Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.warum ein singendes Butterbrod, wo ich, (ich Aber das that mir wehe, daß mich die gu¬ warum ein ſingendes Butterbrod, wo ich, (ich Aber das that mir wehe, daß mich die gu¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="8"/> warum ein ſingendes Butterbrod, wo ich, (ich<lb/> wußte es zum Voraus) haͤtte ſingen muͤſſen,<lb/> ohne von ihr gehoͤrt zu werden; warum einen<lb/> trauten Kreis von Freunden durch Truͤbſinn<lb/> und finſteres Weſen ſtoͤren, das ich nun heute<lb/> nicht verbannen konnte. O Gott! ! ich wollte<lb/> ja lieber, daß ſie mir auf der Treppe einige<lb/> Secunden fluchten, als daß ſie ſich von 9 Uhr<lb/> bis 1 Uhr langweilten, wenn ſie nur mit mei¬<lb/> nem Koͤrper ſich unterhielten und bei der Seele<lb/> umſonſt anfragten, die einige Straßen weiter auf<lb/> Unſerer Lieben Frauen-Kirchhof nachtwandelte.</p><lb/> <p>Aber das that mir wehe, daß mich die gu¬<lb/> ten Geſellen fuͤr ein Murmelthier hielten und<lb/> dem Drang nach Schlafe zuſchrieben, was aus<lb/> Freude am Wachen geſchah. O nur Du, ehr¬<lb/> licher Hermann, wußteſt es mehr zu wuͤrdigen.<lb/> Hoͤrte ich denn nicht, wie Du unten auf dem<lb/> Domhof ſagteſt, „Schlaf iſt es nicht, denn<lb/> ſeine Augen leuchten. Aber entweder hat er<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0014]
warum ein ſingendes Butterbrod, wo ich, (ich
wußte es zum Voraus) haͤtte ſingen muͤſſen,
ohne von ihr gehoͤrt zu werden; warum einen
trauten Kreis von Freunden durch Truͤbſinn
und finſteres Weſen ſtoͤren, das ich nun heute
nicht verbannen konnte. O Gott! ! ich wollte
ja lieber, daß ſie mir auf der Treppe einige
Secunden fluchten, als daß ſie ſich von 9 Uhr
bis 1 Uhr langweilten, wenn ſie nur mit mei¬
nem Koͤrper ſich unterhielten und bei der Seele
umſonſt anfragten, die einige Straßen weiter auf
Unſerer Lieben Frauen-Kirchhof nachtwandelte.
Aber das that mir wehe, daß mich die gu¬
ten Geſellen fuͤr ein Murmelthier hielten und
dem Drang nach Schlafe zuſchrieben, was aus
Freude am Wachen geſchah. O nur Du, ehr¬
licher Hermann, wußteſt es mehr zu wuͤrdigen.
Hoͤrte ich denn nicht, wie Du unten auf dem
Domhof ſagteſt, „Schlaf iſt es nicht, denn
ſeine Augen leuchten. Aber entweder hat er
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