Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.Nacht, denn wir schreiben heute den ersten Sep¬ "Und welche Thorheit wollt Ihr daraus "Nun, in Gottes Namen, Sie können Ich lachte, daß die Halle dröhnte. "Nein! Dieß wirkte; unwillig, aber ohne etwas Nacht, denn wir ſchreiben heute den erſten Sep¬ „Und welche Thorheit wollt Ihr daraus „Nun, in Gottes Namen, Sie koͤnnen Ich lachte, daß die Halle droͤhnte. „Nein! Dieß wirkte; unwillig, aber ohne etwas <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0025" n="19"/> Nacht, denn wir ſchreiben heute den erſten Sep¬<lb/> tember.“</p><lb/> <p>„Und welche Thorheit wollt Ihr daraus<lb/> folgern?“</p><lb/> <p>„Nun, in Gottes Namen, Sie koͤnnen<lb/> denken davon was ſie wollen; es iſt dort nicht<lb/> geheuer in dieſer Nacht, das macht, es iſt der<lb/> Jahrestag <hi rendition="#g">der Roſe</hi>.“</p><lb/> <p>Ich lachte, daß die Halle droͤhnte. „Nein!<lb/> in meinem Leben habe ich doch ſo manchen<lb/> Spuck erzaͤhlen gehoͤrt, aber einen Weinſpuck<lb/> nie! Schaͤmt Ihr Euch nicht mit Euern weißen<lb/> Haaren, noch ſolches Zeug zu ſchwatzen? Doch<lb/> hier iſt nicht lange zu ſpaßen. Hier iſt die<lb/> Vollmacht des Senats; im Keller darf ich<lb/> trinken heute Nacht, ohne nach Zeit und Raum<lb/> zu fragen. Darum im Namen des Rathes<lb/> heiß' ich Euch folgen. Schließe den <hi rendition="#g">Keller<lb/> des Bachus</hi> auf.“</p><lb/> <p>Dieß wirkte; unwillig, aber ohne etwas<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0025]
Nacht, denn wir ſchreiben heute den erſten Sep¬
tember.“
„Und welche Thorheit wollt Ihr daraus
folgern?“
„Nun, in Gottes Namen, Sie koͤnnen
denken davon was ſie wollen; es iſt dort nicht
geheuer in dieſer Nacht, das macht, es iſt der
Jahrestag der Roſe.“
Ich lachte, daß die Halle droͤhnte. „Nein!
in meinem Leben habe ich doch ſo manchen
Spuck erzaͤhlen gehoͤrt, aber einen Weinſpuck
nie! Schaͤmt Ihr Euch nicht mit Euern weißen
Haaren, noch ſolches Zeug zu ſchwatzen? Doch
hier iſt nicht lange zu ſpaßen. Hier iſt die
Vollmacht des Senats; im Keller darf ich
trinken heute Nacht, ohne nach Zeit und Raum
zu fragen. Darum im Namen des Rathes
heiß' ich Euch folgen. Schließe den Keller
des Bachus auf.“
Dieß wirkte; unwillig, aber ohne etwas
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Zitationshilfe: | Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_phantasien_1827/25>, abgerufen am 16.07.2024. |