seyn mag. Ob in dem andern Exempel der Bau des untern Lufröhrenkopfes in der Lunge klingend sey, oder ob derselbe mangle.
Wenn dieses bekannt seyn wird, alsdenn kann nur eine dergleichen Regel feste gesetzt werden, wie sie Lin- näus verlangt (a). Bis dahin bleibt dieselbe noch immer zweifelhaft. Viele haben das Haar und die Far- be von der Mutter, z. E. die Mauleselin, der Fa- san (b).
Uebrigens hat das Exempel der Thiermischungen, und zwar nicht ohne Grund viele berühmte Männer (c) bewo- gen, zu glauben, daß die Frucht weder von der Mutter, noch vom Vater allein herrühre, sondern daß vielmehr beide Aeltern das ihrige dazu beytragen, und sich die Frucht nicht aus ihren alten Keimen entwickele, sondern von Neuem erzeugt werde. Man ersiehet daraus, daß dieses zugleich die Leeuwenhöckische Meinung sowohl, als die Swammerdammische erschüttert, da der erste die Frucht blos vom Vater, und der andere blos von der Mutter herleitet.
Jndessen muß man darum diese Hypothesen selbst nicht verwerfen. Es kann demohngeachtet doch gesche- hen, daß diese Materialien von der Mutter ihren Ur- sprung bekommen, und daß der Vater der Baumei- ster zu der Bewegung ist. Wir müssen aber auch die- sen Punkt beleuchten und vernehmen, ob diese Entschul- digung auch gegründet ist.
(d)
§. 12.
(a)[Spaltenumbruch]p. 103.
(b)p. 102.
(c)GALEN de semine L. II. VOGLI MAZIN. Instit. p. 318. Essai. on secund. p. 12. Negre [Spaltenumbruch]
blanc. c. 13. 16. BERKLEY siris n. 233. SCHLICHTING ad Ver- brügge p. 65. MANTELASSI diss. e letter. l.
(d)Negre blanc.
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
ſeyn mag. Ob in dem andern Exempel der Bau des untern Lufroͤhrenkopfes in der Lunge klingend ſey, oder ob derſelbe mangle.
Wenn dieſes bekannt ſeyn wird, alsdenn kann nur eine dergleichen Regel feſte geſetzt werden, wie ſie Lin- naͤus verlangt (a). Bis dahin bleibt dieſelbe noch immer zweifelhaft. Viele haben das Haar und die Far- be von der Mutter, z. E. die Mauleſelin, der Fa- ſan (b).
Uebrigens hat das Exempel der Thiermiſchungen, und zwar nicht ohne Grund viele beruͤhmte Maͤnner (c) bewo- gen, zu glauben, daß die Frucht weder von der Mutter, noch vom Vater allein herruͤhre, ſondern daß vielmehr beide Aeltern das ihrige dazu beytragen, und ſich die Frucht nicht aus ihren alten Keimen entwickele, ſondern von Neuem erzeugt werde. Man erſiehet daraus, daß dieſes zugleich die Leeuwenhoͤckiſche Meinung ſowohl, als die Swammerdammiſche erſchuͤttert, da der erſte die Frucht blos vom Vater, und der andere blos von der Mutter herleitet.
Jndeſſen muß man darum dieſe Hypotheſen ſelbſt nicht verwerfen. Es kann demohngeachtet doch geſche- hen, daß dieſe Materialien von der Mutter ihren Ur- ſprung bekommen, und daß der Vater der Baumei- ſter zu der Bewegung iſt. Wir muͤſſen aber auch die- ſen Punkt beleuchten und vernehmen, ob dieſe Entſchul- digung auch gegruͤndet iſt.
(d)
§. 12.
(a)[Spaltenumbruch]p. 103.
(b)p. 102.
(c)GALEN de ſemine L. II. VOGLI MAZIN. Inſtit. p. 318. Eſſai. on ſecund. p. 12. Negre [Spaltenumbruch]
blanc. c. 13. 16. BERKLEY ſiris n. 233. SCHLICHTING ad Ver- brügge p. 65. MANTELASSI diſſ. e letter. l.
(d)Negre blanc.
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[175/0227]
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
ſeyn mag. Ob in dem andern Exempel der Bau des
untern Lufroͤhrenkopfes in der Lunge klingend ſey, oder
ob derſelbe mangle.
Wenn dieſes bekannt ſeyn wird, alsdenn kann nur
eine dergleichen Regel feſte geſetzt werden, wie ſie Lin-
naͤus verlangt (a). Bis dahin bleibt dieſelbe noch
immer zweifelhaft. Viele haben das Haar und die Far-
be von der Mutter, z. E. die Mauleſelin, der Fa-
ſan (b).
Uebrigens hat das Exempel der Thiermiſchungen, und
zwar nicht ohne Grund viele beruͤhmte Maͤnner (c) bewo-
gen, zu glauben, daß die Frucht weder von der Mutter,
noch vom Vater allein herruͤhre, ſondern daß vielmehr
beide Aeltern das ihrige dazu beytragen, und ſich die
Frucht nicht aus ihren alten Keimen entwickele, ſondern
von Neuem erzeugt werde. Man erſiehet daraus, daß
dieſes zugleich die Leeuwenhoͤckiſche Meinung ſowohl,
als die Swammerdammiſche erſchuͤttert, da der
erſte die Frucht blos vom Vater, und der andere blos
von der Mutter herleitet.
Jndeſſen muß man darum dieſe Hypotheſen ſelbſt
nicht verwerfen. Es kann demohngeachtet doch geſche-
hen, daß dieſe Materialien von der Mutter ihren Ur-
ſprung bekommen, und daß der Vater der Baumei-
ſter zu der Bewegung iſt. Wir muͤſſen aber auch die-
ſen Punkt beleuchten und vernehmen, ob dieſe Entſchul-
digung auch gegruͤndet iſt.
§. 12.
(d)
(a)
p. 103.
(b) p. 102.
(c) GALEN de ſemine L. II.
VOGLI MAZIN. Inſtit. p. 318.
Eſſai. on ſecund. p. 12. Negre
blanc. c. 13. 16. BERKLEY ſiris
n. 233. SCHLICHTING ad Ver-
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diſſ. e letter. l.
(d) Negre blanc.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/227>, abgerufen am 17.09.2024.
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