Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.
ab. Un wenn De satt bist, scheer Dich, verstanden!? 's Flaummus steht in der oberschten Rehre. Leontine (nimmt aus einer Schublade ein großes Brot und schneidet davon). Die Juste von Schulzens kriejt vierzig Daler un .... Frau Wolff. Renn' Du blos mit'n Kopp durch de Wand! -- -- -- Du wirscht bei da Leuten nich ewig bleiben. Du bist ni vermit't fir ewige Zeiten -- -- Meinswegen zieh Du zum erschten April -- So lange bleibste an Ort und Stelle! -- 's Weih- nachtsgeschenk in der Tasche, gelt, nu mechtste fort- loofen? Das is keene Mode! -- Ich geh bei da Leuten aus und ein. Das wer' ich woll uff mir sitzen lassen! Leontine. Det bisken Lumpe, det ick da an- habe? Frau Wolff. 's baare Geld vergißte woll ganz? Leontine. Jawoll doch! Janze Märker sechse! Frau Wolff. I Geld is Geld! Das laß Du gutt sein! Leontine. Na, wenn ick aber kann mehr ver- dien'n!? Frau Wolff. Mit'n Maule! Leontine. Nee, mit de Nähmaschine. Ick jeh nach Berlin und nähe Mäntel. Stechown's Emilie jeht ooch seit'n Neujahr! Frau Wolff. Komm Du mer bloß mit der Schlumpe gezogen! Die soll mer ock unter de
ab. Un wenn De ſatt biſt, ſcheer Dich, verſtanden!? ’s Flaummus ſteht in der oberſchten Rehre. Leontine (nimmt aus einer Schublade ein großes Brot und ſchneidet davon). Die Juſte von Schulzens kriejt vierzig Daler un .... Frau Wolff. Renn’ Du blos mit’n Kopp durch de Wand! — — — Du wirſcht bei da Leuten nich ewig bleiben. Du biſt ni vermit’t fir ewige Zeiten — — Meinswegen zieh Du zum erſchten April — So lange bleibſte an Ort und Stelle! — ’s Weih- nachtsgeſchenk in der Taſche, gelt, nu mechtſte fort- loofen? Das is keene Mode! — Ich geh bei da Leuten aus und ein. Das wer’ ich woll uff mir ſitzen laſſen! Leontine. Det bisken Lumpe, det ick da an- habe? Frau Wolff. ’s baare Geld vergißte woll ganz? Leontine. Jawoll doch! Janze Märker ſechſe! Frau Wolff. I Geld is Geld! Das laß Du gutt ſein! Leontine. Na, wenn ick aber kann mehr ver- dien’n!? Frau Wolff. Mit’n Maule! Leontine. Nee, mit de Nähmaſchine. Ick jeh nach Berlin und nähe Mäntel. Stechown’s Emilie jeht ooch ſeit’n Neujahr! Frau Wolff. Komm Du mer bloß mit der Schlumpe gezogen! Die ſoll mer ock unter de <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#WOLFF"> <p><pb facs="#f0014" n="8"/> ab. Un wenn De ſatt biſt, ſcheer Dich, verſtanden!?<lb/> ’s Flaummus ſteht in der oberſchten Rehre.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker> <hi rendition="#g">Leontine</hi> </speaker> <stage>(nimmt aus einer Schublade ein großes Brot<lb/> und ſchneidet davon).</stage> <p>Die Juſte von Schulzens kriejt<lb/> vierzig Daler un ....</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff.</hi> </speaker> <p>Renn’ Du blos mit’n Kopp durch<lb/> de Wand! — — — Du wirſcht bei da Leuten nich<lb/> ewig bleiben. Du biſt ni vermit’t fir ewige Zeiten<lb/> — — Meinswegen zieh Du zum erſchten April —<lb/> So lange bleibſte an Ort und Stelle! — ’s Weih-<lb/> nachtsgeſchenk in der Taſche, gelt, nu mechtſte fort-<lb/> loofen? Das is keene Mode! — Ich geh bei da<lb/> Leuten aus und ein. Das wer’ ich woll uff mir ſitzen<lb/> laſſen!</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker> <hi rendition="#g">Leontine.</hi> </speaker> <p>Det bisken Lumpe, det ick da an-<lb/> habe?</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff.</hi> </speaker> <p>’s baare Geld vergißte woll<lb/> ganz?</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker> <hi rendition="#g">Leontine.</hi> </speaker> <p>Jawoll doch! Janze Märker ſechſe!</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff.</hi> </speaker> <p>I Geld is Geld! Das laß Du<lb/> gutt ſein!</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker> <hi rendition="#g">Leontine.</hi> </speaker> <p>Na, wenn ick aber kann mehr ver-<lb/> dien’n!?</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff.</hi> </speaker> <p>Mit’n Maule!</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker> <hi rendition="#g">Leontine.</hi> </speaker> <p>Nee, mit de Nähmaſchine. Ick jeh<lb/> nach Berlin und nähe Mäntel. Stechown’s Emilie<lb/> jeht ooch ſeit’n Neujahr!</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff.</hi> </speaker> <p>Komm Du mer bloß mit der<lb/> Schlumpe gezogen! Die ſoll mer ock unter de<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [8/0014]
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’s Flaummus ſteht in der oberſchten Rehre.
Leontine (nimmt aus einer Schublade ein großes Brot
und ſchneidet davon). Die Juſte von Schulzens kriejt
vierzig Daler un ....
Frau Wolff. Renn’ Du blos mit’n Kopp durch
de Wand! — — — Du wirſcht bei da Leuten nich
ewig bleiben. Du biſt ni vermit’t fir ewige Zeiten
— — Meinswegen zieh Du zum erſchten April —
So lange bleibſte an Ort und Stelle! — ’s Weih-
nachtsgeſchenk in der Taſche, gelt, nu mechtſte fort-
loofen? Das is keene Mode! — Ich geh bei da
Leuten aus und ein. Das wer’ ich woll uff mir ſitzen
laſſen!
Leontine. Det bisken Lumpe, det ick da an-
habe?
Frau Wolff. ’s baare Geld vergißte woll
ganz?
Leontine. Jawoll doch! Janze Märker ſechſe!
Frau Wolff. I Geld is Geld! Das laß Du
gutt ſein!
Leontine. Na, wenn ick aber kann mehr ver-
dien’n!?
Frau Wolff. Mit’n Maule!
Leontine. Nee, mit de Nähmaſchine. Ick jeh
nach Berlin und nähe Mäntel. Stechown’s Emilie
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Frau Wolff. Komm Du mer bloß mit der
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