Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.jeden zwischen ihre Ränder gebrachten Gegenstaud jeden zwiſchen ihre Raͤnder gebrachten Gegenſtaud <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0174" n="164"/> jeden zwiſchen ihre Raͤnder gebrachten Gegenſtaud<lb/> mit großer Genauigkeit zu unterſcheiden. Dieſe hoͤchſt<lb/> ausgebildete Zartheit des Gefuͤhls in den Zaͤhnen hat<lb/> bis jetzt die Aufmerkſamkeit der Phyſiologen nicht in<lb/> dem gebuͤhrenden Grade rege gemacht. Wie wichtig<lb/> fuͤr den Organismus dieſe Gefuͤhlsfaͤhigkeit ſei, iſt<lb/> leicht erſichtlich, da die Zaͤhne nur durch ſie im<lb/> Stande ſind, die Nahrung zu zerſchneiden und zu<lb/> zermahlen. Wir ſind dadurch befaͤhigt, die Lage und<lb/> die meiſten phyſicaliſchen Eigenſchaften des Speiſe-<lb/> biſſens zu erkennen, wonach es ſich dann beſtimmt, ob er<lb/> den Schneide- oder Backenzaͤhnen überwieſen werden<lb/> ſoll. Ohne dieſe Gefuͤhlsfaͤhigkeit wuͤrden die Schneide-<lb/> und Mahlflaͤchen beider Zahnreihen nicht in eine<lb/> paſſende Lage gebracht, und die Kaubewegungen des<lb/> Unterkiefers nicht in der entſprechenden Weiſe regu-<lb/> lirt werden. Wenn auch allerdings Lippen, Zunge<lb/> und Wangen bei allen dieſen Verrichtungen den Zaͤh-<lb/> nen zu Huͤlfe kommen, ſo ſpielen dieſe doch ſelbſt<lb/> die Hauptrolle dabei und ſind darin mehr als ſchnei-<lb/> dende Jnſtrumente, ſie ſind dem Munde, was die<lb/> Finger der Hand ſind. Dies ſtellt ſich namentlich<lb/> dann hervor, wenn wir beobachten, wie die Zaͤhne<lb/> gewiſſermaßen pruͤfend zu Werke gehen und den<lb/> Speiſebiſſen unterſuchen, ob keine ihnen ſchaͤdliche<lb/> harte Beſtandtheile, wie z. B. kleine Sandkoͤrner, in<lb/> demſelben enthalten ſeien.‟</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [164/0174]
jeden zwiſchen ihre Raͤnder gebrachten Gegenſtaud
mit großer Genauigkeit zu unterſcheiden. Dieſe hoͤchſt
ausgebildete Zartheit des Gefuͤhls in den Zaͤhnen hat
bis jetzt die Aufmerkſamkeit der Phyſiologen nicht in
dem gebuͤhrenden Grade rege gemacht. Wie wichtig
fuͤr den Organismus dieſe Gefuͤhlsfaͤhigkeit ſei, iſt
leicht erſichtlich, da die Zaͤhne nur durch ſie im
Stande ſind, die Nahrung zu zerſchneiden und zu
zermahlen. Wir ſind dadurch befaͤhigt, die Lage und
die meiſten phyſicaliſchen Eigenſchaften des Speiſe-
biſſens zu erkennen, wonach es ſich dann beſtimmt, ob er
den Schneide- oder Backenzaͤhnen überwieſen werden
ſoll. Ohne dieſe Gefuͤhlsfaͤhigkeit wuͤrden die Schneide-
und Mahlflaͤchen beider Zahnreihen nicht in eine
paſſende Lage gebracht, und die Kaubewegungen des
Unterkiefers nicht in der entſprechenden Weiſe regu-
lirt werden. Wenn auch allerdings Lippen, Zunge
und Wangen bei allen dieſen Verrichtungen den Zaͤh-
nen zu Huͤlfe kommen, ſo ſpielen dieſe doch ſelbſt
die Hauptrolle dabei und ſind darin mehr als ſchnei-
dende Jnſtrumente, ſie ſind dem Munde, was die
Finger der Hand ſind. Dies ſtellt ſich namentlich
dann hervor, wenn wir beobachten, wie die Zaͤhne
gewiſſermaßen pruͤfend zu Werke gehen und den
Speiſebiſſen unterſuchen, ob keine ihnen ſchaͤdliche
harte Beſtandtheile, wie z. B. kleine Sandkoͤrner, in
demſelben enthalten ſeien.‟
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