Ohnlängst wurde die eine Art Skolopenders mit achtzig Füssen, geviertheilt, und ein jeder, der vier Theile blieb am leben (h); indem sich aus diesen Stük- ken ein neuer ganzer Skolopender vollständig ausbil- det (i), ja es wächset so gar der Stachel wieder, womit die Skolopenders die Beute aufspiessen (k).
Man lernet aus dem Phile(l), daß die Meer- äpfel (echini marini) aus den getrennten Theilen ihres Körpers zusammenwachsen, und die Fischer bestätigen diesen Versuch; sie erinnern, daß man ein solches Thier- chen vergeblich zerschneide (m), weil man niemals durch diese Wuth ihr Leben zerstören werde; und man weis auch, daß die Meersterne ihre Aerme wieder ergän- zen (n).
An zerschnittenen Regenwürmern sahe der vortrefli- che von Reaumur(o), daß der vordere Theil des Thieres einen neuen Hintern, der Hintertheil einen neuen Kopf, und neue Zeugungstheile wieder hervor- brachte, und daß dieses Wiederauferstehn nach dem grausamen Schnitte des Messers fast eine allgemeine Eigenschaft aller langen Thiere sei, indem sich auch die Wassertausendfüsse verstümmeln lassen, und sich dennoch wieder herstellen (p).
Wenn man den kleinen Wasseraal, ein Jnsekt, zerschneidet, so behält ein jeder Schnitt sein Leben übrig,
und
(h)[Spaltenumbruch]Hist. de l'Acad. ann. 1706. n. 8. PARDIES connoissance des betes p. 48. REAUMUR pref. L. IX. TREMBLEY.
(i)TREMBLEY.
(k)REAUMUR p. LIX.
(l)p. 211.
(m)REAUMUR ibid. p. LXI. LXIII. solches bestätigte GUET- TARD p. LX. LXI. LXII.
(n)[Spaltenumbruch]NEEDHAM Introduction aux nouvelles observations micro- scoepiques p. 5.
(o)Memoire pour servir. a l'histoire des Insectes Tome VI. presace p. LXIV. LIGNAC. T. VIII. p. 158. u. s. f.
(p)Praef. p. LIX.
Die Frucht. XXIX. B.
Ohnlaͤngſt wurde die eine Art Skolopenders mit achtzig Fuͤſſen, geviertheilt, und ein jeder, der vier Theile blieb am leben (h); indem ſich aus dieſen Stuͤk- ken ein neuer ganzer Skolopender vollſtaͤndig ausbil- det (i), ja es waͤchſet ſo gar der Stachel wieder, womit die Skolopenders die Beute aufſpieſſen (k).
Man lernet aus dem Phile(l), daß die Meer- aͤpfel (echini marini) aus den getrennten Theilen ihres Koͤrpers zuſammenwachſen, und die Fiſcher beſtaͤtigen dieſen Verſuch; ſie erinnern, daß man ein ſolches Thier- chen vergeblich zerſchneide (m), weil man niemals durch dieſe Wuth ihr Leben zerſtoͤren werde; und man weis auch, daß die Meerſterne ihre Aerme wieder ergaͤn- zen (n).
An zerſchnittenen Regenwuͤrmern ſahe der vortrefli- che von Reaumur(o), daß der vordere Theil des Thieres einen neuen Hintern, der Hintertheil einen neuen Kopf, und neue Zeugungstheile wieder hervor- brachte, und daß dieſes Wiederauferſtehn nach dem grauſamen Schnitte des Meſſers faſt eine allgemeine Eigenſchaft aller langen Thiere ſei, indem ſich auch die Waſſertauſendfuͤſſe verſtuͤmmeln laſſen, und ſich dennoch wieder herſtellen (p).
Wenn man den kleinen Waſſeraal, ein Jnſekt, zerſchneidet, ſo behaͤlt ein jeder Schnitt ſein Leben uͤbrig,
und
(h)[Spaltenumbruch]Hiſt. de l’Acad. ann. 1706. n. 8. PARDIES connoiſſance des betes p. 48. REAUMUR pref. L. IX. TREMBLEY.
(i)TREMBLEY.
(k)REAUMUR p. LIX.
(l)p. 211.
(m)REAUMUR ibid. p. LXI. LXIII. ſolches beſtaͤtigte GUET- TARD p. LX. LXI. LXII.
(n)[Spaltenumbruch]NEEDHAM Introduction aux nouvelles obſervations micro- ſcoepiques p. 5.
(o)Mémoire pour ſervir. à l’hiſtoire des Inſectes Tome VI. préſace p. LXIV. LIGNAC. T. VIII. p. 158. u. ſ. f.
(p)Præf. p. LIX.
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Die Frucht. XXIX. B.
Ohnlaͤngſt wurde die eine Art Skolopenders mit
achtzig Fuͤſſen, geviertheilt, und ein jeder, der vier
Theile blieb am leben (h); indem ſich aus dieſen Stuͤk-
ken ein neuer ganzer Skolopender vollſtaͤndig ausbil-
det (i), ja es waͤchſet ſo gar der Stachel wieder, womit
die Skolopenders die Beute aufſpieſſen (k).
Man lernet aus dem Phile (l), daß die Meer-
aͤpfel (echini marini) aus den getrennten Theilen ihres
Koͤrpers zuſammenwachſen, und die Fiſcher beſtaͤtigen
dieſen Verſuch; ſie erinnern, daß man ein ſolches Thier-
chen vergeblich zerſchneide (m), weil man niemals durch
dieſe Wuth ihr Leben zerſtoͤren werde; und man weis
auch, daß die Meerſterne ihre Aerme wieder ergaͤn-
zen (n).
An zerſchnittenen Regenwuͤrmern ſahe der vortrefli-
che von Reaumur (o), daß der vordere Theil des
Thieres einen neuen Hintern, der Hintertheil einen
neuen Kopf, und neue Zeugungstheile wieder hervor-
brachte, und daß dieſes Wiederauferſtehn nach dem
grauſamen Schnitte des Meſſers faſt eine allgemeine
Eigenſchaft aller langen Thiere ſei, indem ſich auch die
Waſſertauſendfuͤſſe verſtuͤmmeln laſſen, und ſich dennoch
wieder herſtellen (p).
Wenn man den kleinen Waſſeraal, ein Jnſekt,
zerſchneidet, ſo behaͤlt ein jeder Schnitt ſein Leben uͤbrig,
und
(h)
Hiſt. de l’Acad. ann. 1706.
n. 8. PARDIES connoiſſance des
betes p. 48. REAUMUR pref. L.
IX. TREMBLEY.
(i) TREMBLEY.
(k) REAUMUR p. LIX.
(l) p. 211.
(m) REAUMUR ibid. p. LXI.
LXIII. ſolches beſtaͤtigte GUET-
TARD p. LX. LXI. LXII.
(n)
NEEDHAM Introduction
aux nouvelles obſervations micro-
ſcoepiques p. 5.
(o) Mémoire pour ſervir. à
l’hiſtoire des Inſectes Tome VI.
préſace p. LXIV. LIGNAC. T. VIII.
p. 158. u. ſ. f.
(p) Præf. p. LIX.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/320>, abgerufen am 22.11.2024.
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