Es sind die Nierenblutadern von den Schlagadern in etwas unterschieden. Die rechte macht wenig Aeste, bisweilen bringt sie eine Nebennierenader(a) oder Fett- ader hervor, zuweilen auch die Saamenader, oder we- nigstens doch eine Wurzel derselben (b) selten die unge- paarte (c).
Die linke, welche länger ist, macht beständig die Nebennierenader an ihrer Seite (d), oft die Fettader, und allezeit auch die Saamenader (e). Jn sie wirft auch die ungepaarte Ader einen linken Ast, entweder allein (f), oder nebst der Saamen- (g) oder Lendenader (h) in Ver- bindung hinein.
Jm Menschen zertheilen sich die Blutadern der Niere überhaupt, wie die Schlagadern (i), sie sind selten voll- ständig, wenn sie in den Nierenstrich gehen (k); sie ma- chen in der Niere, längst den Säulen Aeste, doch fin- det man öfters Blutaderbögen, um die Basis der Wärz- chen herum geschlungen (l), dieses geschicht sogar, wie am Gekröse, auf eine gedoppelte Art (m).
Jn
(a)[Spaltenumbruch]PETRUCCI. EUSTACH. t. 1. f. 1. &c. kömmt aber fast aus der Hohlader hervor, SYLVIUS Isag. pag. 36. PAREUS II. c. 25. MARCHETT. Phil. trans. n. 307. PETRUCCI p. 13. 14.
(b) Auch EUSTACH. t. 2. f. 2. CASSER. L. VIII. t. 12.
(c)L. VIII. p. 110.
(d)SYLV. MARCHETT. PA- RE. PETRUCCI &c.
(e)EUSTACH. t. 1. f. 1. &c.
(f)Conf. L. VIII. p. 111. SPI- GEL. p. 224. &c.
(g)Ibid. daher soll die emulgens [Spaltenumbruch]
sinistra von der Saamenader ent- stehen PARE' l. c.
(h)EUSTACH. t. 4. f. 2. &c. L. VIII. p. 111.
(i)EUSTACH. in vielen Fi- guren gablig, als was Seltenes PANAROLUS L. V. obs. 24.
(k) Dennoch in vielen Kupfern EUSTACHIUS.
(l) Von den Blutadern gesteht es NICHOLLS. tab. 16.
(m) Wie in den Kupfern VI- EUSSENII et EUSTACHII t. 5. f. 2. t. 13.
H. Phisiol. 7. B. C c
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
§. 19. Die Blutadern.
Es ſind die Nierenblutadern von den Schlagadern in etwas unterſchieden. Die rechte macht wenig Aeſte, bisweilen bringt ſie eine Nebennierenader(a) oder Fett- ader hervor, zuweilen auch die Saamenader, oder we- nigſtens doch eine Wurzel derſelben (b) ſelten die unge- paarte (c).
Die linke, welche laͤnger iſt, macht beſtaͤndig die Nebennierenader an ihrer Seite (d), oft die Fettader, und allezeit auch die Saamenader (e). Jn ſie wirft auch die ungepaarte Ader einen linken Aſt, entweder allein (f), oder nebſt der Saamen- (g) oder Lendenader (h) in Ver- bindung hinein.
Jm Menſchen zertheilen ſich die Blutadern der Niere uͤberhaupt, wie die Schlagadern (i), ſie ſind ſelten voll- ſtaͤndig, wenn ſie in den Nierenſtrich gehen (k); ſie ma- chen in der Niere, laͤngſt den Saͤulen Aeſte, doch fin- det man oͤfters Blutaderboͤgen, um die Baſis der Waͤrz- chen herum geſchlungen (l), dieſes geſchicht ſogar, wie am Gekroͤſe, auf eine gedoppelte Art (m).
Jn
(a)[Spaltenumbruch]PETRUCCI. EUSTACH. t. 1. f. 1. &c. koͤmmt aber faſt aus der Hohlader hervor, SYLVIUS Iſag. pag. 36. PAREUS II. c. 25. MARCHETT. Phil. tranſ. n. 307. PETRUCCI p. 13. 14.
(b) Auch EUSTACH. t. 2. f. 2. CASSER. L. VIII. t. 12.
(c)L. VIII. p. 110.
(d)SYLV. MARCHETT. PA- RE. PETRUCCI &c.
(e)EUSTACH. t. 1. f. 1. &c.
(f)Conf. L. VIII. p. 111. SPI- GEL. p. 224. &c.
(g)Ibid. daher ſoll die emulgens [Spaltenumbruch]
ſiniſtra von der Saamenader ent- ſtehen PARE’ l. c.
(h)EUSTACH. t. 4. f. 2. &c. L. VIII. p. 111.
(i)EUSTACH. in vielen Fi- guren gablig, als was Seltenes PANAROLUS L. V. obſ. 24.
(k) Dennoch in vielen Kupfern EUSTACHIUS.
(l) Von den Blutadern geſteht es NICHOLLS. tab. 16.
(m) Wie in den Kupfern VI- EUSSENII et EUSTACHII t. 5. f. 2. t. 13.
H. Phiſiol. 7. B. C c
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0437"n="401"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§. 19.<lb/><hirendition="#b"><hirendition="#g">Die Blutadern.</hi></hi></head><lb/><p>Es ſind die Nierenblutadern von den Schlagadern<lb/>
in etwas unterſchieden. Die rechte macht wenig Aeſte,<lb/>
bisweilen bringt ſie eine Nebennierenader<noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">PETRUCCI. EUSTACH.<lb/>
t. 1. f. 1. &c.</hi> koͤmmt aber faſt aus<lb/>
der Hohlader hervor, <hirendition="#aq">SYLVIUS<lb/>
Iſag. pag. 36. PAREUS II. c. 25.<lb/>
MARCHETT. Phil. tranſ. n. 307.<lb/>
PETRUCCI p.</hi> 13. 14.</note> oder Fett-<lb/>
ader hervor, zuweilen auch die Saamenader, oder we-<lb/>
nigſtens doch eine Wurzel derſelben <noteplace="foot"n="(b)">Auch <hirendition="#aq">EUSTACH. t. 2. f. 2.<lb/>
CASSER. L. VIII. t.</hi> 12.</note>ſelten die unge-<lb/>
paarte <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">L. VIII. p.</hi> 110.</note>.</p><lb/><p>Die linke, welche laͤnger iſt, macht beſtaͤndig die<lb/>
Nebennierenader an ihrer Seite <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">SYLV. MARCHETT. PA-<lb/>
RE. PETRUCCI &c.</hi></note>, oft die Fettader,<lb/>
und allezeit auch die Saamenader <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">EUSTACH. t. 1. f. 1. &c.</hi></note>. Jn ſie wirft auch<lb/>
die ungepaarte Ader einen linken Aſt, entweder allein <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Conf. L. VIII. p. 111. SPI-<lb/>
GEL. p. 224. &c.</hi></note>,<lb/>
oder nebſt der Saamen- <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Ibid.</hi> daher ſoll die <hirendition="#aq">emulgens<lb/><cb/>ſiniſtra</hi> von der Saamenader ent-<lb/>ſtehen <hirendition="#aq">PARE’ l. c.</hi></note> oder Lendenader <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">EUSTACH. t. 4. f. 2. &c.<lb/>
L. VIII. p.</hi> 111.</note> in Ver-<lb/>
bindung hinein.</p><lb/><p>Jm Menſchen zertheilen ſich die Blutadern der Niere<lb/>
uͤberhaupt, wie die Schlagadern <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">EUSTACH.</hi> in vielen Fi-<lb/>
guren gablig, als was Seltenes<lb/><hirendition="#aq">PANAROLUS L. V. obſ.</hi> 24.</note>, ſie ſind ſelten voll-<lb/>ſtaͤndig, wenn ſie in den Nierenſtrich gehen <noteplace="foot"n="(k)">Dennoch in vielen Kupfern<lb/><hirendition="#aq">EUSTACHIUS.</hi></note>; ſie ma-<lb/>
chen in der Niere, laͤngſt den Saͤulen Aeſte, doch fin-<lb/>
det man oͤfters Blutaderboͤgen, um die Baſis der Waͤrz-<lb/>
chen herum geſchlungen <noteplace="foot"n="(l)">Von den Blutadern geſteht<lb/>
es <hirendition="#aq">NICHOLLS. tab.</hi> 16.</note>, dieſes geſchicht ſogar, wie<lb/>
am Gekroͤſe, auf eine gedoppelte Art <noteplace="foot"n="(m)">Wie in den Kupfern <hirendition="#aq">VI-<lb/>
EUSSENII et EUSTACHII t. 5.<lb/>
f. 2. t.</hi> 13.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jn</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">H. Phiſiol. 7. B.</hi> C c</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[401/0437]
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
§. 19.
Die Blutadern.
Es ſind die Nierenblutadern von den Schlagadern
in etwas unterſchieden. Die rechte macht wenig Aeſte,
bisweilen bringt ſie eine Nebennierenader (a) oder Fett-
ader hervor, zuweilen auch die Saamenader, oder we-
nigſtens doch eine Wurzel derſelben (b) ſelten die unge-
paarte (c).
Die linke, welche laͤnger iſt, macht beſtaͤndig die
Nebennierenader an ihrer Seite (d), oft die Fettader,
und allezeit auch die Saamenader (e). Jn ſie wirft auch
die ungepaarte Ader einen linken Aſt, entweder allein (f),
oder nebſt der Saamen- (g) oder Lendenader (h) in Ver-
bindung hinein.
Jm Menſchen zertheilen ſich die Blutadern der Niere
uͤberhaupt, wie die Schlagadern (i), ſie ſind ſelten voll-
ſtaͤndig, wenn ſie in den Nierenſtrich gehen (k); ſie ma-
chen in der Niere, laͤngſt den Saͤulen Aeſte, doch fin-
det man oͤfters Blutaderboͤgen, um die Baſis der Waͤrz-
chen herum geſchlungen (l), dieſes geſchicht ſogar, wie
am Gekroͤſe, auf eine gedoppelte Art (m).
Jn
(a)
PETRUCCI. EUSTACH.
t. 1. f. 1. &c. koͤmmt aber faſt aus
der Hohlader hervor, SYLVIUS
Iſag. pag. 36. PAREUS II. c. 25.
MARCHETT. Phil. tranſ. n. 307.
PETRUCCI p. 13. 14.
(b) Auch EUSTACH. t. 2. f. 2.
CASSER. L. VIII. t. 12.
(c) L. VIII. p. 110.
(d) SYLV. MARCHETT. PA-
RE. PETRUCCI &c.
(e) EUSTACH. t. 1. f. 1. &c.
(f) Conf. L. VIII. p. 111. SPI-
GEL. p. 224. &c.
(g) Ibid. daher ſoll die emulgens
ſiniſtra von der Saamenader ent-
ſtehen PARE’ l. c.
(h) EUSTACH. t. 4. f. 2. &c.
L. VIII. p. 111.
(i) EUSTACH. in vielen Fi-
guren gablig, als was Seltenes
PANAROLUS L. V. obſ. 24.
(k) Dennoch in vielen Kupfern
EUSTACHIUS.
(l) Von den Blutadern geſteht
es NICHOLLS. tab. 16.
(m) Wie in den Kupfern VI-
EUSSENII et EUSTACHII t. 5.
f. 2. t. 13.
H. Phiſiol. 7. B. C c
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/437>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.