Gewisse wirkliche Drüsenbläschen werden zwar nicht immer angetroffen, wenn sie aber bisweilen da sind, so kann man sie für beständig halten (g*); und diese Bläs- chen schütten mitten an der Gallenblase, und am Hal- se (g**) aus deutlichen Poris einen roten Schleim aus, von welchem wir bei anderer Gelegenheit reden wollen.
Doch es hauchen auch kleine Aeste der Leberschlagader indem sie sich durch die lezzte Fadengewebehaut verteilen, einen dünnen Saft (g+); so wie Queksilber (h), und endlich Luft (i) in die Blase aus, ob der Versuch gleich nicht allemal von statten geht (k). Dahingegen saugen die Wurzeln der Pfortader aus dieser Gallenblase etwas wieder in sich (l); und wir sehen wenigstens Wasser und dünne Säfte, welche man in die Blutadern sprizzt (m) in diese Hölung hinab sinken, indessen daß sie Berger(n) in die innere Haut einleitet.
Es giebt auch an der Blase viele unorganische Po- ros (o), und es färbt die Galle, welche aus der unver- lezzten Blase ausdünstet, den Grimmdarm weit und breit (p), ja es dringt die gelbe Farbe derselben bis in
die
(g*)[Spaltenumbruch]
So hat es MALPIGH. de liene p. 120. FANTON p. 111. DUVERNEY T. II. p. 235. RID- LEY obs. p. 174. 196. SANTO- RIN c. 9. n. 11. BERGER natur. hum. p. 220. DISDIER splanch- nolog. I. p. 173. BIANCHI t. 7. f. 3. RUYSCH Epist. V. tab. 5. f. 2. 3. Thes. V. n. 19. EWALDT de somno BERTRANDI p. 24. WINSLOW n. 299. nennt es la- curas, ferner PERSON, LIEU- TAUD p. 305 Es hat es TREW Chylos. fet. obs. 1. tab. 2. f. 1. 2. ourn. sav. 1688. in den Thieren, im Löwen PARIS Schleimöffnun- gen. FANTON diss. anat. Ed. nov. p. 248.
(g**)MORGAGN. Epist. I. [Spaltenumbruch]
n. 96. MOSEDER diss. de vesic. fell. p. 10.
(g+)OVERKAMP ven. port. n. 75.
(h)VIEUSSENS obs. p. 205. 206.
(i) Luft SYLVIUS diss. VI. n. 53.
(k) Die Luft gehe nicht durch. VERHEYEN II. p. 80. nämlich in einem Menschen Körper.
(l) dieses behauptet GALEA- CIUS I. c. p. 337.
(m)OVERKAMP.
(n)p. 211.
(o) Auch HUNTER Comm. Med. T. I. p. 41.
(p)TULP. L. II. c. 27. BLAS L. II. obs. 4. C. v. SWIETEN T. III. p. 500.
II. Abſchn. Jhr Bau.
Gewiſſe wirkliche Druͤſenblaͤschen werden zwar nicht immer angetroffen, wenn ſie aber bisweilen da ſind, ſo kann man ſie fuͤr beſtaͤndig halten (g*); und dieſe Blaͤs- chen ſchuͤtten mitten an der Gallenblaſe, und am Hal- ſe (g**) aus deutlichen Poris einen roten Schleim aus, von welchem wir bei anderer Gelegenheit reden wollen.
Doch es hauchen auch kleine Aeſte der Leberſchlagader indem ſie ſich durch die lezzte Fadengewebehaut verteilen, einen duͤnnen Saft (g†); ſo wie Quekſilber (h), und endlich Luft (i) in die Blaſe aus, ob der Verſuch gleich nicht allemal von ſtatten geht (k). Dahingegen ſaugen die Wurzeln der Pfortader aus dieſer Gallenblaſe etwas wieder in ſich (l); und wir ſehen wenigſtens Waſſer und duͤnne Saͤfte, welche man in die Blutadern ſprizzt (m) in dieſe Hoͤlung hinab ſinken, indeſſen daß ſie Berger(n) in die innere Haut einleitet.
Es giebt auch an der Blaſe viele unorganiſche Po- ros (o), und es faͤrbt die Galle, welche aus der unver- lezzten Blaſe ausduͤnſtet, den Grimmdarm weit und breit (p), ja es dringt die gelbe Farbe derſelben bis in
die
(g*)[Spaltenumbruch]
So hat es MALPIGH. de liene p. 120. FANTON p. 111. DUVERNEY T. II. p. 235. RID- LEY obſ. p. 174. 196. SANTO- RIN c. 9. n. 11. BERGER natur. hum. p. 220. DISDIER ſplanch- nolog. I. p. 173. BIANCHI t. 7. f. 3. RUYSCH Epiſt. V. tab. 5. f. 2. 3. Theſ. V. n. 19. EWALDT de ſomno BERTRANDI p. 24. WINSLOW n. 299. nennt es la- curas, ferner PERSON, LIEU- TAUD p. 305 Es hat es TREW Chyloſ. fet. obſ. 1. tab. 2. f. 1. 2. ourn. ſav. 1688. in den Thieren, im Loͤwen PARIS Schleimoͤffnun- gen. FANTON diſſ. anat. Ed. nov. p. 248.
(g**)MORGAGN. Epiſt. I. [Spaltenumbruch]
n. 96. MOSEDER diſſ. de veſic. fell. p. 10.
(g†)OVERKAMP ven. port. n. 75.
(h)VIEUSSENS obſ. p. 205. 206.
(i) Luft SYLVIUS diſſ. VI. n. 53.
(k) Die Luft gehe nicht durch. VERHEYEN II. p. 80. naͤmlich in einem Menſchen Koͤrper.
(l) dieſes behauptet GALEA- CIUS I. c. p. 337.
(m)OVERKAMP.
(n)p. 211.
(o) Auch HUNTER Comm. Med. T. I. p. 41.
(p)TULP. L. II. c. 27. BLAS L. II. obſ. 4. C. v. SWIETEN T. III. p. 500.
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[765[781]/0801]
II. Abſchn. Jhr Bau.
Gewiſſe wirkliche Druͤſenblaͤschen werden zwar nicht
immer angetroffen, wenn ſie aber bisweilen da ſind, ſo
kann man ſie fuͤr beſtaͤndig halten (g*); und dieſe Blaͤs-
chen ſchuͤtten mitten an der Gallenblaſe, und am Hal-
ſe (g**) aus deutlichen Poris einen roten Schleim aus,
von welchem wir bei anderer Gelegenheit reden wollen.
Doch es hauchen auch kleine Aeſte der Leberſchlagader
indem ſie ſich durch die lezzte Fadengewebehaut verteilen,
einen duͤnnen Saft (g†); ſo wie Quekſilber (h), und
endlich Luft (i) in die Blaſe aus, ob der Verſuch gleich
nicht allemal von ſtatten geht (k). Dahingegen ſaugen
die Wurzeln der Pfortader aus dieſer Gallenblaſe etwas
wieder in ſich (l); und wir ſehen wenigſtens Waſſer und
duͤnne Saͤfte, welche man in die Blutadern ſprizzt (m)
in dieſe Hoͤlung hinab ſinken, indeſſen daß ſie Berger (n)
in die innere Haut einleitet.
Es giebt auch an der Blaſe viele unorganiſche Po-
ros (o), und es faͤrbt die Galle, welche aus der unver-
lezzten Blaſe ausduͤnſtet, den Grimmdarm weit und
breit (p), ja es dringt die gelbe Farbe derſelben bis in
die
(g*)
So hat es MALPIGH. de
liene p. 120. FANTON p. 111.
DUVERNEY T. II. p. 235. RID-
LEY obſ. p. 174. 196. SANTO-
RIN c. 9. n. 11. BERGER natur.
hum. p. 220. DISDIER ſplanch-
nolog. I. p. 173. BIANCHI t. 7.
f. 3. RUYSCH Epiſt. V. tab. 5.
f. 2. 3. Theſ. V. n. 19. EWALDT
de ſomno BERTRANDI p. 24.
WINSLOW n. 299. nennt es la-
curas, ferner PERSON, LIEU-
TAUD p. 305 Es hat es TREW
Chyloſ. fet. obſ. 1. tab. 2. f. 1. 2.
ourn. ſav. 1688. in den Thieren,
im Loͤwen PARIS Schleimoͤffnun-
gen. FANTON diſſ. anat. Ed.
nov. p. 248.
(g**) MORGAGN. Epiſt. I.
n. 96. MOSEDER diſſ. de veſic.
fell. p. 10.
(g†) OVERKAMP ven. port.
n. 75.
(h) VIEUSSENS obſ. p. 205.
206.
(i) Luft SYLVIUS diſſ. VI. n. 53.
(k) Die Luft gehe nicht durch.
VERHEYEN II. p. 80. naͤmlich in
einem Menſchen Koͤrper.
(l) dieſes behauptet GALEA-
CIUS I. c. p. 337.
(m) OVERKAMP.
(n) p. 211.
(o) Auch HUNTER Comm.
Med. T. I. p. 41.
(p) TULP. L. II. c. 27. BLAS
L. II. obſ. 4. C. v. SWIETEN
T. III. p. 500.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 765[781]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/801>, abgerufen am 22.11.2024.
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