Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.belten über die herrlichen Gaben, schmückten "Andreas!" rief Jungfrau Rose, "lieber "Wenn es Euch erheitert, edle Jungfrau, belten uͤber die herrlichen Gaben, ſchmuͤckten „Andreas!“ rief Jungfrau Roſe, „lieber „Wenn es Euch erheitert, edle Jungfrau, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0116" n="110"/> belten uͤber die herrlichen Gaben, ſchmuͤckten<lb/> das Kindlein mit friſchem Weinlaub und ſchick¬<lb/> ten es dem Kaiſer in die Burg. Und er er¬<lb/> ſtaunte uͤber die Herrlichkeit des Rebenkindes,<lb/> hat es fortan gehegt und gepflegt, und die<lb/> Rebe am Rhein ſeinen herrlichſten Schaͤtzen<lb/> gleich geachtet.“</p><lb/> <p>„Andreas!“ rief Jungfrau Roſe, „lieber<lb/> Vetter, Du haſt ſolch' eine ſchoͤne zarte Stim¬<lb/> me, willſt du nicht ſingen zum Ruhme des<lb/> Rheingaues und ſeiner Weine?“</p><lb/> <p>„Wenn es Euch erheitert, edle Jungfrau,<lb/> und Euch nicht Beſchwerde macht, edler Ba¬<lb/> chus, wie auch Euch nicht unangenehm iſt,<lb/> mein Herr und Ritter <hi rendition="#g">Roland</hi>, ſo will ich<lb/> eins ſingen.“ Und er ſang eine ſchoͤne Weiſe<lb/> voll zarter Toͤne und Worte, klangvoll und<lb/> zierlich gefuͤget, ſo, daß man wohl merken<lb/> konnte, es ſey ein Lied eines alten Meiſters<lb/> von 1400 oder 1500. Verflogen ſind ſeine Worte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [110/0116]
belten uͤber die herrlichen Gaben, ſchmuͤckten
das Kindlein mit friſchem Weinlaub und ſchick¬
ten es dem Kaiſer in die Burg. Und er er¬
ſtaunte uͤber die Herrlichkeit des Rebenkindes,
hat es fortan gehegt und gepflegt, und die
Rebe am Rhein ſeinen herrlichſten Schaͤtzen
gleich geachtet.“
„Andreas!“ rief Jungfrau Roſe, „lieber
Vetter, Du haſt ſolch' eine ſchoͤne zarte Stim¬
me, willſt du nicht ſingen zum Ruhme des
Rheingaues und ſeiner Weine?“
„Wenn es Euch erheitert, edle Jungfrau,
und Euch nicht Beſchwerde macht, edler Ba¬
chus, wie auch Euch nicht unangenehm iſt,
mein Herr und Ritter Roland, ſo will ich
eins ſingen.“ Und er ſang eine ſchoͤne Weiſe
voll zarter Toͤne und Worte, klangvoll und
zierlich gefuͤget, ſo, daß man wohl merken
konnte, es ſey ein Lied eines alten Meiſters
von 1400 oder 1500. Verflogen ſind ſeine Worte
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