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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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II. Abschn. Bau der Gebärmutter.
gesehen(t). Daher werden sie von den Kopten (u) und
Mauren (w) beschnitten. Jch lese, daß sie bei denen
Hottentotten wie ein Finger anzusehen seyn sollen(x).
An den neugebornen Mägdchens sind sie ziemlich dikke,
und verdünnen sich nicht in eine solche Schärfe.

Dahero endigen sie sich bald bei dem Zugange der
Harnröhre (y), bald verlängern sie sich bis zur halben
Scheide, und sogar bis zum Anfange der Gesäshaut
hin (z).

Sie haben nicht nur auswendig (a) schmierige Drü-
sen mit einem deutlichen Gange, sondern auch dergleichen
innwendig noch mehrere (b), bisweilen auch oberwärts,
ja sie sind sogar mit Haaren besezzt gefunden worden (c).
An ihrer innern Fläche zeiget sich auch etwas zottiges (d),
welches einige Wärzchen nennen (e).

Jhr Nuzzen ist ungewiß. Es giebt auch einige
Thiere (f), welche Nimphen haben, und wir werden
durch dieses abermalige Exempel gelehrt, daß sie nicht
zur Leitung des Harns bestimmt sind. Es ergiesset sich
nämlich bei denen Weibchens unter den Thieren die
Harnröhre, viel weiter nach hinten zu in die Scheide,

wie
(t) [Spaltenumbruch] Wachsen oft hervor HOYER.
Eph. Nat. Cur. Vol. IV. obs.
22.
Beispiele davon SCHURIG. gy-
naicol. p. 135. LISCHWIZ. de pro-
pag. GRAAF. p.
32. ein Nim-
phenanhängsel sahe la MOTTE
p.
620. eine Nimphe so groß als
ein Krampffisch PANAROL. Pen-
recost. c.
3. sehr lange Nimphen
SOLINGEN. Anmerk. zu grosse
Nimphen verstuzzet mit dem Mes-
ser ARNAULD. l. c. S. 34.
(u) BELLON. obs. p. 426.
(w) THEVENOT. voyag. II.
c.
74.
(x) [Spaltenumbruch] TENRHYNE Descript. Cap.
bon. spei. p.
34.
(y) HUBER. p. 5. f. 4. 6. AL-
BIN.
zeichnet sie auch kurz PAR-
SONS. t. 3. & GRAAF. t.
2.
(z) SMELLIE. BOEHMER.
(a) MORGAGN.
(b) MORGAGN. Adv. I. t. 3.
vergl. Tab. nost. uter. E. E. sagt,
daß sie bisweilen nicht da sind
HEISTER. compend. II. p. 32.
(c) TABARRAN. obs. n. 34.
(d) NICHOLLS. p. 45. SAN-
TORIN.
(e) SANTORIN. p. 211.
(f) Löwin KEIL. p. 98. Sta-
chelthier PARIS.
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II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
geſehen(t). Daher werden ſie von den Kopten (u) und
Mauren (w) beſchnitten. Jch leſe, daß ſie bei denen
Hottentotten wie ein Finger anzuſehen ſeyn ſollen(x).
An den neugebornen Maͤgdchens ſind ſie ziemlich dikke,
und verduͤnnen ſich nicht in eine ſolche Schaͤrfe.

Dahero endigen ſie ſich bald bei dem Zugange der
Harnroͤhre (y), bald verlaͤngern ſie ſich bis zur halben
Scheide, und ſogar bis zum Anfange der Geſaͤshaut
hin (z).

Sie haben nicht nur auswendig (a) ſchmierige Druͤ-
ſen mit einem deutlichen Gange, ſondern auch dergleichen
innwendig noch mehrere (b), bisweilen auch oberwaͤrts,
ja ſie ſind ſogar mit Haaren beſezzt gefunden worden (c).
An ihrer innern Flaͤche zeiget ſich auch etwas zottiges (d),
welches einige Waͤrzchen nennen (e).

Jhr Nuzzen iſt ungewiß. Es giebt auch einige
Thiere (f), welche Nimphen haben, und wir werden
durch dieſes abermalige Exempel gelehrt, daß ſie nicht
zur Leitung des Harns beſtimmt ſind. Es ergieſſet ſich
naͤmlich bei denen Weibchens unter den Thieren die
Harnroͤhre, viel weiter nach hinten zu in die Scheide,

wie
(t) [Spaltenumbruch] Wachſen oft hervor HOYER.
Eph. Nat. Cur. Vol. IV. obſ.
22.
Beiſpiele davon SCHURIG. gy-
naicol. p. 135. LISCHWIZ. de pro-
pag. GRAAF. p.
32. ein Nim-
phenanhaͤngſel ſahe la MOTTE
p.
620. eine Nimphe ſo groß als
ein Krampffiſch PANAROL. Pen-
recoſt. c.
3. ſehr lange Nimphen
SOLINGEN. Anmerk. zu groſſe
Nimphen verſtuzzet mit dem Meſ-
ſer ARNAULD. l. c. S. 34.
(u) BELLON. obſ. p. 426.
(w) THEVENOT. voyag. II.
c.
74.
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bon. ſpei. p.
34.
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BIN.
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2.
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(a) MORGAGN.
(b) MORGAGN. Adv. I. t. 3.
vergl. Tab. noſt. uter. E. E. ſagt,
daß ſie bisweilen nicht da ſind
HEISTER. compend. II. p. 32.
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(d) NICHOLLS. p. 45. SAN-
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chelthier PARIS.
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[985/1021] II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter. geſehen (t). Daher werden ſie von den Kopten (u) und Mauren (w) beſchnitten. Jch leſe, daß ſie bei denen Hottentotten wie ein Finger anzuſehen ſeyn ſollen (x). An den neugebornen Maͤgdchens ſind ſie ziemlich dikke, und verduͤnnen ſich nicht in eine ſolche Schaͤrfe. Dahero endigen ſie ſich bald bei dem Zugange der Harnroͤhre (y), bald verlaͤngern ſie ſich bis zur halben Scheide, und ſogar bis zum Anfange der Geſaͤshaut hin (z). Sie haben nicht nur auswendig (a) ſchmierige Druͤ- ſen mit einem deutlichen Gange, ſondern auch dergleichen innwendig noch mehrere (b), bisweilen auch oberwaͤrts, ja ſie ſind ſogar mit Haaren beſezzt gefunden worden (c). An ihrer innern Flaͤche zeiget ſich auch etwas zottiges (d), welches einige Waͤrzchen nennen (e). Jhr Nuzzen iſt ungewiß. Es giebt auch einige Thiere (f), welche Nimphen haben, und wir werden durch dieſes abermalige Exempel gelehrt, daß ſie nicht zur Leitung des Harns beſtimmt ſind. Es ergieſſet ſich naͤmlich bei denen Weibchens unter den Thieren die Harnroͤhre, viel weiter nach hinten zu in die Scheide, wie (t) Wachſen oft hervor HOYER. Eph. Nat. Cur. Vol. IV. obſ. 22. Beiſpiele davon SCHURIG. gy- naicol. p. 135. LISCHWIZ. de pro- pag. GRAAF. p. 32. ein Nim- phenanhaͤngſel ſahe la MOTTE p. 620. eine Nimphe ſo groß als ein Krampffiſch PANAROL. Pen- recoſt. c. 3. ſehr lange Nimphen SOLINGEN. Anmerk. zu groſſe Nimphen verſtuzzet mit dem Meſ- ſer ARNAULD. l. c. S. 34. (u) BELLON. obſ. p. 426. (w) THEVENOT. voyag. II. c. 74. (x) TENRHYNE Deſcript. Cap. bon. ſpei. p. 34. (y) HUBER. p. 5. f. 4. 6. AL- BIN. zeichnet ſie auch kurz PAR- SONS. t. 3. & GRAAF. t. 2. (z) SMELLIE. BOEHMER. (a) MORGAGN. (b) MORGAGN. Adv. I. t. 3. vergl. Tab. noſt. uter. E. E. ſagt, daß ſie bisweilen nicht da ſind HEISTER. compend. II. p. 32. (c) TABARRAN. obſ. n. 34. (d) NICHOLLS. p. 45. SAN- TORIN. (e) SANTORIN. p. 211. (f) Loͤwin KEIL. p. 98. Sta- chelthier PARIS. Q q q 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 985. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1021>, abgerufen am 22.11.2024.