ziehen (k), und die Einsaugung (l) des Blasenganges hieher (m).
Jch rechne (n) überhaupt auf diese Gründe nicht viel, weil sich der Gang, und die Blase nur allein vom Gifte in Bewegung sezzen lassen (o), und sie gar keine sichtbare Fasern besizzen. Wenigstens hat noch keiner in einem vierfüßigen Thiere, weder die Blase, noch diese Gänge sich verengern gesehen. Ja es läugnen einige gar, daß sich die Galle ausdrükken lassen sollte (i).
§. 30. Die Menge der abgeschiednen Galle.
Jn diesem Maasse ist nicht der kleinste Umstand be- ständig. Borell, der sich des Verhältnisses der Gallen- gänge zu der Pfortader bediente (a), fand keine Galle, sondern Blut, welches aus einem gleich grossen Pfort- aderaste mit dem Blasengange floß. Er schäzzet dieses Maas vier und dreißig Pfunden gleich, und dieses scheint mir sehr übertrieben zu sein.
Leute, welche entweder Versuche selbst gemacht, oder angemerkt haben, scheinen vielleicht der Warheit näher gekommen zu seyn, und es erhielt Peter Tekop(b) von einem Hunde, in kurzer Zeit (die er aber anzugeben ver- gessen) drei oder vier Unzen blosser Lebergalle. Graaf bekam aus einem Hunde ebenfalls sechs Quentchen in acht Stunden (c); ferner J. Keil aus einem Schläch- terhunde zwei Quentchen (d), in einer Stunde. Mo-
riz
(k)FANTON anat. p. 262. im durchseihen.
(l)MEKERN obs. 43.
(m) Auch nicht SEGERUS p. 29.
(n)p. 526.
(o)[Spaltenumbruch]Ibid. p. 527.
(i)[Spaltenumbruch]BORDEU.
(a)L. II. c. 10. prop. 48. p. 307.
(b) beim PECHLIN p. 502.
(c)Suic pancreat. p. 66.
(d)Secret. anim. p. 72. com- pend p. 77.
Die Galle. XXIII. Buch.
ziehen (k), und die Einſaugung (l) des Blaſenganges hieher (m).
Jch rechne (n) uͤberhaupt auf dieſe Gruͤnde nicht viel, weil ſich der Gang, und die Blaſe nur allein vom Gifte in Bewegung ſezzen laſſen (o), und ſie gar keine ſichtbare Faſern beſizzen. Wenigſtens hat noch keiner in einem vierfuͤßigen Thiere, weder die Blaſe, noch dieſe Gaͤnge ſich verengern geſehen. Ja es laͤugnen einige gar, daß ſich die Galle ausdruͤkken laſſen ſollte (i).
§. 30. Die Menge der abgeſchiednen Galle.
Jn dieſem Maaſſe iſt nicht der kleinſte Umſtand be- ſtaͤndig. Borell, der ſich des Verhaͤltniſſes der Gallen- gaͤnge zu der Pfortader bediente (a), fand keine Galle, ſondern Blut, welches aus einem gleich groſſen Pfort- aderaſte mit dem Blaſengange floß. Er ſchaͤzzet dieſes Maas vier und dreißig Pfunden gleich, und dieſes ſcheint mir ſehr uͤbertrieben zu ſein.
Leute, welche entweder Verſuche ſelbſt gemacht, oder angemerkt haben, ſcheinen vielleicht der Warheit naͤher gekommen zu ſeyn, und es erhielt Peter Tekop(b) von einem Hunde, in kurzer Zeit (die er aber anzugeben ver- geſſen) drei oder vier Unzen bloſſer Lebergalle. Graaf bekam aus einem Hunde ebenfalls ſechs Quentchen in acht Stunden (c); ferner J. Keil aus einem Schlaͤch- terhunde zwei Quentchen (d), in einer Stunde. Mo-
riz
(k)FANTON anat. p. 262. im durchſeihen.
(l)MEKERN obſ. 43.
(m) Auch nicht SEGERUS p. 29.
(n)p. 526.
(o)[Spaltenumbruch]Ibid. p. 527.
(i)[Spaltenumbruch]BORDEU.
(a)L. II. c. 10. prop. 48. p. 307.
(b) beim PECHLIN p. 502.
(c)Suic pancreat. p. 66.
(d)Secret. anim. p. 72. com- pend p. 77.
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[488[888]/0908]
Die Galle. XXIII. Buch.
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hieher (m).
Jch rechne (n) uͤberhaupt auf dieſe Gruͤnde nicht
viel, weil ſich der Gang, und die Blaſe nur allein vom
Gifte in Bewegung ſezzen laſſen (o), und ſie gar keine
ſichtbare Faſern beſizzen. Wenigſtens hat noch keiner
in einem vierfuͤßigen Thiere, weder die Blaſe, noch
dieſe Gaͤnge ſich verengern geſehen. Ja es laͤugnen
einige gar, daß ſich die Galle ausdruͤkken laſſen ſollte (i).
§. 30.
Die Menge der abgeſchiednen Galle.
Jn dieſem Maaſſe iſt nicht der kleinſte Umſtand be-
ſtaͤndig. Borell, der ſich des Verhaͤltniſſes der Gallen-
gaͤnge zu der Pfortader bediente (a), fand keine Galle,
ſondern Blut, welches aus einem gleich groſſen Pfort-
aderaſte mit dem Blaſengange floß. Er ſchaͤzzet dieſes
Maas vier und dreißig Pfunden gleich, und dieſes ſcheint
mir ſehr uͤbertrieben zu ſein.
Leute, welche entweder Verſuche ſelbſt gemacht, oder
angemerkt haben, ſcheinen vielleicht der Warheit naͤher
gekommen zu ſeyn, und es erhielt Peter Tekop (b) von
einem Hunde, in kurzer Zeit (die er aber anzugeben ver-
geſſen) drei oder vier Unzen bloſſer Lebergalle. Graaf
bekam aus einem Hunde ebenfalls ſechs Quentchen in
acht Stunden (c); ferner J. Keil aus einem Schlaͤch-
terhunde zwei Quentchen (d), in einer Stunde. Mo-
riz
(k) FANTON anat. p. 262. im
durchſeihen.
(l) MEKERN obſ. 43.
(m) Auch nicht SEGERUS
p. 29.
(n) p. 526.
(o)
Ibid. p. 527.
(i)
BORDEU.
(a) L. II. c. 10. prop. 48. p. 307.
(b) beim PECHLIN p. 502.
(c) Suic pancreat. p. 66.
(d) Secret. anim. p. 72. com-
pend p. 77.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 488[888]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/908>, abgerufen am 24.11.2024.
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