Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die neunde Stund. Hoy' Jäger bindet an auf dem Plan! suchet durch das Nordgeflld/ wo der Hirsch in Brünsten brüllt/ ihr fahrt auf der rechten Bahn/* alles Wild/ das ihr werdet heut bestricken/ muß man auf die Hochzeit schicken. 2. Mittag. Als der guldne Sonnenprachtseine Flammen aufgestecket/ und der strengen Stralen Macht/ an des Himmels Höh gebracht/ und entdecket; Sah' ich ein Gewimmel wallen/ wo der nasse Fischerschifft/ und aufseine Reisen trifft/ nechst die Pegnitz Nympfen lallen: Höret Schiffer/ euren Kahn lendet an/ wo das Schuppenheer verhüllt/ und die trüben Fluten füllt/ ihr seyd auf der rechten Bahn wol gewillt. was ihr werdet heut bestricken/ muß man auf die Hochzeit schicken. 3. Der * Also reden die Jäger auf der Wildbahn fahren. D
Die neunde Stund. Hoy' Jaͤger bindet an auf dem Plan! ſuchet durch das Nordgeflld/ wo der Hirſch in Bruͤnſten bruͤllt/ ihr fahrt auf der rechten Bahn/* alles Wild/ das ihr werdet heut beſtricken/ muß man auf die Hochzeit ſchicken. 2. Mittag. Als der guldne Sonnenprachtſeine Flammen aufgeſtecket/ und der ſtrengen Stralen Macht/ an des Himmels Hoͤh gebracht/ und entdecket; Sah’ ich ein Gewimmel wallen/ wo der naſſe Fiſcherſchifft/ und aufſeine Reiſen trifft/ nechſt die Pegnitz Nympfen lallen: Hoͤret Schiffer/ euren Kahn lendet an/ wo das Schuppenheer verhuͤllt/ und die truͤben Fluten fuͤllt/ ihr ſeyd auf der rechten Bahn wol gewillt. was ihr werdet heut beſtricken/ muß man auf die Hochzeit ſchicken. 3. Der * Alſo reden die Jaͤger auf der Wildbahn fahren. D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0049" n="35"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die neunde Stund.</hi> </fw><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#fr">Hoy' Jaͤger bindet an</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">auf dem Plan!</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ſuchet durch das Nordgeflld/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">wo der Hirſch in Bruͤnſten bruͤllt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ihr fahrt auf der rechten Bahn/</hi> <note place="foot" n="*">Alſo reden die Jaͤger auf der Wildbahn fahren.</note> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">alles Wild/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">das ihr werdet heut beſtricken/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">muß man auf die Hochzeit ſchicken.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">2. Mittag.</hi> </hi> </head><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Als der guldne Sonnenpracht</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ſeine Flammen aufgeſtecket/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">und der ſtrengen Stralen Macht/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">an des Himmels Hoͤh gebracht/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">und entdecket;</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Sah’ ich ein Gewimmel wallen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">wo der naſſe Fiſcherſchifft/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">und aufſeine Reiſen trifft/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">nechſt die Pegnitz Nympfen lallen:</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Hoͤret Schiffer/ euren Kahn</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">lendet an/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">wo das Schuppenheer verhuͤllt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">und die truͤben Fluten fuͤllt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ihr ſeyd auf der rechten Bahn</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">wol gewillt.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">was ihr werdet heut beſtricken/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">muß man auf die Hochzeit ſchicken.</hi> </l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D</fw> <fw place="bottom" type="catch">3. Der</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [35/0049]
Die neunde Stund.
Hoy' Jaͤger bindet an
auf dem Plan!
ſuchet durch das Nordgeflld/
wo der Hirſch in Bruͤnſten bruͤllt/
ihr fahrt auf der rechten Bahn/ *
alles Wild/
das ihr werdet heut beſtricken/
muß man auf die Hochzeit ſchicken.
2. Mittag.
Als der guldne Sonnenpracht
ſeine Flammen aufgeſtecket/
und der ſtrengen Stralen Macht/
an des Himmels Hoͤh gebracht/
und entdecket;
Sah’ ich ein Gewimmel wallen/
wo der naſſe Fiſcherſchifft/
und aufſeine Reiſen trifft/
nechſt die Pegnitz Nympfen lallen:
Hoͤret Schiffer/ euren Kahn
lendet an/
wo das Schuppenheer verhuͤllt/
und die truͤben Fluten fuͤllt/
ihr ſeyd auf der rechten Bahn
wol gewillt.
was ihr werdet heut beſtricken/
muß man auf die Hochzeit ſchicken.
3. Der
* Alſo reden die Jaͤger auf der Wildbahn fahren.
D
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |