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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans II. Buch.
sprach: Weil die Studenten gestern Nachts mein
Logiment vorbey geschtien/ habe ich gethan/ was
Studenten-Manier mit sich bringet/ nemlich/ ich ha-
be es allein mit ihnen aufgenommen/ wollen sie etwas
weiter/ so können sie sprechen/ ich wil ihnen Satisfaction
geben. Hierauf forderten sie ihn im Namen der
5. Studenten/ daß er auf den Nachmittag vor dem
Hünninger-Thor erscheinen/ und sich als ein recht-
schaffener Kerl mit einem Jeden von ihnen herum
schlagen möchte/ er könte ihm 2. Seconden nach seinem
Belieben erkiesen. Klingenfeld nahm solches willig
an/ und nachdem er diesen Außforderern ein Glaß
Wein gebracht/ fertigte er sie wieder ab/ und ließ ih-
ren Principalen sagen/ daß sie seiner am bestimmten
Ort nicht lange solten zu warten haben/ wormit Jene
darvon giengen. Klingenfeld aber bewog den Mar-
nitz dahin/ daß er ihn secondiren möchte/ bedeutete
ihm aber darneben/ daß er sich gar keiner Gefahr zu
besorgen hätte/ weil die Seconden mit dem Schlagen
nichts würden zu thun haben. Cavina war der andere
Seconde, der sich gar willig darzu erklärete/ Condado
selber hatte Lust mit hinauß zu gehen/ und zu zusehen.
Als demnach die bestimmte Stunde heran rückete/
giengen sie mit einander nach dem bestimmten Platz/
da sich die andern 4. bald hernach auch praesentirten/
dann der Fünffte hatte inzwischen die Schlag-Colica
bekommen/ daß er deß Bettes hüten muste/ ausser
Zweiffel/ weil er sich seiner Haut fürchtete. Klingen-
feld band mit dem Ersten an/ der sich in 3. Gängen
wol hielt/ und darauf kam er mit dem Andern in
Handgemeng/ welcher im andern Gang eine kleine
Wunde an der Hüffte bekam/ welche dem Gefecht
ein Ende machte/ also legte er nun mit dem dritten
Gegenparth ein/ welcher aber so weit zurück blieb/ daß

die
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Romans II. Buch.
ſprach: Weil die Studenten geſtern Nachts mein
Logiment vorbey geſchtien/ habe ich gethan/ was
Studenten-Manier mit ſich bringet/ nemlich/ ich ha-
be es allein mit ihnen aufgenommen/ wollen ſie etwas
weiter/ ſo koͤñen ſie ſprechen/ ich wil ihnen Satisfaction
geben. Hierauf forderten ſie ihn im Namen der
5. Studenten/ daß er auf den Nachmittag vor dem
Huͤnninger-Thor erſcheinen/ und ſich als ein recht-
ſchaffener Kerl mit einem Jeden von ihnen herum
ſchlagen moͤchte/ er koͤnte ihm 2. Seconden nach ſeinem
Belieben erkieſen. Klingenfeld nahm ſolches willig
an/ und nachdem er dieſen Außforderern ein Glaß
Wein gebracht/ fertigte er ſie wieder ab/ und ließ ih-
ren Principalen ſagen/ daß ſie ſeiner am beſtimmten
Ort nicht lange ſolten zu warten haben/ wormit Jene
darvon giengen. Klingenfeld aber bewog den Mar-
nitz dahin/ daß er ihn ſecondiren moͤchte/ bedeutete
ihm aber darneben/ daß er ſich gar keiner Gefahr zu
beſorgen haͤtte/ weil die Seconden mit dem Schlagen
nichts wuͤrden zu thun haben. Cavina war der andere
Seconde, der ſich gar willig darzu erklaͤrete/ Condado
ſelber hatte Luſt mit hinauß zu gehen/ und zu zuſehen.
Als demnach die beſtimmte Stunde heran ruͤckete/
giengen ſie mit einander nach dem beſtimmten Platz/
da ſich die andern 4. bald hernach auch præſentirten/
dann der Fuͤnffte hatte inzwiſchen die Schlag-Colica
bekommen/ daß er deß Bettes huͤten muſte/ auſſer
Zweiffel/ weil er ſich ſeiner Haut fuͤrchtete. Klingen-
feld band mit dem Erſten an/ der ſich in 3. Gaͤngen
wol hielt/ und darauf kam er mit dem Andern in
Handgemeng/ welcher im andern Gang eine kleine
Wunde an der Huͤffte bekam/ welche dem Gefecht
ein Ende machte/ alſo legte er nun mit dem dritten
Gegenparth ein/ welcher aber ſo weit zuruͤck blieb/ daß

die
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[961/0981] Romans II. Buch. ſprach: Weil die Studenten geſtern Nachts mein Logiment vorbey geſchtien/ habe ich gethan/ was Studenten-Manier mit ſich bringet/ nemlich/ ich ha- be es allein mit ihnen aufgenommen/ wollen ſie etwas weiter/ ſo koͤñen ſie ſprechen/ ich wil ihnen Satisfaction geben. Hierauf forderten ſie ihn im Namen der 5. Studenten/ daß er auf den Nachmittag vor dem Huͤnninger-Thor erſcheinen/ und ſich als ein recht- ſchaffener Kerl mit einem Jeden von ihnen herum ſchlagen moͤchte/ er koͤnte ihm 2. Seconden nach ſeinem Belieben erkieſen. Klingenfeld nahm ſolches willig an/ und nachdem er dieſen Außforderern ein Glaß Wein gebracht/ fertigte er ſie wieder ab/ und ließ ih- ren Principalen ſagen/ daß ſie ſeiner am beſtimmten Ort nicht lange ſolten zu warten haben/ wormit Jene darvon giengen. Klingenfeld aber bewog den Mar- nitz dahin/ daß er ihn ſecondiren moͤchte/ bedeutete ihm aber darneben/ daß er ſich gar keiner Gefahr zu beſorgen haͤtte/ weil die Seconden mit dem Schlagen nichts wuͤrden zu thun haben. Cavina war der andere Seconde, der ſich gar willig darzu erklaͤrete/ Condado ſelber hatte Luſt mit hinauß zu gehen/ und zu zuſehen. Als demnach die beſtimmte Stunde heran ruͤckete/ giengen ſie mit einander nach dem beſtimmten Platz/ da ſich die andern 4. bald hernach auch præſentirten/ dann der Fuͤnffte hatte inzwiſchen die Schlag-Colica bekommen/ daß er deß Bettes huͤten muſte/ auſſer Zweiffel/ weil er ſich ſeiner Haut fuͤrchtete. Klingen- feld band mit dem Erſten an/ der ſich in 3. Gaͤngen wol hielt/ und darauf kam er mit dem Andern in Handgemeng/ welcher im andern Gang eine kleine Wunde an der Huͤffte bekam/ welche dem Gefecht ein Ende machte/ alſo legte er nun mit dem dritten Gegenparth ein/ welcher aber ſo weit zuruͤck blieb/ daß die P p p

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 961. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/981>, abgerufen am 22.11.2024.