Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Deß Academischen bem quaererent, & Salomon Hierareham potius, quaHyarcham in throno sedentem aureo: Et de Tantali fonte potantem inter innumeros discipulos de natura, de motibus syderum deque rebus divinis audirent do- centem. Welche das köstliche Gebäu der Stadt Jerusalem nicht konte zu sich ziehen/ hat das berühm- te Gerücht von eines Menschen Weißheit dahin ge- führet. Dieselbige Zeit hat ein von Anfang unerhör- tes Wunder-Werck gehabt/ nemlich/ daß die Men- schen in der grossen Stadt einzogen/ und doch ein an- ders suchten ausser der Stadt/ viel lieben mehr den Salomonem einen Hierarcham, als den Hyarchen, welcher auf einem güldenen Stuhl sasse/ und auß deß Tantalus Brunnen truncke/ und darneben seine Jün- ger von der Natur/ den Bewegungen der Sternen/ und Göttlichen Dingen lehrete. Bey währender anderer Monarchey haben glei- Bey den Uhr-alten Teutschen seyn hohe Schu- waren
Deß Academiſchen bem quærerent, & Salomon Hierareham potius, quàHyarcham in throno ſedentem aureo: Et de Tantali fonte potantem inter innumeros diſcipulos de natura, de motibus ſyderum deque rebus divinis audirent do- centem. Welche das koͤſtliche Gebaͤu der Stadt Jeruſalem nicht konte zu ſich ziehen/ hat das beruͤhm- te Geruͤcht von eines Menſchen Weißheit dahin ge- fuͤhret. Dieſelbige Zeit hat ein von Anfang unerhoͤr- tes Wunder-Werck gehabt/ nemlich/ daß die Men- ſchen in der groſſen Stadt einzogen/ und doch ein an- ders ſuchten auſſer der Stadt/ viel lieben mehr den Salomonem einen Hierarcham, als den Hyarchen, welcher auf einem guͤldenen Stuhl ſaſſe/ und auß deß Tantalus Brunnen truncke/ und darneben ſeine Juͤn- ger von der Natur/ den Bewegungen der Sternen/ und Goͤttlichen Dingen lehrete. Bey waͤhrender anderer Monarchey haben glei- Bey den Uhr-alten Teutſchen ſeyn hohe Schu- waren
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Deß Academiſchen
bem quærerent, & Salomon Hierareham potius, quà
Hyarcham in throno ſedentem aureo: Et de Tantali
fonte potantem inter innumeros diſcipulos de natura,
de motibus ſyderum deque rebus divinis audirent do-
centem. Welche das koͤſtliche Gebaͤu der Stadt
Jeruſalem nicht konte zu ſich ziehen/ hat das beruͤhm-
te Geruͤcht von eines Menſchen Weißheit dahin ge-
fuͤhret. Dieſelbige Zeit hat ein von Anfang unerhoͤr-
tes Wunder-Werck gehabt/ nemlich/ daß die Men-
ſchen in der groſſen Stadt einzogen/ und doch ein an-
ders ſuchten auſſer der Stadt/ viel lieben mehr den
Salomonem einen Hierarcham, als den Hyarchen,
welcher auf einem guͤldenen Stuhl ſaſſe/ und auß deß
Tantalus Brunnen truncke/ und darneben ſeine Juͤn-
ger von der Natur/ den Bewegungen der Sternen/
und Goͤttlichen Dingen lehrete.
Bey waͤhrender anderer Monarchey haben glei-
cher Geſtalt herfuͤr geleuchtet die hohen Schulen/
und lieſet man/ was Crœſus zu Sardis in Lydien geſtiff-
tet. Und wann nichts vorhanden waͤre/ als die einige
Nachrichtung/ daß die Perſier die Soͤhne deß Koͤnigs
unter vier Zuchtmeiſter gethan/ nemlich/ unter den
Froͤmmeſten/ Weiſeſten/ Nuͤchterſten/ und Tapffer-
ſten/ ſcheinet Sonnen-klar/ daß Schulen geweſen.
Zu dem/ wo nur heroiſche Voͤlcker geweſen und ge-
herꝛſchet/ daſelbſt ſeyn nutzliche Schulen angeordnet
worden/ dargegen haben die Weibiſchen Nationen
ſolch Werck verlaſſen.
Bey den Uhr-alten Teutſchen ſeyn hohe Schu-
len geweſen/ und darinnen die angehende junge Hel-
den/ Fuͤrſten und Hertzogen/ von Unſterblichkeit der
Seelen/ von dem Lohn der Tugenden/ von den freu-
digen Thaten ihrer Vorfahren/ biß an den Groß-
Vatter Japhet/ durch die Treuen/ (ſonſt Truiden/
waren
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