macht (s), ist ebenfalls ein Fadengewebe, und legt sich von aussen um das Darmfell herum. Diese Krankheit läst sich lange ausstehen (t), weil sie die Eingeweide nicht verderbt. C. Drelincourt hielte eine solche Frauens- person für schwanger (u).
§. 2. Die Feuchtigkeit des Darmfells.
Man findet es im menschlichen Körper niemals trok- ken, und es ist überall mit einem zähen, fetten, und rie- chenden Wässerchen angefeucht (a), welches sich oft im Bekken anhäuft, rötlich oder braun ist, und sich beim Feuer oder einer starken Säure, wie ich durch Versuche gefunden, coagulirt. Es ist etwas alkalisch, und durch- dringend, und resolvirt mit Nachdrukke die Krankheiten eines Gliedes, welches man in den Bauch eines lebendi- gen Ochsen stekkt und steif gewordne und gelähmte (a*) Gliedmaaßen (b). Jn der Gelbsucht habe ich es so gelb gefunden, daß es die Finger färbte: in andern Perso- nen trift man einen subtilen Dampf, statt wirklicher Näs-
se
(s)[Spaltenumbruch]COLLINS p. 166. PAW obs. 5. BARTHOLIN. Cent. IV. Hist. 25. BOGDAN obs XI. HAR- DER apiar. observ. 93. TULP. L. IV. c. 44. Zood. GALL. ann. II. Mens. Mart. JAB von MEKERN n. 49. Bresl. Saml. 1718. p. 13. 1725. M. Apr. Mem. de l'Acad. 1707. p. 514. LEICH Exerc. V. p. 131. 132. Phil. trans. n. 207. 259. 348. RESPINGER Act. Helv. T. I. ann. 1751. BLAIR Misc, p. 36. 295. Journ. de Med 1761. Jul. 1759. Mai fast von 95 Pinten. MORGAGN. Sed caus. II. p. 112. und eben so viel Pfunde STALP. C. II. n. 28. von 40 Maaß la METTRIE obs. 10. eine Spekk- beule im Umfange des Darmfelles MEKEL Mem. T. IX.
(t)[Spaltenumbruch]
vier und vierzig Jahre, da 51 Pinten Wasser waren. Ess. of. a Societ. at Lond. I. n. 2. von Pfunden 125. eine lange Zeit ge- schleppte Wassersucht BUDDAEUS I. cas. 29. 85. verwant damit ist die Wassersucht der fächrigen Haut an dem Mastdarme CRATONIS Con- sil. L. III. n 31.
(u)Phil. trans. n. 106. das Darmfell war sehr dikk.
(a)KNAUW n. 539.
(a*)SCHWARZ duodec. 2. obs. 9. Jn die Kehle eines Och- sens ein Glied eingestekkt DES- PORTS p. 258.
(b) Die Historie CAESARIS BORGIAE gehört hieher. Die Armlähmung damit geheilt. BO- RELL L. II. n. 55.
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
macht (s), iſt ebenfalls ein Fadengewebe, und legt ſich von auſſen um das Darmfell herum. Dieſe Krankheit laͤſt ſich lange ausſtehen (t), weil ſie die Eingeweide nicht verderbt. C. Drelincourt hielte eine ſolche Frauens- perſon fuͤr ſchwanger (u).
§. 2. Die Feuchtigkeit des Darmfells.
Man findet es im menſchlichen Koͤrper niemals trok- ken, und es iſt uͤberall mit einem zaͤhen, fetten, und rie- chenden Waͤſſerchen angefeucht (a), welches ſich oft im Bekken anhaͤuft, roͤtlich oder braun iſt, und ſich beim Feuer oder einer ſtarken Saͤure, wie ich durch Verſuche gefunden, coagulirt. Es iſt etwas alkaliſch, und durch- dringend, und reſolvirt mit Nachdrukke die Krankheiten eines Gliedes, welches man in den Bauch eines lebendi- gen Ochſen ſtekkt und ſteif gewordne und gelaͤhmte (a*) Gliedmaaßen (b). Jn der Gelbſucht habe ich es ſo gelb gefunden, daß es die Finger faͤrbte: in andern Perſo- nen trift man einen ſubtilen Dampf, ſtatt wirklicher Naͤſ-
ſe
(s)[Spaltenumbruch]COLLINS p. 166. PAW obſ. 5. BARTHOLIN. Cent. IV. Hiſt. 25. BOGDAN obſ XI. HAR- DER apiar. obſerv. 93. TULP. L. IV. c. 44. Zood. GALL. ann. II. Menſ. Mart. JAB von MEKERN n. 49. Bresl. Saml. 1718. p. 13. 1725. M. Apr. Mém. de l’Acad. 1707. p. 514. LEICH Exerc. V. p. 131. 132. Phil. tranſ. n. 207. 259. 348. RESPINGER Act. Helv. T. I. ann. 1751. BLAIR Miſc, p. 36. 295. Journ. de Med 1761. Jul. 1759. Mai faſt von 95 Pinten. MORGAGN. Sed cauſ. II. p. 112. und eben ſo viel Pfunde STALP. C. II. n. 28. von 40 Maaß la METTRIE obſ. 10. eine Spekk- beule im Umfange des Darmfelles MEKEL Mém. T. IX.
(t)[Spaltenumbruch]
vier und vierzig Jahre, da 51 Pinten Waſſer waren. Eſſ. of. a Societ. at Lond. I. n. 2. von Pfunden 125. eine lange Zeit ge- ſchleppte Waſſerſucht BUDDÆUS I. caſ. 29. 85. verwant damit iſt die Waſſerſucht der faͤchrigen Haut an dem Maſtdarme CRATONIS Con- ſil. L. III. n 31.
(u)Phil. tranſ. n. 106. das Darmfell war ſehr dikk.
(a)KNAUW n. 539.
(a*)SCHWARZ duodec. 2. obſ. 9. Jn die Kehle eines Och- ſens ein Glied eingeſtekkt DES- PORTS p. 258.
(b) Die Hiſtorie CÆSARIS BORGIÆ gehoͤrt hieher. Die Armlaͤhmung damit geheilt. BO- RELL L. II. n. 55.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0532"n="496[512]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Bekleidung. des Unterleib. <hirendition="#aq">XX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
macht <noteplace="foot"n="(s)"><cb/><hirendition="#aq">COLLINS p. 166. PAW<lb/>
obſ. 5. BARTHOLIN. Cent. IV.<lb/>
Hiſt. 25. BOGDAN obſ XI. HAR-<lb/>
DER apiar. obſerv. 93. <hirendition="#g">TULP.</hi><lb/>
L. IV. c. 44. Zood. GALL. ann. II.<lb/>
Menſ. Mart. JAB von MEKERN<lb/>
n. 49. Bresl. Saml. 1718. p. 13.<lb/>
1725. M. Apr. Mém. de l’Acad.<lb/>
1707. p. 514. LEICH Exerc. V.<lb/>
p. 131. 132. Phil. tranſ. n. 207.<lb/>
259. 348. RESPINGER Act. Helv.<lb/>
T. I. ann. 1751. <hirendition="#g">BLAIR</hi> Miſc,<lb/>
p. 36. 295. Journ. de Med 1761.<lb/>
Jul. 1759. Mai</hi> faſt von 95 Pinten.<lb/><hirendition="#aq">MORGAGN. Sed cauſ. II. p.</hi> 112.<lb/>
und eben ſo viel Pfunde <hirendition="#aq">STALP.<lb/>
C. II. n.</hi> 28. von 40 Maaß <hirendition="#aq">la<lb/>
METTRIE obſ.</hi> 10. eine Spekk-<lb/>
beule im Umfange des Darmfelles<lb/><hirendition="#aq">MEKEL Mém. T. IX.</hi></note>, iſt ebenfalls ein Fadengewebe, und legt ſich<lb/>
von auſſen um das Darmfell herum. Dieſe Krankheit<lb/>
laͤſt ſich lange ausſtehen <noteplace="foot"n="(t)"><cb/>
vier und vierzig Jahre, da<lb/>
51 Pinten Waſſer waren. <hirendition="#aq">Eſſ. of.<lb/>
a Societ. at Lond. I. n.</hi> 2. von<lb/>
Pfunden 125. eine lange Zeit ge-<lb/>ſchleppte Waſſerſucht <hirendition="#aq">BUDDÆUS I.<lb/>
caſ.</hi> 29. 85. verwant damit iſt die<lb/>
Waſſerſucht der faͤchrigen Haut an<lb/>
dem Maſtdarme <hirendition="#aq">CRATONIS Con-<lb/>ſil. L. III. n</hi> 31.</note>, weil ſie die Eingeweide nicht<lb/>
verderbt. C. <hirendition="#fr">Drelincourt</hi> hielte eine ſolche Frauens-<lb/>
perſon fuͤr ſchwanger <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">Phil. tranſ. n.</hi> 106. das<lb/>
Darmfell war ſehr dikk.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 2.<lb/>
Die Feuchtigkeit des Darmfells.</head><lb/><p>Man findet es im menſchlichen Koͤrper niemals trok-<lb/>
ken, und es iſt uͤberall mit einem zaͤhen, fetten, und rie-<lb/>
chenden Waͤſſerchen angefeucht <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">KNAUW n.</hi> 539.</note>, welches ſich oft im<lb/>
Bekken anhaͤuft, roͤtlich oder braun iſt, und ſich beim<lb/>
Feuer oder einer ſtarken Saͤure, wie ich durch Verſuche<lb/>
gefunden, coagulirt. Es iſt etwas alkaliſch, und durch-<lb/>
dringend, und reſolvirt mit Nachdrukke die Krankheiten<lb/>
eines Gliedes, welches man in den Bauch eines lebendi-<lb/>
gen Ochſen ſtekkt und ſteif gewordne und gelaͤhmte <noteplace="foot"n="(a*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SCHWARZ</hi> duodec. 2.<lb/>
obſ.</hi> 9. Jn die Kehle eines Och-<lb/>ſens ein Glied eingeſtekkt <hirendition="#aq">DES-<lb/>
PORTS p.</hi> 258.</note><lb/>
Gliedmaaßen <noteplace="foot"n="(b)">Die Hiſtorie <hirendition="#aq"><hirendition="#g">CÆSARIS<lb/>
BORGIÆ</hi></hi> gehoͤrt hieher. Die<lb/>
Armlaͤhmung damit geheilt. <hirendition="#aq">BO-<lb/>
RELL L. II. n.</hi> 55.</note>. Jn der Gelbſucht habe ich es ſo gelb<lb/>
gefunden, daß es die Finger faͤrbte: in andern Perſo-<lb/>
nen trift man einen ſubtilen Dampf, ſtatt wirklicher Naͤſ-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſe</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[496[512]/0532]
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
macht (s), iſt ebenfalls ein Fadengewebe, und legt ſich
von auſſen um das Darmfell herum. Dieſe Krankheit
laͤſt ſich lange ausſtehen (t), weil ſie die Eingeweide nicht
verderbt. C. Drelincourt hielte eine ſolche Frauens-
perſon fuͤr ſchwanger (u).
§. 2.
Die Feuchtigkeit des Darmfells.
Man findet es im menſchlichen Koͤrper niemals trok-
ken, und es iſt uͤberall mit einem zaͤhen, fetten, und rie-
chenden Waͤſſerchen angefeucht (a), welches ſich oft im
Bekken anhaͤuft, roͤtlich oder braun iſt, und ſich beim
Feuer oder einer ſtarken Saͤure, wie ich durch Verſuche
gefunden, coagulirt. Es iſt etwas alkaliſch, und durch-
dringend, und reſolvirt mit Nachdrukke die Krankheiten
eines Gliedes, welches man in den Bauch eines lebendi-
gen Ochſen ſtekkt und ſteif gewordne und gelaͤhmte (a*)
Gliedmaaßen (b). Jn der Gelbſucht habe ich es ſo gelb
gefunden, daß es die Finger faͤrbte: in andern Perſo-
nen trift man einen ſubtilen Dampf, ſtatt wirklicher Naͤſ-
ſe
(s)
COLLINS p. 166. PAW
obſ. 5. BARTHOLIN. Cent. IV.
Hiſt. 25. BOGDAN obſ XI. HAR-
DER apiar. obſerv. 93. TULP.
L. IV. c. 44. Zood. GALL. ann. II.
Menſ. Mart. JAB von MEKERN
n. 49. Bresl. Saml. 1718. p. 13.
1725. M. Apr. Mém. de l’Acad.
1707. p. 514. LEICH Exerc. V.
p. 131. 132. Phil. tranſ. n. 207.
259. 348. RESPINGER Act. Helv.
T. I. ann. 1751. BLAIR Miſc,
p. 36. 295. Journ. de Med 1761.
Jul. 1759. Mai faſt von 95 Pinten.
MORGAGN. Sed cauſ. II. p. 112.
und eben ſo viel Pfunde STALP.
C. II. n. 28. von 40 Maaß la
METTRIE obſ. 10. eine Spekk-
beule im Umfange des Darmfelles
MEKEL Mém. T. IX.
(t)
vier und vierzig Jahre, da
51 Pinten Waſſer waren. Eſſ. of.
a Societ. at Lond. I. n. 2. von
Pfunden 125. eine lange Zeit ge-
ſchleppte Waſſerſucht BUDDÆUS I.
caſ. 29. 85. verwant damit iſt die
Waſſerſucht der faͤchrigen Haut an
dem Maſtdarme CRATONIS Con-
ſil. L. III. n 31.
(u) Phil. tranſ. n. 106. das
Darmfell war ſehr dikk.
(a) KNAUW n. 539.
(a*) SCHWARZ duodec. 2.
obſ. 9. Jn die Kehle eines Och-
ſens ein Glied eingeſtekkt DES-
PORTS p. 258.
(b) Die Hiſtorie CÆSARIS
BORGIÆ gehoͤrt hieher. Die
Armlaͤhmung damit geheilt. BO-
RELL L. II. n. 55.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 496[512]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/532>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.