Der andre, oder Scheidenschliesser(e) entspringt vom Schliesmuskel des Hintern (f) fast auf eben die Art, wie der Beschleuniger an den Männern (g), aus den Seitenfasern dieses Sperrmuskels, von aussen an dem Pakke, so sich an die Gesäshaut anhängt.
Zu ihm gesellet sich noch ein andrer Anfang vom Hökker des Hüftenbeins (h), etwas weiter nach hinten zu, als der Ruthenaufrichter, und dieser steiget weiter hoch über gedachten Muskel hinauf: ein dritter Zusazz kömmt noch, wofern sie nicht gar zu membranöse ist, von dem, an den Schaamleffzen liegenden schwammigen Geflechte her, von welchem ich bei andrer Gelegenheit reden wer- de (i). Es steigen die gebogne Fasern in die Höhe, und daraus wird der breite Schaammuskel (k), welcher an der Leffze liegt, und sich in den Schenkel der Wei- berruthe inserirt, und zwar mehr unten und hinten (l), als der Aufrichter dieses Theiles. Jch habe ihn auch, hinter der Ruthe mit seinem Nebenmuskel zu einem Bo- gen gekrümmt gefunden (m). Er macht den Zugang
zur
(e)[Spaltenumbruch]
Muskeln, die den Hals der Schaam umgeben CARP. p. 208. sie zeichnet EUSTACHIUS t. 14. f. 1 ist der Kreismuskel unter der äussern Haut, und umgiebt und schnürt die Scheide ein ARANTII c. 38. p. 104. der untere Muskel der Weiberruthe RIOLANI p. 329. der ihn sich zuschreibt p. 775. der dünne und breite Muskel an den Leffzen der weiblichen Schaam LINDEN. physiol. p. 318. & p. 320. der Scheidenschliesmuskel DI- MERBROECK. p. 151. PARSONS. t. 3. f. 1. der Muskel der weiblichen Ruthe HABICOT. adde DIONIS. accouchem. p. 49. der Schaam- leffzenmuskel LESCOT. bei dem KOENIG. Regn. anim. p. 187. der Sphincter der ganzen Scheide GRAAF. p. 25. 82.
(f)EUSTACH. Fleischfasern. SANTORIN. p. 207. L'autre [Spaltenumbruch]
WINSLOW. n. 636. dies hat auch ALBINUS p. 324. Le CLERC. p. 46. LINDEN. physiol. p. 318. GRAAF. p. 83. MORGAGN. Adv. III. p. 89. 90. TASSINI p. 163. 286.
(g) So nennt es TASSIN.
(h) Der niederdrükkende Muskel der Harnröhre SANTORIN p. 208. t. 2. f. 1. F. F. der Erweiterer, wie ich glaube der Scheide VINKIO Spieren. p. 273.
(i)ALBIN. p. 324. nennt es eine weisliche Substanz DOU- GLAS. p. 101. 180.
(k)RIOLAN p. 329. Als ein Ring COWPER. t. 18.
(l)EUSTACH. GRAAF. t. 3. f. 2.
(m) Vergleichet COWPER. t. 18.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Der andre, oder Scheidenſchlieſſer(e) entſpringt vom Schliesmuſkel des Hintern (f) faſt auf eben die Art, wie der Beſchleuniger an den Maͤnnern (g), aus den Seitenfaſern dieſes Sperrmuſkels, von auſſen an dem Pakke, ſo ſich an die Geſaͤshaut anhaͤngt.
Zu ihm geſellet ſich noch ein andrer Anfang vom Hoͤkker des Huͤftenbeins (h), etwas weiter nach hinten zu, als der Ruthenaufrichter, und dieſer ſteiget weiter hoch uͤber gedachten Muſkel hinauf: ein dritter Zuſazz koͤmmt noch, wofern ſie nicht gar zu membranoͤſe iſt, von dem, an den Schaamleffzen liegenden ſchwammigen Geflechte her, von welchem ich bei andrer Gelegenheit reden wer- de (i). Es ſteigen die gebogne Faſern in die Hoͤhe, und daraus wird der breite Schaammuſkel (k), welcher an der Leffze liegt, und ſich in den Schenkel der Wei- berruthe inſerirt, und zwar mehr unten und hinten (l), als der Aufrichter dieſes Theiles. Jch habe ihn auch, hinter der Ruthe mit ſeinem Nebenmuſkel zu einem Bo- gen gekruͤmmt gefunden (m). Er macht den Zugang
zur
(e)[Spaltenumbruch]
Muſkeln, die den Hals der Schaam umgeben CARP. p. 208. ſie zeichnet EUSTACHIUS t. 14. f. 1 iſt der Kreismuſkel unter der aͤuſſern Haut, und umgiebt und ſchnuͤrt die Scheide ein ARANTII c. 38. p. 104. der untere Muſkel der Weiberruthe RIOLANI p. 329. der ihn ſich zuſchreibt p. 775. der duͤnne und breite Muſkel an den Leffzen der weiblichen Schaam LINDEN. phyſiol. p. 318. & p. 320. der Scheidenſchliesmuſkel DI- MERBROECK. p. 151. PARSONS. t. 3. f. 1. der Muſkel der weiblichen Ruthe HABICOT. adde DIONIS. accouchem. p. 49. der Schaam- leffzenmuſkel LESCOT. bei dem KOENIG. Regn. anim. p. 187. der Sphincter der ganzen Scheide GRAAF. p. 25. 82.
(f)EUSTACH. Fleiſchfaſern. SANTORIN. p. 207. L’autre [Spaltenumbruch]
WINSLOW. n. 636. dies hat auch ALBINUS p. 324. Le CLERC. p. 46. LINDEN. phyſiol. p. 318. GRAAF. p. 83. MORGAGN. Adv. III. p. 89. 90. TASSINI p. 163. 286.
(g) So nennt es TASSIN.
(h) Der niederdruͤkkende Muſkel der Harnroͤhre SANTORIN p. 208. t. 2. f. 1. F. F. der Erweiterer, wie ich glaube der Scheide VINKIO Spieren. p. 273.
(i)ALBIN. p. 324. nennt es eine weisliche Subſtanz DOU- GLAS. p. 101. 180.
(k)RIOLAN p. 329. Als ein Ring COWPER. t. 18.
(l)EUSTACH. GRAAF. t. 3. f. 2.
(m) Vergleichet COWPER. t. 18.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f1018"n="982"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Weibliche Theile. <hirendition="#aq">XXVIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><p>Der andre, oder <hirendition="#fr">Scheidenſchlieſſer</hi><noteplace="foot"n="(e)"><cb/>
Muſkeln, die den Hals der<lb/>
Schaam umgeben <hirendition="#aq">CARP. p.</hi> 208.<lb/>ſie zeichnet <hirendition="#aq">EUSTACHIUS t. 14.<lb/>
f.</hi> 1 iſt der Kreismuſkel unter der<lb/>
aͤuſſern Haut, und umgiebt und<lb/>ſchnuͤrt die Scheide ein <hirendition="#aq">ARANTII<lb/>
c. 38. p.</hi> 104. der untere Muſkel<lb/>
der Weiberruthe <hirendition="#aq">RIOLANI p.</hi> 329.<lb/>
der ihn ſich zuſchreibt <hirendition="#aq">p.</hi> 775. der<lb/>
duͤnne und breite Muſkel an den<lb/>
Leffzen der weiblichen Schaam<lb/><hirendition="#aq">LINDEN. phyſiol. p. 318. & p.</hi> 320.<lb/>
der Scheidenſchliesmuſkel <hirendition="#aq">DI-<lb/>
MERBROECK. p. 151. PARSONS.<lb/>
t. 3. f.</hi> 1. der Muſkel der weiblichen<lb/>
Ruthe <hirendition="#aq">HABICOT. adde DIONIS.<lb/>
accouchem. p.</hi> 49. der Schaam-<lb/>
leffzenmuſkel <hirendition="#aq">LESCOT.</hi> bei dem<lb/><hirendition="#aq">KOENIG. Regn. anim. p.</hi> 187. der<lb/><hirendition="#aq">Sphincter</hi> der ganzen Scheide<lb/><hirendition="#aq">GRAAF. p.</hi> 25. 82.</note> entſpringt<lb/>
vom Schliesmuſkel des Hintern <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">EUSTACH.</hi> Fleiſchfaſern.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SANTORIN.</hi> p. 207. L’autre<lb/><cb/>
WINSLOW. n.</hi> 636. dies hat auch<lb/><hirendition="#aq">ALBINUS p. 324. Le CLERC. p.<lb/>
46. LINDEN. phyſiol. p. 318.<lb/>
GRAAF. p. 83. <hirendition="#g">MORGAGN.</hi><lb/>
Adv. III. p. 89. 90. TASSINI p.</hi><lb/>
163. 286.</note> faſt auf eben die<lb/>
Art, wie der Beſchleuniger an den Maͤnnern <noteplace="foot"n="(g)">So nennt es <hirendition="#aq">TASSIN.</hi></note>, aus<lb/>
den Seitenfaſern dieſes Sperrmuſkels, von auſſen an<lb/>
dem Pakke, ſo ſich an die Geſaͤshaut anhaͤngt.</p><lb/><p>Zu ihm geſellet ſich noch ein andrer Anfang vom<lb/>
Hoͤkker des Huͤftenbeins <noteplace="foot"n="(h)">Der niederdruͤkkende Muſkel<lb/>
der Harnroͤhre <hirendition="#aq">SANTORIN p. 208.<lb/>
t. 2. f. 1. F. F.</hi> der Erweiterer, wie<lb/>
ich glaube der Scheide <hirendition="#aq">VINKIO<lb/>
Spieren. p.</hi> 273.</note>, etwas weiter nach hinten zu,<lb/>
als der Ruthenaufrichter, und dieſer ſteiget weiter hoch<lb/>
uͤber gedachten Muſkel hinauf: ein dritter Zuſazz koͤmmt<lb/>
noch, wofern ſie nicht gar zu membranoͤſe iſt, von dem,<lb/>
an den Schaamleffzen liegenden ſchwammigen Geflechte<lb/>
her, von welchem ich bei andrer Gelegenheit reden wer-<lb/>
de <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">ALBIN. p.</hi> 324. nennt es<lb/>
eine weisliche Subſtanz <hirendition="#aq">DOU-<lb/>
GLAS. p.</hi> 101. 180.</note>. Es ſteigen die gebogne Faſern in die Hoͤhe,<lb/>
und daraus wird der breite Schaammuſkel <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">RIOLAN p.</hi> 329. Als ein<lb/>
Ring <hirendition="#aq">COWPER. t.</hi> 18.</note>, welcher<lb/>
an der Leffze liegt, und ſich in den Schenkel der Wei-<lb/>
berruthe inſerirt, und zwar mehr unten und hinten <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">EUSTACH. GRAAF. t. 3.<lb/>
f.</hi> 2.</note>,<lb/>
als der Aufrichter dieſes Theiles. Jch habe ihn auch,<lb/>
hinter der Ruthe mit ſeinem Nebenmuſkel zu einem Bo-<lb/>
gen gekruͤmmt gefunden <noteplace="foot"n="(m)">Vergleichet <hirendition="#aq"><hirendition="#g">COWPER.</hi><lb/>
t.</hi> 18.</note>. Er macht den Zugang<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zur</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[982/1018]
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Der andre, oder Scheidenſchlieſſer (e) entſpringt
vom Schliesmuſkel des Hintern (f) faſt auf eben die
Art, wie der Beſchleuniger an den Maͤnnern (g), aus
den Seitenfaſern dieſes Sperrmuſkels, von auſſen an
dem Pakke, ſo ſich an die Geſaͤshaut anhaͤngt.
Zu ihm geſellet ſich noch ein andrer Anfang vom
Hoͤkker des Huͤftenbeins (h), etwas weiter nach hinten zu,
als der Ruthenaufrichter, und dieſer ſteiget weiter hoch
uͤber gedachten Muſkel hinauf: ein dritter Zuſazz koͤmmt
noch, wofern ſie nicht gar zu membranoͤſe iſt, von dem,
an den Schaamleffzen liegenden ſchwammigen Geflechte
her, von welchem ich bei andrer Gelegenheit reden wer-
de (i). Es ſteigen die gebogne Faſern in die Hoͤhe,
und daraus wird der breite Schaammuſkel (k), welcher
an der Leffze liegt, und ſich in den Schenkel der Wei-
berruthe inſerirt, und zwar mehr unten und hinten (l),
als der Aufrichter dieſes Theiles. Jch habe ihn auch,
hinter der Ruthe mit ſeinem Nebenmuſkel zu einem Bo-
gen gekruͤmmt gefunden (m). Er macht den Zugang
zur
(e)
Muſkeln, die den Hals der
Schaam umgeben CARP. p. 208.
ſie zeichnet EUSTACHIUS t. 14.
f. 1 iſt der Kreismuſkel unter der
aͤuſſern Haut, und umgiebt und
ſchnuͤrt die Scheide ein ARANTII
c. 38. p. 104. der untere Muſkel
der Weiberruthe RIOLANI p. 329.
der ihn ſich zuſchreibt p. 775. der
duͤnne und breite Muſkel an den
Leffzen der weiblichen Schaam
LINDEN. phyſiol. p. 318. & p. 320.
der Scheidenſchliesmuſkel DI-
MERBROECK. p. 151. PARSONS.
t. 3. f. 1. der Muſkel der weiblichen
Ruthe HABICOT. adde DIONIS.
accouchem. p. 49. der Schaam-
leffzenmuſkel LESCOT. bei dem
KOENIG. Regn. anim. p. 187. der
Sphincter der ganzen Scheide
GRAAF. p. 25. 82.
(f) EUSTACH. Fleiſchfaſern.
SANTORIN. p. 207. L’autre
WINSLOW. n. 636. dies hat auch
ALBINUS p. 324. Le CLERC. p.
46. LINDEN. phyſiol. p. 318.
GRAAF. p. 83. MORGAGN.
Adv. III. p. 89. 90. TASSINI p.
163. 286.
(g) So nennt es TASSIN.
(h) Der niederdruͤkkende Muſkel
der Harnroͤhre SANTORIN p. 208.
t. 2. f. 1. F. F. der Erweiterer, wie
ich glaube der Scheide VINKIO
Spieren. p. 273.
(i) ALBIN. p. 324. nennt es
eine weisliche Subſtanz DOU-
GLAS. p. 101. 180.
(k) RIOLAN p. 329. Als ein
Ring COWPER. t. 18.
(l) EUSTACH. GRAAF. t. 3.
f. 2.
(m) Vergleichet COWPER.
t. 18.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 982. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1018>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.