Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.

Unterhalb dieser Falte ist eine Hölung, deren Gren-
zen wir beschrieben haben, und welche zwischen dem
Mastdarm, und dem Anfange der Scheide abwärts her-
abgeht.

Doch es läuft eben dieses Darmfell auch an den Sei-
ten der Gebärmutter, zwischen dieser, und den Seiten-
knochen des Bekkens, eben so wohl in die Höhe.

Wenn es zum obersten Theile der Gebärmutter ge-
kommen, fällt es wiederum gegen sich selbst hernieder,
so daß ein Fadengewebe die Zwischenräume des vordern
und hintern Blates ausfüllet, es läuft ferner abermals
längst der Gebärmutter hernieder, endigt sich aber mit
seinem Sakke doch oberhalb dem Anfange der Scheide,
einen Zoll unterhalb dem Grunde, und etwas höher,
als am hintern Theile der Blase.

Solchergestalt bildet sich aus der Gebärmutter, aus
dem vorgespannten Darmfelle, und aus dem doppelten
Darmfelle, welches an dem Rande der Gebärmutter fest-
hängt, die bewegliche Scheidewand des Bekkens, wo-
von selbiges in den vordern und hintern Theil (t) abge-
teilt wird. Derjenige Theil des Darmfells, welcher
hier von der Gebärmutter frei ist, dieser macht ein brei-
tes Band (u).

Von da steigt das Darmfell von dem vordern Ende
der Gebärmutter gegen die Harnblase hinauf, und be-
rürt selbige, zween Zoll, oberhalb der Einfügung des
Harnganges (w) und hierauf steigt es ferner hinter der
Blase in die Höhe, welcher es statt einer äussern Mem-
bran dienet.

Zu
(t) [Spaltenumbruch] Comm. in Prael. Boerh. T.
III. p. 261 T. V. P. II. p 16 17.
Conf. VESAL L. V. f. 24. HEN-
NING n.
42.
(u) [Spaltenumbruch] HENSING n. 47. I. VE-
SAL ibid. L. V. f. 24. o. o.
(w) Conf. HENSING n. 46.
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.

Unterhalb dieſer Falte iſt eine Hoͤlung, deren Gren-
zen wir beſchrieben haben, und welche zwiſchen dem
Maſtdarm, und dem Anfange der Scheide abwaͤrts her-
abgeht.

Doch es laͤuft eben dieſes Darmfell auch an den Sei-
ten der Gebaͤrmutter, zwiſchen dieſer, und den Seiten-
knochen des Bekkens, eben ſo wohl in die Hoͤhe.

Wenn es zum oberſten Theile der Gebaͤrmutter ge-
kommen, faͤllt es wiederum gegen ſich ſelbſt hernieder,
ſo daß ein Fadengewebe die Zwiſchenraͤume des vordern
und hintern Blates ausfuͤllet, es laͤuft ferner abermals
laͤngſt der Gebaͤrmutter hernieder, endigt ſich aber mit
ſeinem Sakke doch oberhalb dem Anfange der Scheide,
einen Zoll unterhalb dem Grunde, und etwas hoͤher,
als am hintern Theile der Blaſe.

Solchergeſtalt bildet ſich aus der Gebaͤrmutter, aus
dem vorgeſpannten Darmfelle, und aus dem doppelten
Darmfelle, welches an dem Rande der Gebaͤrmutter feſt-
haͤngt, die bewegliche Scheidewand des Bekkens, wo-
von ſelbiges in den vordern und hintern Theil (t) abge-
teilt wird. Derjenige Theil des Darmfells, welcher
hier von der Gebaͤrmutter frei iſt, dieſer macht ein brei-
tes Band (u).

Von da ſteigt das Darmfell von dem vordern Ende
der Gebaͤrmutter gegen die Harnblaſe hinauf, und be-
ruͤrt ſelbige, zween Zoll, oberhalb der Einfuͤgung des
Harnganges (w) und hierauf ſteigt es ferner hinter der
Blaſe in die Hoͤhe, welcher es ſtatt einer aͤuſſern Mem-
bran dienet.

Zu
(t) [Spaltenumbruch] Comm. in Præl. Boerh. T.
III. p. 261 T. V. P. II. p 16 17.
Conf. VESAL L. V. f. 24. HEN-
NING n.
42.
(u) [Spaltenumbruch] HENSING n. 47. I. VE-
SAL ibid. L. V. f. 24. o. o.
(w) Conf. HENSING n. 46.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0542" n="506[522]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Bekleidung. des Unterleib. <hi rendition="#aq">XX.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Unterhalb die&#x017F;er Falte i&#x017F;t eine Ho&#x0364;lung, deren Gren-<lb/>
zen wir be&#x017F;chrieben haben, und welche zwi&#x017F;chen dem<lb/>
Ma&#x017F;tdarm, und dem Anfange der Scheide abwa&#x0364;rts her-<lb/>
abgeht.</p><lb/>
            <p>Doch es la&#x0364;uft eben die&#x017F;es Darmfell auch an den Sei-<lb/>
ten der Geba&#x0364;rmutter, zwi&#x017F;chen die&#x017F;er, und den Seiten-<lb/>
knochen des Bekkens, eben &#x017F;o wohl in die Ho&#x0364;he.</p><lb/>
            <p>Wenn es zum ober&#x017F;ten Theile der Geba&#x0364;rmutter ge-<lb/>
kommen, fa&#x0364;llt es wiederum gegen &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t hernieder,<lb/>
&#x017F;o daß ein Fadengewebe die Zwi&#x017F;chenra&#x0364;ume des vordern<lb/>
und hintern Blates ausfu&#x0364;llet, es la&#x0364;uft ferner abermals<lb/>
la&#x0364;ng&#x017F;t der Geba&#x0364;rmutter hernieder, endigt &#x017F;ich aber mit<lb/>
&#x017F;einem Sakke doch oberhalb dem Anfange der Scheide,<lb/>
einen Zoll unterhalb dem Grunde, und etwas ho&#x0364;her,<lb/>
als am hintern Theile der Bla&#x017F;e.</p><lb/>
            <p>Solcherge&#x017F;talt bildet &#x017F;ich aus der Geba&#x0364;rmutter, aus<lb/>
dem vorge&#x017F;pannten Darmfelle, und aus dem doppelten<lb/>
Darmfelle, welches an dem Rande der Geba&#x0364;rmutter fe&#x017F;t-<lb/>
ha&#x0364;ngt, die bewegliche Scheidewand des Bekkens, wo-<lb/>
von &#x017F;elbiges in den vordern und hintern Theil <note place="foot" n="(t)"><cb/><hi rendition="#aq">Comm. in Præl. Boerh. T.<lb/>
III. p. 261 T. V. P. II. p 16 17.<lb/>
Conf. VESAL L. V. f. 24. HEN-<lb/>
NING n.</hi> 42.</note> abge-<lb/>
teilt wird. Derjenige Theil des Darmfells, welcher<lb/>
hier von der Geba&#x0364;rmutter frei i&#x017F;t, die&#x017F;er macht ein brei-<lb/>
tes Band <note place="foot" n="(u)"><cb/><hi rendition="#aq">HENSING n. 47. I. VE-<lb/>
SAL ibid. L. V. f. 24. o. o.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Von da &#x017F;teigt das Darmfell von dem vordern Ende<lb/>
der Geba&#x0364;rmutter gegen die Harnbla&#x017F;e hinauf, und be-<lb/>
ru&#x0364;rt &#x017F;elbige, zween Zoll, oberhalb der Einfu&#x0364;gung des<lb/>
Harnganges <note place="foot" n="(w)"><hi rendition="#aq">Conf. HENSING n.</hi> 46.</note> und hierauf &#x017F;teigt es ferner hinter der<lb/>
Bla&#x017F;e in die Ho&#x0364;he, welcher es &#x017F;tatt einer a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Mem-<lb/>
bran dienet.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Zu</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[506[522]/0542] Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch. Unterhalb dieſer Falte iſt eine Hoͤlung, deren Gren- zen wir beſchrieben haben, und welche zwiſchen dem Maſtdarm, und dem Anfange der Scheide abwaͤrts her- abgeht. Doch es laͤuft eben dieſes Darmfell auch an den Sei- ten der Gebaͤrmutter, zwiſchen dieſer, und den Seiten- knochen des Bekkens, eben ſo wohl in die Hoͤhe. Wenn es zum oberſten Theile der Gebaͤrmutter ge- kommen, faͤllt es wiederum gegen ſich ſelbſt hernieder, ſo daß ein Fadengewebe die Zwiſchenraͤume des vordern und hintern Blates ausfuͤllet, es laͤuft ferner abermals laͤngſt der Gebaͤrmutter hernieder, endigt ſich aber mit ſeinem Sakke doch oberhalb dem Anfange der Scheide, einen Zoll unterhalb dem Grunde, und etwas hoͤher, als am hintern Theile der Blaſe. Solchergeſtalt bildet ſich aus der Gebaͤrmutter, aus dem vorgeſpannten Darmfelle, und aus dem doppelten Darmfelle, welches an dem Rande der Gebaͤrmutter feſt- haͤngt, die bewegliche Scheidewand des Bekkens, wo- von ſelbiges in den vordern und hintern Theil (t) abge- teilt wird. Derjenige Theil des Darmfells, welcher hier von der Gebaͤrmutter frei iſt, dieſer macht ein brei- tes Band (u). Von da ſteigt das Darmfell von dem vordern Ende der Gebaͤrmutter gegen die Harnblaſe hinauf, und be- ruͤrt ſelbige, zween Zoll, oberhalb der Einfuͤgung des Harnganges (w) und hierauf ſteigt es ferner hinter der Blaſe in die Hoͤhe, welcher es ſtatt einer aͤuſſern Mem- bran dienet. Zu (t) Comm. in Præl. Boerh. T. III. p. 261 T. V. P. II. p 16 17. Conf. VESAL L. V. f. 24. HEN- NING n. 42. (u) HENSING n. 47. I. VE- SAL ibid. L. V. f. 24. o. o. (w) Conf. HENSING n. 46.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/542
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 506[522]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/542>, abgerufen am 22.11.2024.