Zu seiner gemeinschaftlichen Membran bekömmt er eben das Darmfell, woraus das breite Band besteht(g), und dieses ist an dem Eyerstokke, vermittelst eines sehr kurzen Fadengewebes, feste angewachsen (h), so daß der Eyerstokk zwischen dem vordern Blatte des Darmfells (i), und zwischen dem hintern Blatte, sein Lager hat. Es war an einer Kindbetterinn diese Bekleidung fein gegit- tert, und sie ist öfters auch ästig und mit blauen Flekken bemahlt: doch dieses gehört an einer andern Stelle.
Bey den Menschen hat der Eyerstokk keine musku- löse Fasern (k).
Jn der Frucht liegen die Eyerstökke an einer höhern Stelle(l), und sizzen auf den Lendenmuskel (m) und den Bekkengefässen auf. Bey erwachsenen Frauenspersonen befinden sie sich im Bekken.
Es sind die Eyerstökke in der Frucht lang (n) und flach, oder durch einen mäßig vorragenden flachen Win- kel ihrer Länge nach getheilt (o), ganz und gar glatt, und es schwellen in diesem Alter keine Bläschen (p) an den Eyerstökken auf. Bey erwachsenen Frauensperso- nen sehen sie schon mehr als ein halbes Ey (q) aus, dessen vordere und hintere Fläche vom Darmfell überzogen wird. Die untere Fläche, welches die Achse dieses Eyes ist, ra- get in dem cellulösen Zwischenraum des gedoppelten
Darm-
(g)[Spaltenumbruch]
Können in zwo Häute ge- trennt werden, sagt schon GRAAF. & ROED. fasc. I. obs. p. 46. SAN- TOR. storia d'un feto n. 26. LIT- TRE l. c. mit uns LIEUT. p. 364.
(h)VESAL. p. 658. auch ROE- DERER. p. 38.
(i)WINSLOW. n. 604.
(k) Soll dergleichen Fasern ha- ben, nach dem VALISNER. c. 5. n. 24. LITTRE Hist. de l'Acad. 1701. an der Kuh sahe es MAL- PIGH. ad SPON. p. 30. VALIS- NER. c. 3. p. 17. an der Stutte c. 7. n. 1.
(l)[Spaltenumbruch]HEUERMANN. Tom. IV. t. 4. f. 3. TREW. f. 75.
(m)HEUERM ebenda. TREW. difter. fet. f. 75. auch bei Jungfern MORGAGN. Adv. IV. p. 73.
(n)ROEDER. fet. perfect. f. 3. TREW. HEUERMANN.
(o)ROEDER. p. 39.
(p) Einmal sahe ein Bläschen ROEDERER.
(q)GRAAF. t. 13. p. 172. GA- LEN. l. c. Ic. nostr. ROEDERER. t. 6. f. 5. BOEHMER. fasc. II. t. 7. EISENMANN. T. II.
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
Zu ſeiner gemeinſchaftlichen Membran bekoͤmmt er eben das Darmfell, woraus das breite Band beſteht(g), und dieſes iſt an dem Eyerſtokke, vermittelſt eines ſehr kurzen Fadengewebes, feſte angewachſen (h), ſo daß der Eyerſtokk zwiſchen dem vordern Blatte des Darmfells (i), und zwiſchen dem hintern Blatte, ſein Lager hat. Es war an einer Kindbetterinn dieſe Bekleidung fein gegit- tert, und ſie iſt oͤfters auch aͤſtig und mit blauen Flekken bemahlt: doch dieſes gehoͤrt an einer andern Stelle.
Bey den Menſchen hat der Eyerſtokk keine muſku- loͤſe Faſern (k).
Jn der Frucht liegen die Eyerſtoͤkke an einer hoͤhern Stelle(l), und ſizzen auf den Lendenmuſkel (m) und den Bekkengefaͤſſen auf. Bey erwachſenen Frauensperſonen befinden ſie ſich im Bekken.
Es ſind die Eyerſtoͤkke in der Frucht lang (n) und flach, oder durch einen maͤßig vorragenden flachen Win- kel ihrer Laͤnge nach getheilt (o), ganz und gar glatt, und es ſchwellen in dieſem Alter keine Blaͤschen (p) an den Eyerſtoͤkken auf. Bey erwachſenen Frauensperſo- nen ſehen ſie ſchon mehr als ein halbes Ey (q) aus, deſſen vordere und hintere Flaͤche vom Darmfell uͤberzogen wird. Die untere Flaͤche, welches die Achſe dieſes Eyes iſt, ra- get in dem celluloͤſen Zwiſchenraum des gedoppelten
Darm-
(g)[Spaltenumbruch]
Koͤnnen in zwo Haͤute ge- trennt werden, ſagt ſchon GRAAF. & ROED. faſc. I. obſ. p. 46. SAN- TOR. ſtoria d’un feto n. 26. LIT- TRE l. c. mit uns LIEUT. p. 364.
(h)VESAL. p. 658. auch ROE- DERER. p. 38.
(i)WINSLOW. n. 604.
(k) Soll dergleichen Faſern ha- ben, nach dem VALISNER. c. 5. n. 24. LITTRE Hiſt. de l’Acad. 1701. an der Kuh ſahe es MAL- PIGH. ad SPON. p. 30. VALIS- NER. c. 3. p. 17. an der Stutte c. 7. n. 1.
(l)[Spaltenumbruch]HEUERMANN. Tom. IV. t. 4. f. 3. TREW. f. 75.
(m)HEUERM ebenda. TREW. difter. fet. f. 75. auch bei Jungfern MORGAGN. Adv. IV. p. 73.
(n)ROEDER. fet. perfect. f. 3. TREW. HEUERMANN.
(o)ROEDER. p. 39.
(p) Einmal ſahe ein Blaͤschen ROEDERER.
(q)GRAAF. t. 13. p. 172. GA- LEN. l. c. Ic. noſtr. ROEDERER. t. 6. f. 5. BOEHMER. faſc. II. t. 7. EISENMANN. T. II.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f1059"n="1023"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.</hi></fw><lb/><p>Zu ſeiner gemeinſchaftlichen Membran bekoͤmmt er<lb/>
eben das Darmfell, woraus das breite Band beſteht<noteplace="foot"n="(g)"><cb/>
Koͤnnen in zwo Haͤute ge-<lb/>
trennt werden, ſagt ſchon <hirendition="#aq">GRAAF.<lb/>& ROED. faſc. I. obſ. p. 46. SAN-<lb/>
TOR. ſtoria d’un feto n. 26. LIT-<lb/>
TRE l. c.</hi> mit uns <hirendition="#aq">LIEUT. p.</hi> 364.</note>,<lb/>
und dieſes iſt an dem Eyerſtokke, vermittelſt eines ſehr<lb/>
kurzen Fadengewebes, feſte angewachſen <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">VESAL. p.</hi> 658. auch <hirendition="#aq">ROE-<lb/>
DERER. p.</hi> 38.</note>, ſo daß der<lb/>
Eyerſtokk zwiſchen dem vordern Blatte des Darmfells <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 604.</note>,<lb/>
und zwiſchen dem hintern Blatte, ſein Lager hat. Es<lb/>
war an einer Kindbetterinn dieſe Bekleidung fein gegit-<lb/>
tert, und ſie iſt oͤfters auch aͤſtig und mit blauen Flekken<lb/>
bemahlt: doch dieſes gehoͤrt an einer andern Stelle.</p><lb/><p>Bey den Menſchen hat der Eyerſtokk keine muſku-<lb/>
loͤſe Faſern <noteplace="foot"n="(k)">Soll dergleichen Faſern ha-<lb/>
ben, nach dem <hirendition="#aq">VALISNER. c. 5.<lb/>
n. 24. LITTRE Hiſt. de l’Acad.</hi><lb/>
1701. an der Kuh ſahe es <hirendition="#aq">MAL-<lb/>
PIGH. ad SPON. p. 30. VALIS-<lb/>
NER. c. 3. p.</hi> 17. an der Stutte<lb/><hirendition="#aq">c. 7. n.</hi> 1.</note>.</p><lb/><p>Jn der Frucht liegen die Eyerſtoͤkke an einer hoͤhern<lb/>
Stelle<noteplace="foot"n="(l)"><cb/><hirendition="#aq">HEUERMANN. Tom. IV.<lb/>
t. 4. f. 3. TREW. f.</hi> 75.</note>, und ſizzen auf den Lendenmuſkel <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">HEUERM</hi> ebenda. <hirendition="#aq">TREW.<lb/>
difter. fet. f.</hi> 75. auch bei Jungfern<lb/><hirendition="#aq">MORGAGN. Adv. IV. p.</hi> 73.</note> und den<lb/>
Bekkengefaͤſſen auf. Bey erwachſenen Frauensperſonen<lb/>
befinden ſie ſich im Bekken.</p><lb/><p>Es ſind die Eyerſtoͤkke in der Frucht lang <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">ROEDER. fet. perfect. f. 3.<lb/>
TREW. HEUERMANN.</hi></note> und<lb/>
flach, oder durch einen maͤßig vorragenden flachen Win-<lb/>
kel ihrer Laͤnge nach getheilt <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">ROEDER. p.</hi> 39.</note>, ganz und gar glatt,<lb/>
und es ſchwellen in dieſem Alter keine Blaͤschen <noteplace="foot"n="(p)">Einmal ſahe ein Blaͤschen<lb/><hirendition="#aq">ROEDERER.</hi></note> an<lb/>
den Eyerſtoͤkken auf. Bey erwachſenen Frauensperſo-<lb/>
nen ſehen ſie ſchon mehr als ein halbes Ey <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">GRAAF. t. 13. p. 172. GA-<lb/>
LEN. l. c. Ic. noſtr. ROEDERER.<lb/>
t. 6. f. 5. BOEHMER. faſc. II. t. 7.<lb/>
EISENMANN. T. II.</hi></note> aus, deſſen<lb/>
vordere und hintere Flaͤche vom Darmfell uͤberzogen wird.<lb/>
Die untere Flaͤche, welches die Achſe dieſes Eyes iſt, ra-<lb/>
get in dem celluloͤſen Zwiſchenraum des gedoppelten<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Darm-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1023/1059]
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
Zu ſeiner gemeinſchaftlichen Membran bekoͤmmt er
eben das Darmfell, woraus das breite Band beſteht (g),
und dieſes iſt an dem Eyerſtokke, vermittelſt eines ſehr
kurzen Fadengewebes, feſte angewachſen (h), ſo daß der
Eyerſtokk zwiſchen dem vordern Blatte des Darmfells (i),
und zwiſchen dem hintern Blatte, ſein Lager hat. Es
war an einer Kindbetterinn dieſe Bekleidung fein gegit-
tert, und ſie iſt oͤfters auch aͤſtig und mit blauen Flekken
bemahlt: doch dieſes gehoͤrt an einer andern Stelle.
Bey den Menſchen hat der Eyerſtokk keine muſku-
loͤſe Faſern (k).
Jn der Frucht liegen die Eyerſtoͤkke an einer hoͤhern
Stelle (l), und ſizzen auf den Lendenmuſkel (m) und den
Bekkengefaͤſſen auf. Bey erwachſenen Frauensperſonen
befinden ſie ſich im Bekken.
Es ſind die Eyerſtoͤkke in der Frucht lang (n) und
flach, oder durch einen maͤßig vorragenden flachen Win-
kel ihrer Laͤnge nach getheilt (o), ganz und gar glatt,
und es ſchwellen in dieſem Alter keine Blaͤschen (p) an
den Eyerſtoͤkken auf. Bey erwachſenen Frauensperſo-
nen ſehen ſie ſchon mehr als ein halbes Ey (q) aus, deſſen
vordere und hintere Flaͤche vom Darmfell uͤberzogen wird.
Die untere Flaͤche, welches die Achſe dieſes Eyes iſt, ra-
get in dem celluloͤſen Zwiſchenraum des gedoppelten
Darm-
(g)
Koͤnnen in zwo Haͤute ge-
trennt werden, ſagt ſchon GRAAF.
& ROED. faſc. I. obſ. p. 46. SAN-
TOR. ſtoria d’un feto n. 26. LIT-
TRE l. c. mit uns LIEUT. p. 364.
(h) VESAL. p. 658. auch ROE-
DERER. p. 38.
(i) WINSLOW. n. 604.
(k) Soll dergleichen Faſern ha-
ben, nach dem VALISNER. c. 5.
n. 24. LITTRE Hiſt. de l’Acad.
1701. an der Kuh ſahe es MAL-
PIGH. ad SPON. p. 30. VALIS-
NER. c. 3. p. 17. an der Stutte
c. 7. n. 1.
(l)
HEUERMANN. Tom. IV.
t. 4. f. 3. TREW. f. 75.
(m) HEUERM ebenda. TREW.
difter. fet. f. 75. auch bei Jungfern
MORGAGN. Adv. IV. p. 73.
(n) ROEDER. fet. perfect. f. 3.
TREW. HEUERMANN.
(o) ROEDER. p. 39.
(p) Einmal ſahe ein Blaͤschen
ROEDERER.
(q) GRAAF. t. 13. p. 172. GA-
LEN. l. c. Ic. noſtr. ROEDERER.
t. 6. f. 5. BOEHMER. faſc. II. t. 7.
EISENMANN. T. II.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1023. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1059>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.