Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.thropomorphismus; blinde Thorheit des Men¬ Anders die Männer von Bremen. Wie fröh¬ thropomorphismus; blinde Thorheit des Men¬ Anders die Maͤnner von Bremen. Wie froͤh¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0027" n="21"/> thropomorphismus; blinde Thorheit des Men¬<lb/> ſchen! weil einige ſeiner, im Dienſt ergrauten<lb/> Prieſter alſo einhergehen, weil ihnen voll<lb/> guten Muthes der Leib anſchwoll, die Naſe<lb/> von dem brennenden Wiederſchein der dunkel¬<lb/> rothen Fluth ſich faͤrbte, das in ſtummer<lb/> Wonne aufwaͤrts gerichtete Auge ſtehen blieb,<lb/> — ſo legten ſie dem Gott bei, was ſeine Diener<lb/> ſchmuͤckt!</p><lb/> <p>Anders die Maͤnner von Bremen. Wie froͤh¬<lb/> lich und munter reitet der alte Knabe auf dem<lb/> Faß! das runde, bluͤhende Geſicht, die klei¬<lb/> nen muntern Weinaͤuglein, die ſo klug und<lb/> neckend herab ſehen, der breite, laͤchelnde Mund,<lb/> der ſich an mancher Kanne ſchon verſuchte;<lb/> der kurze kraͤftige Hals, das ganze Koͤrperchen<lb/> von behaglichem, gutem Leben ſtrotzend! Ganz<lb/> beſondere Kunſt hat aber der Meiſter, der dich<lb/> geſchaffen, auf Arme und Beinchen gelegt.<lb/> Meint man nicht, dein kraͤftiges Aermlein<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0027]
thropomorphismus; blinde Thorheit des Men¬
ſchen! weil einige ſeiner, im Dienſt ergrauten
Prieſter alſo einhergehen, weil ihnen voll
guten Muthes der Leib anſchwoll, die Naſe
von dem brennenden Wiederſchein der dunkel¬
rothen Fluth ſich faͤrbte, das in ſtummer
Wonne aufwaͤrts gerichtete Auge ſtehen blieb,
— ſo legten ſie dem Gott bei, was ſeine Diener
ſchmuͤckt!
Anders die Maͤnner von Bremen. Wie froͤh¬
lich und munter reitet der alte Knabe auf dem
Faß! das runde, bluͤhende Geſicht, die klei¬
nen muntern Weinaͤuglein, die ſo klug und
neckend herab ſehen, der breite, laͤchelnde Mund,
der ſich an mancher Kanne ſchon verſuchte;
der kurze kraͤftige Hals, das ganze Koͤrperchen
von behaglichem, gutem Leben ſtrotzend! Ganz
beſondere Kunſt hat aber der Meiſter, der dich
geſchaffen, auf Arme und Beinchen gelegt.
Meint man nicht, dein kraͤftiges Aermlein
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