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Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

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iber mich beklagen. Aber wenn's amal muß sein,
warum denn nich? Da red ich halt ooch amal frisch
von der Leber. Ich thu meine Pflicht, und damit
is's gutt. Da kann mir Keener im Dorfe was nach-
sagen. Uff'm Koppe rum trampeln lass'ich mir nich!
Wehrhahn. Ereifern Sie sich nur nicht, Frau
Wolff, Sie haben durchaus keinen Grund dazu.
Bleiben Sie nur immer ruhig, ganz ruhig. Sie sind
uns ja nicht mehr unbekannt. Daß Sie fleißig sind
und ehrenhaft, das wird Ihnen wohl kein Mensch
bestreiten. Was haben Sie also dagegen zu sagen?
Krüger. Die Frau kann kar nichts dagegen
sagen!
Frau Wolff. Na nu, Ihr Leute, nu schlägt's
aber dreiz'n. Is denn das Mädel nich meine
Tochter! Da soll ich nischt derzu sagen, hä? Da suchen
Se sich ane Tumme aus, da kenn' Se de Mutter
Wolffen schlecht. Ich halte vor Niemand nich hinterm
Berge, und wenn's der Herr Vorschteher selber is.
Viel weniger vor Ihn', das kenn' Se mer glooben.
Wehrhahn. Ich begreife ja Ihre Erregung,
Frau Wolffen. Aber wenn Sie der Sache nützen
wollen, so rathe ich Ihnen, ruhig zu bleiben.
Frau Wolff. Da hat ma nu bei da Leiten
gearbeit't. Zehn Jahre hab ich de Wäsche gewaschen.
Mer hab'n uns vertragen de ganze Zeit. Un nu uff
eenmal woll'n Se a so komm'. Zu Ihn komm ich
nie mehr, das kenn' Se mer glooben.
iber mich beklagen. Aber wenn’s amal muß ſein,
warum denn nich? Da red ich halt ooch amal friſch
von der Leber. Ich thu meine Pflicht, und damit
is’s gutt. Da kann mir Keener im Dorfe was nach-
ſagen. Uff’m Koppe rum trampeln laſſ’ich mir nich!
Wehrhahn. Ereifern Sie ſich nur nicht, Frau
Wolff, Sie haben durchaus keinen Grund dazu.
Bleiben Sie nur immer ruhig, ganz ruhig. Sie ſind
uns ja nicht mehr unbekannt. Daß Sie fleißig ſind
und ehrenhaft, das wird Ihnen wohl kein Menſch
beſtreiten. Was haben Sie alſo dagegen zu ſagen?
Krüger. Die Frau kann kar nichts dagegen
ſagen!
Frau Wolff. Na nu, Ihr Leute, nu ſchlägt’s
aber dreiz’n. Is denn das Mädel nich meine
Tochter! Da ſoll ich niſcht derzu ſagen, hä? Da ſuchen
Se ſich ane Tumme aus, da kenn’ Se de Mutter
Wolffen ſchlecht. Ich halte vor Niemand nich hinterm
Berge, und wenn’s der Herr Vorſchteher ſelber is.
Viel weniger vor Ihn’, das kenn’ Se mer glooben.
Wehrhahn. Ich begreife ja Ihre Erregung,
Frau Wolffen. Aber wenn Sie der Sache nützen
wollen, ſo rathe ich Ihnen, ruhig zu bleiben.
Frau Wolff. Da hat ma nu bei da Leiten
gearbeit’t. Zehn Jahre hab ich de Wäſche gewaſchen.
Mer hab’n uns vertragen de ganze Zeit. Un nu uff
eenmal woll’n Se a ſo komm’. Zu Ihn komm ich
nie mehr, das kenn’ Se mer glooben.
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[56/0062] iber mich beklagen. Aber wenn’s amal muß ſein, warum denn nich? Da red ich halt ooch amal friſch von der Leber. Ich thu meine Pflicht, und damit is’s gutt. Da kann mir Keener im Dorfe was nach- ſagen. Uff’m Koppe rum trampeln laſſ’ich mir nich! Wehrhahn. Ereifern Sie ſich nur nicht, Frau Wolff, Sie haben durchaus keinen Grund dazu. Bleiben Sie nur immer ruhig, ganz ruhig. Sie ſind uns ja nicht mehr unbekannt. Daß Sie fleißig ſind und ehrenhaft, das wird Ihnen wohl kein Menſch beſtreiten. Was haben Sie alſo dagegen zu ſagen? Krüger. Die Frau kann kar nichts dagegen ſagen! Frau Wolff. Na nu, Ihr Leute, nu ſchlägt’s aber dreiz’n. Is denn das Mädel nich meine Tochter! Da ſoll ich niſcht derzu ſagen, hä? Da ſuchen Se ſich ane Tumme aus, da kenn’ Se de Mutter Wolffen ſchlecht. Ich halte vor Niemand nich hinterm Berge, und wenn’s der Herr Vorſchteher ſelber is. Viel weniger vor Ihn’, das kenn’ Se mer glooben. Wehrhahn. Ich begreife ja Ihre Erregung, Frau Wolffen. Aber wenn Sie der Sache nützen wollen, ſo rathe ich Ihnen, ruhig zu bleiben. Frau Wolff. Da hat ma nu bei da Leiten gearbeit’t. Zehn Jahre hab ich de Wäſche gewaſchen. Mer hab’n uns vertragen de ganze Zeit. Un nu uff eenmal woll’n Se a ſo komm’. Zu Ihn komm ich nie mehr, das kenn’ Se mer glooben.

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/62>, abgerufen am 21.11.2024.