Das zweyte Fadengewebe pflegt sonderlich von Ge- fässen (r), und einem schönen Schlagadernezze durch- strichen zu werden.
Nach einigen Vermuthungen besizzt die Gallenblase eine ziemlich scharfe Empfindlichkeit (s).
Die Nervenhaut verhält sich wie am Gedärme; und dieses thut ebenfalls die zärtere dritte Fadenhaut (t), nebst der zottigen (u), welche hier, wie am Gedärme sind, und mit schönen Nezzen gegittert (w), und mit vorragenden kurzen, und unter einander verwikkelten Er- habenheiten, und dazwischen liegenden Gruben versehen sind. Jch habe zwar nicht oft, aber dennoch hervor- hängende Flokken gesehen. Die Falten am Halse rich- ten sich mehr nach der Länge (x).
An den fleischfressenden Thieren, dem Löwen, Ti- ger, der Kazze, dem Luchsen (y), Panther (z), Kaz- zenparder (a), theilen grosse Falten die Gallenblase gleich- sam durch eine Scheidewand (b)(c) ab. Auch diese Falten verschwinden, wenn man das Fadengewebe zer- stört (d). Auch im Menschen kommen sie nicht selten vor (e). Man hat die Gallenblase auch znsammen ge- zogen (f), und kleiner, als gewönlich gefunden (g).
Gewis-
(r)[Spaltenumbruch]LORRY Journ. de med. 1756. m. Nov.
(s)RUYSCH Epist. V. t. 5 f. 3.
(t) Es hats WESTPHAL exsist. duct. hep. cyst p. XII.
(u)PICCOLHOLM. praelect. anat. p. 130.
(w)BIANCHI t. 5. tab. 7 f. 2.
(x)DUVERNEY p. 235. WINS- LOW n. 295.
(y) Gestaltet BUFFON T. IX. p. 247.
(z)BUFFON T. IX t. 16.
(a)Comm. Petr. T. I.
(b)[Spaltenumbruch]PARIS. BUFFON T. IX. p. 34. Eph. Nat Cur. Dec. I. ann. 11. obs 5 MERY apud. FANTON p. 113. COLLINS p. 455. im Klumpfische PLANCUS.
(c) Jm Galeus sind die Klap- pen inwendig blättrig PARISINI.
(d)BUFFON.
(e)RUYSCH obs. 31.
(f)MORGAGN. sed. caus. I. p. 18.
(g)II. p. 332.
Die Gallenblaſe. XXIII. Buch.
Das zweyte Fadengewebe pflegt ſonderlich von Ge- faͤſſen (r), und einem ſchoͤnen Schlagadernezze durch- ſtrichen zu werden.
Nach einigen Vermuthungen beſizzt die Gallenblaſe eine ziemlich ſcharfe Empfindlichkeit (s).
Die Nervenhaut verhaͤlt ſich wie am Gedaͤrme; und dieſes thut ebenfalls die zaͤrtere dritte Fadenhaut (t), nebſt der zottigen (u), welche hier, wie am Gedaͤrme ſind, und mit ſchoͤnen Nezzen gegittert (w), und mit vorragenden kurzen, und unter einander verwikkelten Er- habenheiten, und dazwiſchen liegenden Gruben verſehen ſind. Jch habe zwar nicht oft, aber dennoch hervor- haͤngende Flokken geſehen. Die Falten am Halſe rich- ten ſich mehr nach der Laͤnge (x).
An den fleiſchfreſſenden Thieren, dem Loͤwen, Ti- ger, der Kazze, dem Luchſen (y), Panther (z), Kaz- zenparder (a), theilen groſſe Falten die Gallenblaſe gleich- ſam durch eine Scheidewand (b)(c) ab. Auch dieſe Falten verſchwinden, wenn man das Fadengewebe zer- ſtoͤrt (d). Auch im Menſchen kommen ſie nicht ſelten vor (e). Man hat die Gallenblaſe auch znſammen ge- zogen (f), und kleiner, als gewoͤnlich gefunden (g).
Gewiſ-
(r)[Spaltenumbruch]LORRY Journ. de med. 1756. m. Nov.
(s)RUYSCH Epiſt. V. t. 5 f. 3.
(t) Es hats WESTPHAL exſiſt. duct. hep. cyſt p. XII.
(u)PICCOLHOLM. prælect. anat. p. 130.
(w)BIANCHI t. 5. tab. 7 f. 2.
(x)DUVERNEY p. 235. WINS- LOW n. 295.
(y) Geſtaltet BUFFON T. IX. p. 247.
(z)BUFFON T. IX t. 16.
(a)Comm. Petr. T. I.
(b)[Spaltenumbruch]PARIS. BUFFON T. IX. p. 34. Eph. Nat Cur. Dec. I. ann. 11. obſ 5 MERY apud. FANTON p. 113. COLLINS p. 455. im Klumpfiſche PLANCUS.
(c) Jm Galeus ſind die Klap- pen inwendig blaͤttrig PARISINI.
(d)BUFFON.
(e)RUYSCH obſ. 31.
(f)MORGAGN. ſed. cauſ. I. p. 18.
(g)II. p. 332.
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Die Gallenblaſe. XXIII. Buch.
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ſtrichen zu werden.
Nach einigen Vermuthungen beſizzt die Gallenblaſe
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Die Nervenhaut verhaͤlt ſich wie am Gedaͤrme; und
dieſes thut ebenfalls die zaͤrtere dritte Fadenhaut (t),
nebſt der zottigen (u), welche hier, wie am Gedaͤrme
ſind, und mit ſchoͤnen Nezzen gegittert (w), und mit
vorragenden kurzen, und unter einander verwikkelten Er-
habenheiten, und dazwiſchen liegenden Gruben verſehen
ſind. Jch habe zwar nicht oft, aber dennoch hervor-
haͤngende Flokken geſehen. Die Falten am Halſe rich-
ten ſich mehr nach der Laͤnge (x).
An den fleiſchfreſſenden Thieren, dem Loͤwen, Ti-
ger, der Kazze, dem Luchſen (y), Panther (z), Kaz-
zenparder (a), theilen groſſe Falten die Gallenblaſe gleich-
ſam durch eine Scheidewand (b) (c) ab. Auch dieſe
Falten verſchwinden, wenn man das Fadengewebe zer-
ſtoͤrt (d). Auch im Menſchen kommen ſie nicht ſelten
vor (e). Man hat die Gallenblaſe auch znſammen ge-
zogen (f), und kleiner, als gewoͤnlich gefunden (g).
Gewiſ-
(r)
LORRY Journ. de med.
1756. m. Nov.
(s) RUYSCH Epiſt. V. t. 5 f. 3.
(t) Es hats WESTPHAL exſiſt.
duct. hep. cyſt p. XII.
(u) PICCOLHOLM. prælect.
anat. p. 130.
(w) BIANCHI t. 5. tab. 7 f. 2.
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LOW n. 295.
(y) Geſtaltet BUFFON T. IX.
p. 247.
(z) BUFFON T. IX t. 16.
(a) Comm. Petr. T. I.
(b)
PARIS. BUFFON T. IX.
p. 34. Eph. Nat Cur. Dec. I. ann.
11. obſ 5 MERY apud. FANTON
p. 113. COLLINS p. 455. im
Klumpfiſche PLANCUS.
(c) Jm Galeus ſind die Klap-
pen inwendig blaͤttrig PARISINI.
(d) BUFFON.
(e) RUYSCH obſ. 31.
(f) MORGAGN. ſed. cauſ. I.
p. 18.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 764[780]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/800>, abgerufen am 22.11.2024.
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