Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893. Adelheid. Det war wie ick mit Mama'n zur Bahn jing. Da jing ick so und da ... Wehrhahn. Laß man gut sein. (Zu Frau Wolff). Das deponiren Sie doch mal zunächst. Wir werden morgen darauf zurückkommen. Frau Wolff. Mir wär's schonn recht. ... Wehrhahn. Und wem denn nicht? Frau Wolff. Herr Krieger is blos zu eifrig dahinter. Wehrhahn. Herr Krüger, Herr Krüger, -- der ist mir ganz gleichgiltig. Der Mann belästigt mich geradezu. Man kann doch sowas nicht über's Knie brechen. Er hat ja Belohnung ausgesetzt, es ist ja im Amtsblatt bekannt gegeben. Glasenapp. Dem Mann jeschieht immer noch nicht jenug. Wehrhahn. Was soll das heißen, geschieht nicht genug? Wir haben den Thatbestand aufge- nommen. Seine Waschfrau ist ihm verdächtig ge- wesen, wir haben Haussuchung vorgenommen. Was will er denn noch? Der Mann soll doch still sein. Nun, wie jesagt, morjen steh ich zu Diensten. Frau Wolff. Uns is das egal, mir kommen ooch wieder. Wehrhahn. Na ja, morgen früh. Frau Wolff. Gu'n Morgen! Adelheid (knixt). Guten Morjen! (Frau Wolff und Adelheid ab). Adelheid. Det war wie ick mit Mama’n zur Bahn jing. Da jing ick ſo und da … Wehrhahn. Laß man gut ſein. (Zu Frau Wolff). Das deponiren Sie doch mal zunächſt. Wir werden morgen darauf zurückkommen. Frau Wolff. Mir wär’s ſchonn recht. … Wehrhahn. Und wem denn nicht? Frau Wolff. Herr Krieger is blos zu eifrig dahinter. Wehrhahn. Herr Krüger, Herr Krüger, — der iſt mir ganz gleichgiltig. Der Mann beläſtigt mich geradezu. Man kann doch ſowas nicht über’s Knie brechen. Er hat ja Belohnung ausgeſetzt, es iſt ja im Amtsblatt bekannt gegeben. Glaſenapp. Dem Mann jeſchieht immer noch nicht jenug. Wehrhahn. Was ſoll das heißen, geſchieht nicht genug? Wir haben den Thatbeſtand aufge- nommen. Seine Waſchfrau iſt ihm verdächtig ge- weſen, wir haben Hausſuchung vorgenommen. Was will er denn noch? Der Mann ſoll doch ſtill ſein. Nun, wie jeſagt, morjen ſteh ich zu Dienſten. Frau Wolff. Uns is das egal, mir kommen ooch wieder. Wehrhahn. Na ja, morgen früh. Frau Wolff. Gu’n Morgen! Adelheid (knixt). Guten Morjen! (Frau Wolff und Adelheid ab). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0093" n="87"/> <sp who="#ADE"> <speaker><hi rendition="#g">Adelheid</hi>.</speaker> <p>Det war wie ick mit Mama’n zur<lb/> Bahn jing. Da jing ick ſo und da …</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker> <p>Laß man gut ſein.</p> <stage>(Zu Frau Wolff).</stage><lb/> <p>Das deponiren Sie doch mal zunächſt. Wir werden<lb/> morgen darauf zurückkommen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker> <p>Mir wär’s ſchonn recht. …</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker> <p>Und wem denn nicht?</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker> <p>Herr Krieger is blos zu eifrig<lb/> dahinter.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker> <p>Herr Krüger, Herr Krüger, — der<lb/> iſt mir ganz gleichgiltig. Der Mann beläſtigt mich<lb/> geradezu. Man kann doch ſowas nicht über’s Knie<lb/> brechen. Er hat ja Belohnung ausgeſetzt, es iſt ja<lb/> im Amtsblatt bekannt gegeben.</p> </sp><lb/> <sp who="#GLA"> <speaker><hi rendition="#g">Glaſenapp</hi>.</speaker> <p>Dem Mann jeſchieht immer noch<lb/> nicht jenug.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker> <p>Was ſoll das heißen, geſchieht<lb/> nicht genug? Wir haben den Thatbeſtand aufge-<lb/> nommen. Seine Waſchfrau iſt ihm verdächtig ge-<lb/> weſen, wir haben Hausſuchung vorgenommen. Was<lb/> will er denn noch? Der Mann ſoll doch ſtill ſein.<lb/> Nun, wie jeſagt, morjen ſteh ich zu Dienſten.</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker> <p>Uns is das egal, mir kommen<lb/> ooch wieder.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker> <p>Na ja, morgen früh.</p> </sp><lb/> <sp who="#WOLFF"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker> <p>Gu’n Morgen!</p> </sp><lb/> <sp who="#ADE"> <speaker> <hi rendition="#g">Adelheid</hi> </speaker> <stage>(knixt).</stage> <p>Guten Morjen!</p><lb/> <stage>(Frau Wolff und Adelheid ab).</stage> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [87/0093]
Adelheid. Det war wie ick mit Mama’n zur
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Wehrhahn. Laß man gut ſein. (Zu Frau Wolff).
Das deponiren Sie doch mal zunächſt. Wir werden
morgen darauf zurückkommen.
Frau Wolff. Mir wär’s ſchonn recht. …
Wehrhahn. Und wem denn nicht?
Frau Wolff. Herr Krieger is blos zu eifrig
dahinter.
Wehrhahn. Herr Krüger, Herr Krüger, — der
iſt mir ganz gleichgiltig. Der Mann beläſtigt mich
geradezu. Man kann doch ſowas nicht über’s Knie
brechen. Er hat ja Belohnung ausgeſetzt, es iſt ja
im Amtsblatt bekannt gegeben.
Glaſenapp. Dem Mann jeſchieht immer noch
nicht jenug.
Wehrhahn. Was ſoll das heißen, geſchieht
nicht genug? Wir haben den Thatbeſtand aufge-
nommen. Seine Waſchfrau iſt ihm verdächtig ge-
weſen, wir haben Hausſuchung vorgenommen. Was
will er denn noch? Der Mann ſoll doch ſtill ſein.
Nun, wie jeſagt, morjen ſteh ich zu Dienſten.
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Zitationshilfe: | Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/93>, abgerufen am 16.02.2025. |