die Brust hindurch (p*), und die Galle greift die Flü- gel der Vögel mit ihrem Geschmakke (q), und den Ma- gen mit einem galligen Gallerte (r) an, so wie sie die Leber bitter macht. Andere haben eine gelbe Limphe, die bitter schmekkte, neben der Gallenblase gesehen (s). Wenn man in dieselbe Wasser sprizzt, so schwizzet dassel- be (t) ebenfalls wie aus dem Magen aus.
§. 4. Der Gallenblasengang. (ductus cysticus).
Es hat die Gallenblase in allen Thieren, die ich kenne, einen Ausführungsgang, welchen man jezzo ductum cysticum von seinem Ursprunge nennt. Denn die Alten haben sich (a) dieser Wörter ohne eine gewisse Genauigkeit bedient. Es läuft derselbe im Menschen (b) und in allen mir bekannten vierfüßigen Thieren mit dem Lebergange zusammen; und solches geschicht um etwas später (c), erst im Sinus des Zwölffingerdarms, wie am Meerkalbe (d). So verhält sich die Sache bei den eierlegenden meisten vierfüßigen Thieren, als dem Kro- kodil (e), der Eidechse (f), dem Kamäleon (g), Sala- mander (h), an der Schildkröte (i), dem Frosche (k), der Schlange (l), Natter (m), und an einigen Vögeln, (s*)
als
(p*)[Spaltenumbruch]MORGAGN. sed caus. morb. II. p. 24.
(q)Examen du L. de M. TRONCHIN p. 42. 43.
(r) Jm faulen Fieber. Journ. med. 1762. m. Mars.
(s)KERKRING obs. 5. PECH- LIN L. I. obs. 60.
(t)KAAUW n. 562.
(a)MORGAGN. de sede & causis morborum II. p. 85.
(b)CALDESI t. 5. f. 8.
(c) doch sahe den Blasengang, vom Lebergange bis zum Zwölf- [Spaltenumbruch]
fingerdarm getheilt VATER cat. mus. propr. p. 93.
(d)HARTMANN p. 10.
(e)PARIS P. III. t. 25.
(f)HARDER apiar. obs. 21.
(g)PARIS P. I. p. 49.
(h)BIANCHI p. 990.
(i) Landschildkröte CALDESI T. IV. f. 11. Meerschildkröte f. 12.
(k)JACOB. c. 3. HARDER apiar. obs. 3. BLAS p. 292.
(l)MORGAGN. Adv. III. p. 14. BLAS anat. p. 333.
(m)MORGAGN. ibid. BOHN p. 233.
(s*)Idem ibid.
Die Gallenblaſe. XXIII. Buch.
die Bruſt hindurch (p*), und die Galle greift die Fluͤ- gel der Voͤgel mit ihrem Geſchmakke (q), und den Ma- gen mit einem galligen Gallerte (r) an, ſo wie ſie die Leber bitter macht. Andere haben eine gelbe Limphe, die bitter ſchmekkte, neben der Gallenblaſe geſehen (s). Wenn man in dieſelbe Waſſer ſprizzt, ſo ſchwizzet daſſel- be (t) ebenfalls wie aus dem Magen aus.
§. 4. Der Gallenblaſengang. (ductus cyſticus).
Es hat die Gallenblaſe in allen Thieren, die ich kenne, einen Ausfuͤhrungsgang, welchen man jezzo ductum cyſticum von ſeinem Urſprunge nennt. Denn die Alten haben ſich (a) dieſer Woͤrter ohne eine gewiſſe Genauigkeit bedient. Es laͤuft derſelbe im Menſchen (b) und in allen mir bekannten vierfuͤßigen Thieren mit dem Lebergange zuſammen; und ſolches geſchicht um etwas ſpaͤter (c), erſt im Sinus des Zwoͤlffingerdarms, wie am Meerkalbe (d). So verhaͤlt ſich die Sache bei den eierlegenden meiſten vierfuͤßigen Thieren, als dem Kro- kodil (e), der Eidechſe (f), dem Kamaͤleon (g), Sala- mander (h), an der Schildkroͤte (i), dem Froſche (k), der Schlange (l), Natter (m), und an einigen Voͤgeln, (s*)
als
(p*)[Spaltenumbruch]MORGAGN. ſed cauſ. morb. II. p. 24.
(q)Examen du L. de M. TRONCHIN p. 42. 43.
(r) Jm faulen Fieber. Journ. med. 1762. m. Mars.
(s)KERKRING obſ. 5. PECH- LIN L. I. obſ. 60.
(t)KAAUW n. 562.
(a)MORGAGN. de ſede & cauſis morborum II. p. 85.
(b)CALDESI t. 5. f. 8.
(c) doch ſahe den Blaſengang, vom Lebergange bis zum Zwoͤlf- [Spaltenumbruch]
fingerdarm getheilt VATER cat. muſ. propr. p. 93.
(d)HARTMANN p. 10.
(e)PARIS P. III. t. 25.
(f)HARDER apiar. obſ. 21.
(g)PARIS P. I. p. 49.
(h)BIANCHI p. 990.
(i) Landſchildkroͤte CALDESI T. IV. f. 11. Meerſchildkroͤte f. 12.
(k)JACOB. c. 3. HARDER apiar. obſ. 3. BLAS p. 292.
(l)MORGAGN. Adv. III. p. 14. BLAS anat. p. 333.
(m)MORGAGN. ibid. BOHN p. 233.
(s*)Idem ibid.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0802"n="766[782]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Gallenblaſe. <hirendition="#aq">XXIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
die Bruſt hindurch <noteplace="foot"n="(p*)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MORGAGN.</hi>ſed cauſ.<lb/>
morb. II. p.</hi> 24.</note>, und die Galle greift die Fluͤ-<lb/>
gel der Voͤgel mit ihrem Geſchmakke <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">Examen du L. de M.<lb/>
TRONCHIN p.</hi> 42. 43.</note>, und den Ma-<lb/>
gen mit einem galligen Gallerte <noteplace="foot"n="(r)">Jm faulen Fieber. <hirendition="#aq">Journ.<lb/>
med. 1762. m. Mars.</hi></note> an, ſo wie ſie die<lb/>
Leber bitter macht. Andere haben eine gelbe Limphe, die<lb/>
bitter ſchmekkte, neben der Gallenblaſe geſehen <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">KERKRING obſ. 5. PECH-<lb/>
LIN L. I. obſ.</hi> 60.</note>.<lb/>
Wenn man in dieſelbe Waſſer ſprizzt, ſo ſchwizzet daſſel-<lb/>
be <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">KAAUW n.</hi> 562.</note> ebenfalls wie aus dem Magen aus.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 4.<lb/><hirendition="#b">Der Gallenblaſengang.</hi> (<hirendition="#aq">ductus cyſticus</hi>).</head><lb/><p>Es hat die Gallenblaſe in allen Thieren, die ich<lb/>
kenne, einen Ausfuͤhrungsgang, welchen man jezzo<lb/><hirendition="#aq">ductum cyſticum</hi> von ſeinem Urſprunge nennt. Denn<lb/>
die Alten haben ſich <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">MORGAGN. de ſede &<lb/>
cauſis morborum II. p.</hi> 85.</note> dieſer Woͤrter ohne eine gewiſſe<lb/>
Genauigkeit bedient. Es laͤuft derſelbe im Menſchen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">CALDESI t. 5. f.</hi> 8.</note><lb/>
und in allen mir bekannten vierfuͤßigen Thieren mit dem<lb/>
Lebergange zuſammen; und ſolches geſchicht um etwas<lb/>ſpaͤter <noteplace="foot"n="(c)">doch ſahe den Blaſengang,<lb/>
vom Lebergange bis zum Zwoͤlf-<lb/><cb/>
fingerdarm getheilt <hirendition="#aq"><hirendition="#g">VATER</hi> cat.<lb/>
muſ. propr. p.</hi> 93.</note>, erſt im Sinus des Zwoͤlffingerdarms, wie<lb/>
am Meerkalbe <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">HARTMANN p.</hi> 10.</note>. So verhaͤlt ſich die Sache bei den<lb/>
eierlegenden meiſten vierfuͤßigen Thieren, als dem Kro-<lb/>
kodil <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">PARIS P. III. t.</hi> 25.</note>, der Eidechſe <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">HARDER apiar. obſ.</hi> 21.</note>, dem Kamaͤleon <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">PARIS P. I. p.</hi> 49.</note>, Sala-<lb/>
mander <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">BIANCHI p.</hi> 990.</note>, an der Schildkroͤte <noteplace="foot"n="(i)">Landſchildkroͤte <hirendition="#aq"><hirendition="#g">CALDESI</hi><lb/>
T. IV. f.</hi> 11. Meerſchildkroͤte <hirendition="#aq">f.</hi> 12.</note>, dem Froſche <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">JACOB. c. 3. <hirendition="#g">HARDER</hi><lb/>
apiar. obſ. 3. BLAS p.</hi> 292.</note>,<lb/>
der Schlange <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">MORGAGN. Adv. III. p. 14.<lb/>
BLAS anat. p.</hi> 333.</note>, Natter <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">MORGAGN. ibid. BOHN<lb/>
p.</hi> 233.</note>, und an einigen Voͤgeln,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">als</fw><lb/><noteplace="foot"n="(s*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem</hi> ibid.</hi></note><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[766[782]/0802]
Die Gallenblaſe. XXIII. Buch.
die Bruſt hindurch (p*), und die Galle greift die Fluͤ-
gel der Voͤgel mit ihrem Geſchmakke (q), und den Ma-
gen mit einem galligen Gallerte (r) an, ſo wie ſie die
Leber bitter macht. Andere haben eine gelbe Limphe, die
bitter ſchmekkte, neben der Gallenblaſe geſehen (s).
Wenn man in dieſelbe Waſſer ſprizzt, ſo ſchwizzet daſſel-
be (t) ebenfalls wie aus dem Magen aus.
§. 4.
Der Gallenblaſengang. (ductus cyſticus).
Es hat die Gallenblaſe in allen Thieren, die ich
kenne, einen Ausfuͤhrungsgang, welchen man jezzo
ductum cyſticum von ſeinem Urſprunge nennt. Denn
die Alten haben ſich (a) dieſer Woͤrter ohne eine gewiſſe
Genauigkeit bedient. Es laͤuft derſelbe im Menſchen (b)
und in allen mir bekannten vierfuͤßigen Thieren mit dem
Lebergange zuſammen; und ſolches geſchicht um etwas
ſpaͤter (c), erſt im Sinus des Zwoͤlffingerdarms, wie
am Meerkalbe (d). So verhaͤlt ſich die Sache bei den
eierlegenden meiſten vierfuͤßigen Thieren, als dem Kro-
kodil (e), der Eidechſe (f), dem Kamaͤleon (g), Sala-
mander (h), an der Schildkroͤte (i), dem Froſche (k),
der Schlange (l), Natter (m), und an einigen Voͤgeln,
als
(s*)
(p*)
MORGAGN. ſed cauſ.
morb. II. p. 24.
(q) Examen du L. de M.
TRONCHIN p. 42. 43.
(r) Jm faulen Fieber. Journ.
med. 1762. m. Mars.
(s) KERKRING obſ. 5. PECH-
LIN L. I. obſ. 60.
(t) KAAUW n. 562.
(a) MORGAGN. de ſede &
cauſis morborum II. p. 85.
(b) CALDESI t. 5. f. 8.
(c) doch ſahe den Blaſengang,
vom Lebergange bis zum Zwoͤlf-
fingerdarm getheilt VATER cat.
muſ. propr. p. 93.
(d) HARTMANN p. 10.
(e) PARIS P. III. t. 25.
(f) HARDER apiar. obſ. 21.
(g) PARIS P. I. p. 49.
(h) BIANCHI p. 990.
(i) Landſchildkroͤte CALDESI
T. IV. f. 11. Meerſchildkroͤte f. 12.
(k) JACOB. c. 3. HARDER
apiar. obſ. 3. BLAS p. 292.
(l) MORGAGN. Adv. III. p. 14.
BLAS anat. p. 333.
(m) MORGAGN. ibid. BOHN
p. 233.
(s*) Idem ibid.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 766[782]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/802>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.