Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Frucht. XXIX. B.
§. 6.
Einwendungen dagegen.

Valisneri war der erste, welcher diese neue Hypo-
these untersuchte (a), und dieses haben nachher viele an-
dere Jtaliener, und sonst viele Gelehrte gethan (b).

Sie nehmen ihren ersten Grund von den gemischten
ungleichartigen Thieren (hybrides) (c), und selbst von
den Kindern her (d), welche oft ein Abdrukk von dem
Bilde der Mutter sind. Doch es soll schon dieses Ar-
gument seine rechte Stelle finden.

Es wenden ferner die Gelehrten, nebst dem Valis-
neri
ein, es scheine die Natur eine zu grosse Verschwen-
dung (e) zu begehen, wofern in einem einzigen Beischlafe
eine unzählige Menge Thierchen ausgeleert würden, und
es kämen entweder alle in diesem Sturme des Affekts
mit einander um, oder es rette sich doch nur ein einziges,
um ein Thier zu werden (f). Man finde in Thieren,
so nur ein Junges zur Welt bringen, eben so viel Würm-
chen, als in denen, so viele Jungen haben (g). Man
sehe auch nicht ein, warum nur ein einziges Ey, und

nicht
(a) [Spaltenumbruch] Lib. della generaz. P. I.
(b) I. F. SCHRADER I.
WOODWARD Supplem. p. 25
LYONNET Theolog des Insectes.
p. 222. 223. &c. BOURGUET
bibl. T. IX.
welcher sich rühmet
den für die Würmer streitenden
VALISNERIUM wieklich bekehret
zu haben. M. LISTER conchy I.
bivalv. et conchyl. III. RAI.
three disc. p. 59. G. C SCHEL-
HAMMER arc. med. II. p. 111.
BLAIR botan Ess. VAN. der STER-
REN van der teeling. GEUDER
de ferment. VOLPINI p. 145.
PAITONI della generaz. MAI-
TREIEAM du poulet. LAUNAI
de generation. c. 10. DUVERNEY
II. p. 389. MULLER de Oecono-
[Spaltenumbruch] mia generat. VATER physiol.
p. 325 SCHLICHTING in Ver-
brugg. p 66 Auct. van der Natur
IMBERT. de generatione PLOU-
QUET de generat. p. 46. &c.
HAMBERGER physiol p. 154.
C. LINNAEUS sponsal. plant. p.
25 SENAC Ess e physiq. p.
235. BUFFON II. p. 159 &c.
(c) BLAIR. SENAG. l. c.
(d) SCHLICHTING l. c.
(e) VALISNERI P I. c. 10.
n. 21. c. 9. n. 4. BOURGUET
Lettr. II V. Der STEREN p. 14.
HAMBERGER p 732. VERHEYN
L. II. p
65.
(f) VOLPINI p. 145.
(g) LISTER conchyl. bivalv.
p. 114. VALISNER n.
23.
Die Frucht. XXIX. B.
§. 6.
Einwendungen dagegen.

Valisneri war der erſte, welcher dieſe neue Hypo-
theſe unterſuchte (a), und dieſes haben nachher viele an-
dere Jtaliener, und ſonſt viele Gelehrte gethan (b).

Sie nehmen ihren erſten Grund von den gemiſchten
ungleichartigen Thieren (hybrides) (c), und ſelbſt von
den Kindern her (d), welche oft ein Abdrukk von dem
Bilde der Mutter ſind. Doch es ſoll ſchon dieſes Ar-
gument ſeine rechte Stelle finden.

Es wenden ferner die Gelehrten, nebſt dem Valis-
neri
ein, es ſcheine die Natur eine zu groſſe Verſchwen-
dung (e) zu begehen, wofern in einem einzigen Beiſchlafe
eine unzaͤhlige Menge Thierchen ausgeleert wuͤrden, und
es kaͤmen entweder alle in dieſem Sturme des Affekts
mit einander um, oder es rette ſich doch nur ein einziges,
um ein Thier zu werden (f). Man finde in Thieren,
ſo nur ein Junges zur Welt bringen, eben ſo viel Wuͤrm-
chen, als in denen, ſo viele Jungen haben (g). Man
ſehe auch nicht ein, warum nur ein einziges Ey, und

nicht
(a) [Spaltenumbruch] Lib. della generaz. P. I.
(b) I. F. SCHRADER I.
WOODWARD Supplem. p. 25
LYONNET Theolog des Inſectes.
p. 222. 223. &c. BOURGUET
bibl. T. IX.
welcher ſich ruͤhmet
den fuͤr die Wuͤrmer ſtreitenden
VALISNERIUM wieklich bekehret
zu haben. M. LISTER conchy I.
bivalv. et conchyl. III. RAI.
three diſc. p. 59. G. C SCHEL-
HAMMER arc. med. II. p. 111.
BLAIR botan Eſſ. VAN. der STER-
REN van der teeling. GEUDER
de ferment. VOLPINI p. 145.
PAITONI della generaz. MAI-
TREIEAM du poulet. LAUNAI
de generation. c. 10. DUVERNEY
II. p. 389. MULLER de Oecono-
[Spaltenumbruch] mia generat. VATER phyſiol.
p. 325 SCHLICHTING in Ver-
brugg. p 66 Auct. van der Natur
IMBERT. de generatione PLOU-
QUET de generat. p. 46. &c.
HAMBERGER phyſiol p. 154.
C. LINNAEUS ſponſal. plant. p.
25 SENAC Eſſ e phyſiq. p.
235. BUFFON II. p. 159 &c.
(c) BLAIR. SENAG. l. c.
(d) SCHLICHTING l. c.
(e) VALISNERI P I. c. 10.
n. 21. c. 9. n. 4. BOURGUET
Lettr. II V. Der STEREN p. 14.
HAMBERGER p 732. VERHEYN
L. II. p
65.
(f) VOLPINI p. 145.
(g) LISTER conchyl. bivalv.
p. 114. VALISNER n.
23.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0196" n="144"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 6.<lb/><hi rendition="#b">Einwendungen dagegen.</hi></head><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Valisneri</hi> war der er&#x017F;te, welcher die&#x017F;e neue Hypo-<lb/>
the&#x017F;e unter&#x017F;uchte <note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">Lib. della generaz. P. I.</hi></note>, und die&#x017F;es haben nachher viele an-<lb/>
dere Jtaliener, und &#x017F;on&#x017F;t viele Gelehrte gethan <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">I. F. <hi rendition="#g">SCHRADER</hi> I.<lb/>
WOODWARD Supplem. p. 25<lb/>
LYONNET Theolog des In&#x017F;ectes.<lb/>
p. 222. 223. &amp;c. <hi rendition="#g">BOURGUET</hi><lb/>
bibl. T. IX.</hi> welcher &#x017F;ich ru&#x0364;hmet<lb/>
den fu&#x0364;r die Wu&#x0364;rmer &#x017F;treitenden<lb/><hi rendition="#aq">VALISNERIUM</hi> wieklich bekehret<lb/>
zu haben. <hi rendition="#aq">M. LISTER conchy I.<lb/>
bivalv. et conchyl. <hi rendition="#g">III. RAI.</hi><lb/>
three di&#x017F;c. p. 59. G. C SCHEL-<lb/>
HAMMER arc. med. II. p. 111.<lb/>
BLAIR botan E&#x017F;&#x017F;. VAN. der STER-<lb/>
REN van der teeling. GEUDER<lb/>
de ferment. <hi rendition="#g">VOLPINI</hi> p. 145.<lb/><hi rendition="#g">PAITONI</hi> della generaz. MAI-<lb/>
TREIEAM du poulet. LAUNAI<lb/>
de generation. c. 10. DUVERNEY<lb/>
II. p. 389. MULLER de Oecono-<lb/><cb/>
mia generat. <hi rendition="#g">VATER</hi> phy&#x017F;iol.<lb/>
p. 325 SCHLICHTING in Ver-<lb/>
brugg. p 66 Auct. van der Natur<lb/>
IMBERT. de generatione PLOU-<lb/>
QUET de generat. p. 46. &amp;c.<lb/><hi rendition="#g">HAMBERGER</hi> phy&#x017F;iol p. 154.<lb/>
C. LINNAEUS &#x017F;pon&#x017F;al. plant. p.<lb/>
25 <hi rendition="#g">SENAC</hi> E&#x017F;&#x017F; e phy&#x017F;iq. p.<lb/>
235. BUFFON II. p. 159 &amp;c.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Sie nehmen ihren er&#x017F;ten Grund von den gemi&#x017F;chten<lb/>
ungleichartigen Thieren (<hi rendition="#aq">hybrides</hi>) <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">BLAIR. SENAG. l. c.</hi></note>, und &#x017F;elb&#x017F;t von<lb/>
den Kindern her <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">SCHLICHTING l. c.</hi></note>, welche oft ein Abdrukk von dem<lb/>
Bilde der Mutter &#x017F;ind. Doch es &#x017F;oll &#x017F;chon die&#x017F;es Ar-<lb/>
gument &#x017F;eine rechte Stelle finden.</p><lb/>
              <p>Es wenden ferner die Gelehrten, neb&#x017F;t dem <hi rendition="#fr">Valis-<lb/>
neri</hi> ein, es &#x017F;cheine die Natur eine zu gro&#x017F;&#x017F;e Ver&#x017F;chwen-<lb/>
dung <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">VALISNERI P I. c. 10.<lb/>
n. 21. c. 9. n. 4. BOURGUET<lb/>
Lettr. II V. Der STEREN p. 14.<lb/>
HAMBERGER p 732. VERHEYN<lb/>
L. II. p</hi> 65.</note> zu begehen, wofern in einem einzigen Bei&#x017F;chlafe<lb/>
eine unza&#x0364;hlige Menge Thierchen ausgeleert wu&#x0364;rden, und<lb/>
es ka&#x0364;men entweder alle in die&#x017F;em Sturme des Affekts<lb/>
mit einander um, oder es rette &#x017F;ich doch nur ein einziges,<lb/>
um ein Thier zu werden <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">VOLPINI p.</hi> 145.</note>. Man finde in Thieren,<lb/>
&#x017F;o nur ein Junges zur Welt bringen, eben &#x017F;o viel Wu&#x0364;rm-<lb/>
chen, als in denen, &#x017F;o viele Jungen haben <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">LISTER conchyl. bivalv.<lb/>
p. 114. VALISNER n.</hi> 23.</note>. Man<lb/>
&#x017F;ehe auch nicht ein, warum nur ein einziges Ey, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0196] Die Frucht. XXIX. B. §. 6. Einwendungen dagegen. Valisneri war der erſte, welcher dieſe neue Hypo- theſe unterſuchte (a), und dieſes haben nachher viele an- dere Jtaliener, und ſonſt viele Gelehrte gethan (b). Sie nehmen ihren erſten Grund von den gemiſchten ungleichartigen Thieren (hybrides) (c), und ſelbſt von den Kindern her (d), welche oft ein Abdrukk von dem Bilde der Mutter ſind. Doch es ſoll ſchon dieſes Ar- gument ſeine rechte Stelle finden. Es wenden ferner die Gelehrten, nebſt dem Valis- neri ein, es ſcheine die Natur eine zu groſſe Verſchwen- dung (e) zu begehen, wofern in einem einzigen Beiſchlafe eine unzaͤhlige Menge Thierchen ausgeleert wuͤrden, und es kaͤmen entweder alle in dieſem Sturme des Affekts mit einander um, oder es rette ſich doch nur ein einziges, um ein Thier zu werden (f). Man finde in Thieren, ſo nur ein Junges zur Welt bringen, eben ſo viel Wuͤrm- chen, als in denen, ſo viele Jungen haben (g). Man ſehe auch nicht ein, warum nur ein einziges Ey, und nicht (a) Lib. della generaz. P. I. (b) I. F. SCHRADER I. WOODWARD Supplem. p. 25 LYONNET Theolog des Inſectes. p. 222. 223. &c. BOURGUET bibl. T. IX. welcher ſich ruͤhmet den fuͤr die Wuͤrmer ſtreitenden VALISNERIUM wieklich bekehret zu haben. M. LISTER conchy I. bivalv. et conchyl. III. RAI. three diſc. p. 59. G. C SCHEL- HAMMER arc. med. II. p. 111. BLAIR botan Eſſ. VAN. der STER- REN van der teeling. GEUDER de ferment. VOLPINI p. 145. PAITONI della generaz. MAI- TREIEAM du poulet. LAUNAI de generation. c. 10. DUVERNEY II. p. 389. MULLER de Oecono- mia generat. VATER phyſiol. p. 325 SCHLICHTING in Ver- brugg. p 66 Auct. van der Natur IMBERT. de generatione PLOU- QUET de generat. p. 46. &c. HAMBERGER phyſiol p. 154. C. LINNAEUS ſponſal. plant. p. 25 SENAC Eſſ e phyſiq. p. 235. BUFFON II. p. 159 &c. (c) BLAIR. SENAG. l. c. (d) SCHLICHTING l. c. (e) VALISNERI P I. c. 10. n. 21. c. 9. n. 4. BOURGUET Lettr. II V. Der STEREN p. 14. HAMBERGER p 732. VERHEYN L. II. p 65. (f) VOLPINI p. 145. (g) LISTER conchyl. bivalv. p. 114. VALISNER n. 23.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/196
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/196>, abgerufen am 04.12.2024.