Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die neunde Stund. können/ nemlich/ Zeit/ Ort und Personen/ vonjeden wollen wir absonderlich kurtzen Bericht er- statten. 7. Die Zeit in welcher etwas geschehen/ oder 1. Der Morgen. Als die frühe Morgenwachtihre Fackel aufgestecket/ und die schattentrübe Nacht aus der lieben Ruh gebrach. und erwecket; Hört ich ein Getümmel wallen/ wo das helle Jägerhifft durch die wilden Wälder trifft/ und die Thäler macht erschallen: Hoy
Die neunde Stund. koͤnnen/ nemlich/ Zeit/ Ort und Perſonen/ vonjeden wollen wir abſonderlich kurtzen Bericht er- ſtatten. 7. Die Zeit in welcher etwas geſchehen/ oder 1. Der Morgen. Als die fruͤhe Morgenwachtihre Fackel aufgeſtecket/ und die ſchattentruͤbe Nacht aus der lieben Ruh gebrach. und erwecket; Hoͤrt ich ein Getuͤmmel wallen/ wo das helle Jaͤgerhifft durch die wilden Waͤlder trifft/ und die Thaͤler macht erſchallen: Hoy
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Die neunde Stund.
koͤnnen/ nemlich/ Zeit/ Ort und Perſonen/ von
jeden wollen wir abſonderlich kurtzen Bericht er-
ſtatten.
7. Die Zeit in welcher etwas geſchehen/ oder
als geſchehen gedichtet wird/ belanget nicht nur
das Gegenwaͤrtige/ ſondern auch das Vergange-
ne und Zukuͤnfftige. Die gegenwaͤrtige Zeit wird
betrachtet ins gemein/ als die Kriegs- und Frie-
dens-Zeit/ die eiſerne/ guldene/ theure Zeit/ etc oder
abſonderlich nach dem Jahrgang/ als da iſt der
Lentz/ der Sommer/ der Herbſt/ der Winter/ oder
auch nach dem Monat/ und mehrmals nach Ab-
theilung Tag und Nacht. Zum Exempel fuͤh-
re ich ein den Morgen Mittag/ Abend und Mit-
ternacht/ mit folgendem Hochzeit- oder Trau-
liedlein.
1. Der Morgen.
Als die fruͤhe Morgenwacht
ihre Fackel aufgeſtecket/
und die ſchattentruͤbe Nacht
aus der lieben Ruh gebrach.
und erwecket;
Hoͤrt ich ein Getuͤmmel wallen/
wo das helle Jaͤgerhifft
durch die wilden Waͤlder trifft/
und die Thaͤler macht erſchallen:
Hoy
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