Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.vorgearbeitet, freilich von Anfang an schon in einer Weise, Denn wenn auch in den Zeiten der Republik schon durch So sagte schon Cicero, es sei schändlich, Jemandem anders, Betrachten wir uns jedoch vorerst die moralischen und Alle Einrichtungen der Römerzeit, sagt Flegler2), ge- 1) v. Vieban, "zur Geschichte der Posten" in der deutschen Viertel- jahrschrift, Jahrgang 1858. 2) Flegler, zur Geschichte des Postwesens, Nürnberg 1858.
vorgearbeitet, freilich von Anfang an ſchon in einer Weiſe, Denn wenn auch in den Zeiten der Republik ſchon durch So ſagte ſchon Cicero, es ſei ſchändlich, Jemandem anders, Betrachten wir uns jedoch vorerſt die moraliſchen und Alle Einrichtungen der Römerzeit, ſagt Flegler2), ge- 1) v. Vieban, „zur Geſchichte der Poſten“ in der deutſchen Viertel- jahrſchrift, Jahrgang 1858. 2) Flegler, zur Geſchichte des Poſtweſens, Nürnberg 1858.
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vorgearbeitet, freilich von Anfang an ſchon in einer Weiſe,
daß das Jnſtitut wegen der Laſten und Verbindlichkeiten, die es
mit ſich führte, nirgends und nie freundlich begrüßt wurde.
Denn wenn auch in den Zeiten der Republik ſchon durch
geſetzliche Beſtimmungen dafür geſorgt war, wie weit die An-
ſprüche der römiſchen Beamten bezüglich der benöthigten Vor-
ſpann und Verpflegung gegenüber den Provincialbewohnern
gehen durften, ſo ſcheint doch damals ſchon Mißbrauch aller
Art vorgekommen zu ſein, indem namentlich auch Privatper-
ſonen aus dem Senatorenſtande durch einen meiſt auf mehrere
Jahre ertheilten Freipaß (legatio libera) des Senats ſich
dieſer koſtenfreien, die Provinzen ſehr beläſtigenden Transport-
mittel bedienen konnten. 1)
So ſagte ſchon Cicero, es ſei ſchändlich, Jemandem anders,
als zu Staatsgeſchäften einen ſolchen Freipaß zu ertheilen,
während dies oft auch geſchehe, um Erbſchaften oder Forder-
ungen zu verfolgen.
Betrachten wir uns jedoch vorerſt die moraliſchen und
materiellen Urſachen, welche bei den Römern gleich von Anfang
an ſo kräftige Wurzeln zu einem ſo großartigen Jnſtitute
treiben konnte!
Alle Einrichtungen der Römerzeit, ſagt Flegler 2), ge-
währen ſchon mit der erſten Entſtehung ihres Gemeinweſens
eine überraſchende Wahrnehmung. Sorgfältig ſind ſie in den-
ſelben bemüht, alle Beſtandtheile des kleinen Staates in ein-
heitliche Uebereinſtimmung zu bringen, nach allgemein giltigen
1) v. Vieban, „zur Geſchichte der Poſten“ in der deutſchen Viertel-
jahrſchrift, Jahrgang 1858.
2) Flegler, zur Geſchichte des Poſtweſens, Nürnberg 1858.
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