Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.
3. Es ist niemand weit und breit/der sich über mich beschwert/ weil ich niemand iegefährt; als zur Zeit kleine Würmer mich zu speisen. Mein Beruf ist mit Gesang/ und der Felsen Gegenklang Gott zu preisen. 4. Fängt mich auch/ aus Unbedacht/der verschalkte Voglersmann/ nimt er mich gefangen an und betracht: Daß mein Tod ihm wenig dienet; jahält mich mit gröstem Fleiß/ wol versorgt mit Trank und Speiß/ neu begrünet. 5. Dir/ dir/ dir/ dir höchster Hort/bring' ich mit erfreutem Klang/ mein verirrtes Lobgesang fort und fort. Jch D
3. Es iſt niemand weit und breit/der ſich uͤber mich beſchwert/ weil ich niemand iegefaͤhrt; als zur Zeit kleine Wuͤrmer mich zu ſpeiſen. Mein Beruf iſt mit Geſang/ und der Felſen Gegenklang Gott zu preiſen. 4. Faͤngt mich auch/ aus Unbedacht/der verſchalkte Voglersmann/ nimt er mich gefangen an und betracht: Daß mein Tod ihm wenig dienet; jahaͤlt mich mit groͤſtem Fleiß/ wol verſorgt mit Trank uñ Speiß/ neu begruͤnet. 5. Dir/ dir/ dir/ dir hoͤchſter Hort/bring’ ich mit erfreutem Klang/ mein verirrtes Lobgeſang fort und fort. Jch D
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Die dritte Stund.
laͤſſt mich frey und ſicher leben/
weil ich ihn vor Augen hab/
und ihm dank uͤm ſeine Gab’/
Hut/ und Leben.
3.
Es iſt niemand weit und breit/
der ſich uͤber mich beſchwert/
weil ich niemand iegefaͤhrt;
als zur Zeit
kleine Wuͤrmer mich zu ſpeiſen.
Mein Beruf iſt mit Geſang/
und der Felſen Gegenklang
Gott zu preiſen.
4.
Faͤngt mich auch/ aus Unbedacht/
der verſchalkte Voglersmann/
nimt er mich gefangen an
und betracht:
Daß mein Tod ihm wenig dienet;
jahaͤlt mich mit groͤſtem Fleiß/
wol verſorgt mit Trank uñ Speiß/
neu begruͤnet.
5.
Dir/ dir/ dir/ dir hoͤchſter Hort/
bring’ ich mit erfreutem Klang/
mein verirrtes Lobgeſang
fort und fort.
Jch
D
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