung.

Sie hat daher solchen, die allein von Körnern leben
müssen, einen harten Magen gegeben (l). Jhr Kropf
ist, welcher um desto grösser ist, je härter die Speise ist,
einzig und allein zur Macerirung bestimmt (m). Sie
hat auch einigen, die alles durch einander fressen, einen
starken Magen gegeben, als dem Entengeschlechte, wel-
che zwar von Jnsekten, aber auch zugleich von Körnern
leben. Den Vögeln, welche Kefer und harte Jnsek-
ten verschlukken, als der Lerche (n), dem Sperlinge (o),
dem Nußheher (p) und dem Brachvogel (q). Hinge-
gen hat sie den Meisten, unter denen, die alles essen,
und deren Speise aus Körnern und Saamen besteht,
einen Magen gegeben, der schwächer ist, als der Do-
le (r), einer andern Dole (s), dem Krammsvogel (t), der
Dianenamsel (u): in andern ist er häutiger, als an der
Nachtrabe (w), Elster (y), Specht (z), und Schwanzeis-
vogel (a).

Bei den blos Fischessenden, und Fleischessenden ist
der Magen überhaupt schwach: dem Bau der ersten
Mägen aber gleich, von einerlei Sehnen, das muskulö-
se Fleisch ist aber nicht stärker, als in den vierfüßigen
Thieren.

Der Bau ist an den Fleischfressenden vierfüßigen
Thieren fast eben derselbe, wie an den Vögeln, und er
verbindet ein mittelmäßiges Reiben, mit einer Menge
macerirender Flüßigkeit (b): hat aber dennoch, wegen
der Zähne, des Zwerchfelles, und wegen der starken
Bauchmuskeln etwas mehr vom Reiben bekommen. Ein

Falke
(l) [Spaltenumbruch] ibid.
(m) p. 111.
(n) Ibid. p. 116.
(o) ibid.
(p) ibid.
(q) ibid.
(r) p. 115.
(s) ibid.
(t) ibid.
(u) [Spaltenumbruch] ibid.
(w) p. 114.
(y) ibid.
(z) ibid.
(a) ibid.
(b) Nennet sie Mägen von mitt-
lerer Bauart. ILL. REAUMUR
Mem. de 1752. p.
487.
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V. Abſchn. Urſachen der Verdauung.

Sie hat daher ſolchen, die allein von Koͤrnern leben
muͤſſen, einen harten Magen gegeben (l). Jhr Kropf
iſt, welcher um deſto groͤſſer iſt, je haͤrter die Speiſe iſt,
einzig und allein zur Macerirung beſtimmt (m). Sie
hat auch einigen, die alles durch einander freſſen, einen
ſtarken Magen gegeben, als dem Entengeſchlechte, wel-
che zwar von Jnſekten, aber auch zugleich von Koͤrnern
leben. Den Voͤgeln, welche Kefer und harte Jnſek-
ten verſchlukken, als der Lerche (n), dem Sperlinge (o),
dem Nußheher (p) und dem Brachvogel (q). Hinge-
gen hat ſie den Meiſten, unter denen, die alles eſſen,
und deren Speiſe aus Koͤrnern und Saamen beſteht,
einen Magen gegeben, der ſchwaͤcher iſt, als der Do-
le (r), einer andern Dole (s), dem Krammsvogel (t), der
Dianenamſel (u): in andern iſt er haͤutiger, als an der
Nachtrabe (w), Elſter (y), Specht (z), und Schwanzeis-
vogel (a).

Bei den blos Fiſcheſſenden, und Fleiſcheſſenden iſt
der Magen uͤberhaupt ſchwach: dem Bau der erſten
Maͤgen aber gleich, von einerlei Sehnen, das muſkuloͤ-
ſe Fleiſch iſt aber nicht ſtaͤrker, als in den vierfuͤßigen
Thieren.

Der Bau iſt an den Fleiſchfreſſenden vierfuͤßigen
Thieren faſt eben derſelbe, wie an den Voͤgeln, und er
verbindet ein mittelmaͤßiges Reiben, mit einer Menge
macerirender Fluͤßigkeit (b): hat aber dennoch, wegen
der Zaͤhne, des Zwerchfelles, und wegen der ſtarken
Bauchmuſkeln etwas mehr vom Reiben bekommen. Ein

Falke
(l) [Spaltenumbruch] ibid.
(m) p. 111.
(n) Ibid. p. 116.
(o) ibid.
(p) ibid.
(q) ibid.
(r) p. 115.
(s) ibid.
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(u) [Spaltenumbruch] ibid.
(w) p. 114.
(y) ibid.
(z) ibid.
(a) ibid.
(b) Nennet ſie Maͤgen von mitt-
lerer Bauart. ILL. REAUMUR
Mém. de 1752. p.
487.
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[483[499]/0519] V. Abſchn. Urſachen der Verdauung. Sie hat daher ſolchen, die allein von Koͤrnern leben muͤſſen, einen harten Magen gegeben (l). Jhr Kropf iſt, welcher um deſto groͤſſer iſt, je haͤrter die Speiſe iſt, einzig und allein zur Macerirung beſtimmt (m). Sie hat auch einigen, die alles durch einander freſſen, einen ſtarken Magen gegeben, als dem Entengeſchlechte, wel- che zwar von Jnſekten, aber auch zugleich von Koͤrnern leben. Den Voͤgeln, welche Kefer und harte Jnſek- ten verſchlukken, als der Lerche (n), dem Sperlinge (o), dem Nußheher (p) und dem Brachvogel (q). Hinge- gen hat ſie den Meiſten, unter denen, die alles eſſen, und deren Speiſe aus Koͤrnern und Saamen beſteht, einen Magen gegeben, der ſchwaͤcher iſt, als der Do- le (r), einer andern Dole (s), dem Krammsvogel (t), der Dianenamſel (u): in andern iſt er haͤutiger, als an der Nachtrabe (w), Elſter (y), Specht (z), und Schwanzeis- vogel (a). Bei den blos Fiſcheſſenden, und Fleiſcheſſenden iſt der Magen uͤberhaupt ſchwach: dem Bau der erſten Maͤgen aber gleich, von einerlei Sehnen, das muſkuloͤ- ſe Fleiſch iſt aber nicht ſtaͤrker, als in den vierfuͤßigen Thieren. Der Bau iſt an den Fleiſchfreſſenden vierfuͤßigen Thieren faſt eben derſelbe, wie an den Voͤgeln, und er verbindet ein mittelmaͤßiges Reiben, mit einer Menge macerirender Fluͤßigkeit (b): hat aber dennoch, wegen der Zaͤhne, des Zwerchfelles, und wegen der ſtarken Bauchmuſkeln etwas mehr vom Reiben bekommen. Ein Falke (l) ibid. (m) p. 111. (n) Ibid. p. 116. (o) ibid. (p) ibid. (q) ibid. (r) p. 115. (s) ibid. (t) ibid. (u) ibid. (w) p. 114. (y) ibid. (z) ibid. (a) ibid. (b) Nennet ſie Maͤgen von mitt- lerer Bauart. ILL. REAUMUR Mém. de 1752. p. 487. J i 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 483[499]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/519>, abgerufen am 22.11.2024.