Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 123, Hamburg, 2. August 1771.Wider Aly Bey sollen 7 Bassen marschiren; dieser Die nach Mecca gehende große Caravane ist von den Beschluß der Nachrichten aus London, vom 23 Julii. Nachdem D.Solander und seine Gesellschafter von Vor einigen Tagen kam hier ein Schiff von Mißisippi Aus Quebeck in Canada wird gemeldet, daß sich auf Ein hiesiger Leinewandshändler, Namens William Die Reise des Herzogs von Gloucester ist bis zum Zu Dower hat man einen Korb mit Eyern angehalten, Heute hätte sich das Parlement versammeln sollen; Man sagt, der Graf von Harcourt werde nach seiner Aus Cadix hat man, daß einige Spanische Kriegs- Warschau, den 24 Julii. Der Rußische Gesandte, Herr von Saldern, hat dem Wider Aly Bey ſollen 7 Baſſen marſchiren; dieſer Die nach Mecca gehende große Caravane iſt von den Beſchluß der Nachrichten aus London, vom 23 Julii. Nachdem D.Solander und ſeine Geſellſchafter von Vor einigen Tagen kam hier ein Schiff von Mißiſippi Aus Quebeck in Canada wird gemeldet, daß ſich auf Ein hieſiger Leinewandshaͤndler, Namens William Die Reiſe des Herzogs von Glouceſter iſt bis zum Zu Dower hat man einen Korb mit Eyern angehalten, Heute haͤtte ſich das Parlement verſammeln ſollen; Man ſagt, der Graf von Harcourt werde nach ſeiner Aus Cadix hat man, daß einige Spaniſche Kriegs- Warſchau, den 24 Julii. Der Rußiſche Geſandte, Herr von Saldern, hat dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <pb facs="#f0003" n="[3]"/> <p>Wider Aly Bey ſollen 7 Baſſen marſchiren; dieſer<lb/> aber ſchickt ſeinem General und Eidam 50000 Mann<lb/> Verſtaͤrkung.</p><lb/> <p>Die nach Mecca gehende große Caravane iſt von den<lb/> Arabern, vermuthlich auf Anſtiften des Aly Bey, ge-<lb/> pluͤndert worden.</p> </div><lb/> <div xml:id="ar007" type="jArticle"> <head> <ref target="/nn_hamburgischer17_1771/ar005"> <hi rendition="#c #fr">Beſchluß der Nachrichten aus London,</hi> </ref> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#c #fr">vom 23 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Nachdem <hi rendition="#aq">D.</hi>Solander und ſeine Geſellſchafter von<lb/> ihrer Reiſe zuruͤckgekommen, ſo werden ihnen von den<lb/> hieſigen Gelehrten verſchiedene Fragen vorgeleget. Sie<lb/> haben in dem Suͤdlichen Theil der Erdkugel ein veſtes<lb/> Land entdeckt. 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Zu St. Kitts in America iſt haͤufiger Regen ge-<lb/> fallen, weshalb daſelbſt eine reiche Zucker-Erndte er-<lb/> wartet wird. Der Zucker, welcher daſelbſt waͤchſet,<lb/> wird fuͤr die beſte Sorte gehalten.</p><lb/> <p>Ein hieſiger Leinewandshaͤndler, Namens William<lb/> Moore, der große Einſichten in die Mechanik beſitzet,<lb/> und wegen ſeines neuerfundenen Pfluges bekannt iſt,<lb/><cb/> hat eine beſondere neue Kutſche und auch einen neuen<lb/> Karren verfertiget, die man ſehr bewundert. Ein Pferd<lb/> kann in dem letztern ſo viel ziehen, als 6 Pferde in einem<lb/> gewoͤhnlichen Karren. Die Kutſche hat 2 Raͤder, welche<lb/> 12 Fuß hoch ſind. Die Achſe gehet uͤber dieſelbe; die<lb/> Leute ſteigen von hinten hinein, und ſitzen ſeitwaͤrts ge-<lb/> gen einander uͤber. Der Sitz des Kutſchers iſt uͤber<lb/> der Kutſche. Sie hat ſonſt das Anſehen eines gewoͤhn-<lb/> lichen Fahrzeuges dieſer Art. Der Karren iſt auf eben<lb/> die Art verfertiget. Zwey Pferde koͤnnen 30 Saͤcke<lb/> Kohlen darinn ziehen, da man ſonſt 3 Pferde zu 12 Saͤcken<lb/> noͤthig hat. Die ungewoͤhnliche Hoͤhe der Raͤder er-<lb/> laubet den Pferden nicht, ſo geſchwinde wie ſonſt zu ge-<lb/> hen. Eine naͤhere Beſchreibung davon werden unſere<lb/> Journale mittheilen.</p><lb/> <p>Die Reiſe des Herzogs von Glouceſter iſt bis zum<lb/> naͤchſtkommenden Octobermonat ausgeſetzet worden.</p><lb/> <p>Zu Dower hat man einen Korb mit Eyern angehalten,<lb/> unter welchen ſich einige von Elfenbein, und in ſelbigen<lb/> viele goldene und ſilberne Spitzen befunden haben. Es<lb/> iſt dies nicht das erſtemal, daß man auf dieſe Art Con-<lb/> trebande einzufuͤhren geſucht hat. 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Wider Aly Bey ſollen 7 Baſſen marſchiren; dieſer
aber ſchickt ſeinem General und Eidam 50000 Mann
Verſtaͤrkung.
Die nach Mecca gehende große Caravane iſt von den
Arabern, vermuthlich auf Anſtiften des Aly Bey, ge-
pluͤndert worden.
Beſchluß der Nachrichten aus London,
vom 23 Julii.
Nachdem D.Solander und ſeine Geſellſchafter von
ihrer Reiſe zuruͤckgekommen, ſo werden ihnen von den
hieſigen Gelehrten verſchiedene Fragen vorgeleget. Sie
haben in dem Suͤdlichen Theil der Erdkugel ein veſtes
Land entdeckt. Es hat mit den Hollaͤndiſchen Specerey-
Inſeln einerley Breite, woraus man ſchließen will, daß
es dasjenige Land ſey, das in den Charten Nova
Hollandia genannt wird, welches theils in Aſia, theils
in America lieget, und bisher unter die unbekannten
Laͤnder gerechnet worden. Die Einwohner dieſes Lan-
des ſind nach der Ausſage unſerer Gelehrten ſehr hoͤflich
und geſchickt, von Kupferfarbe; allein, ſonſt recht wohl-
gewachſen. Herr Bank hat ſich einige Monat bey
ihnen aufgehalten, und etwas von ihrer Sprache erler-
net. Man findet keine Spur von Religion, noch Art
des Gottesdienſtes unter ihnen. Zween der Einwohner
dieſes Landes giengen freywillig mit unſern Gelehrten
zu Schiffe, ſtarben aber zu Batavia an der rothen Ruhr.
Ueberhaupt haben ſich dieſe Philoſophen 4 Monat in die-
ſem Lande aufgehalten, und ihm den Namen Georgens
Land beygeleget. Die beyden Juͤnglinge, welche zu
Batavia geſtorben, haben ſich beym Anblick von Kut-
ſchen und Pferden, noch mehr aber uͤber einen Spiegel,
in welchem ſie ſich beſehen, gewundert. Es giebt viele
Schweine in dieſem Lande, aber weder Pferde noch
Rindvieh noch Schaafe. Sonſt haben ſie an 40 Inſeln
entdeckt, welche bisher noch gaͤnzlich unbekannt geweſen,
und die wohlbewohnt ſind. Sie haben auch eine ſchoͤne
Sammlung von unbekannten Saamen und Pflanzen
mitgebracht, von welchen ſie zum Beſten des Publicums
eine Beſchreibung herausgeben werden. Einige haben
ſie dem Koͤnigl. Garten zu Kew verehret. Man kann
ſich leicht vorſtellen, daß man ſich von dieſer Entdeckung
ſehr vieles verſpricht. Es ſind ſchon neue Schiffe be-
ſtimmt, welche wieder dahin gehen ſollen. Die hieſige Ad-
miralitaͤt hat alle Schriften der Officiers, welche dieſe
Reiſe mitgemacht haben, verſiegeln laſſen, und in Be-
ſchlag genommen, indem man die Entdeckung noch ge-
heim halten will.
Vor einigen Tagen kam hier ein Schiff von Mißiſippi
mit einer Ladung Pelzwerk an, die auf 30000 Pf. Sterl.
geſchaͤtzt wird. Dies iſt das erſte Engliſche Schiff, wel-
ches aus dieſem Theile von America nach England
koͤmmt. Man hat mit demſelben eine ſo vortheilhafte
Beſchreibung von dieſem Lande erhalten, daß die Com-
miſſarien der Handlung und Seefahrt den Entſchluß
genommen, eine Colonie daſelbſt anzulegen.
Aus Quebeck in Canada wird gemeldet, daß ſich auf
100 Familien auf der Inſel Brevor, in der Mitte des
Sees Ontario, haͤuslich niedergelaſſen haben. Man
trifft daſelbſt die ſchoͤnſten und feinſten Sorten Pelzwerk
an. Zu St. Kitts in America iſt haͤufiger Regen ge-
fallen, weshalb daſelbſt eine reiche Zucker-Erndte er-
wartet wird. Der Zucker, welcher daſelbſt waͤchſet,
wird fuͤr die beſte Sorte gehalten.
Ein hieſiger Leinewandshaͤndler, Namens William
Moore, der große Einſichten in die Mechanik beſitzet,
und wegen ſeines neuerfundenen Pfluges bekannt iſt,
hat eine beſondere neue Kutſche und auch einen neuen
Karren verfertiget, die man ſehr bewundert. Ein Pferd
kann in dem letztern ſo viel ziehen, als 6 Pferde in einem
gewoͤhnlichen Karren. Die Kutſche hat 2 Raͤder, welche
12 Fuß hoch ſind. Die Achſe gehet uͤber dieſelbe; die
Leute ſteigen von hinten hinein, und ſitzen ſeitwaͤrts ge-
gen einander uͤber. Der Sitz des Kutſchers iſt uͤber
der Kutſche. Sie hat ſonſt das Anſehen eines gewoͤhn-
lichen Fahrzeuges dieſer Art. Der Karren iſt auf eben
die Art verfertiget. Zwey Pferde koͤnnen 30 Saͤcke
Kohlen darinn ziehen, da man ſonſt 3 Pferde zu 12 Saͤcken
noͤthig hat. Die ungewoͤhnliche Hoͤhe der Raͤder er-
laubet den Pferden nicht, ſo geſchwinde wie ſonſt zu ge-
hen. Eine naͤhere Beſchreibung davon werden unſere
Journale mittheilen.
Die Reiſe des Herzogs von Glouceſter iſt bis zum
naͤchſtkommenden Octobermonat ausgeſetzet worden.
Zu Dower hat man einen Korb mit Eyern angehalten,
unter welchen ſich einige von Elfenbein, und in ſelbigen
viele goldene und ſilberne Spitzen befunden haben. Es
iſt dies nicht das erſtemal, daß man auf dieſe Art Con-
trebande einzufuͤhren geſucht hat. Die Gewinnſucht
macht den Witz der Menſchen unerſchoͤpflich.
Heute haͤtte ſich das Parlement verſammeln ſollen;
es iſt aber bis den 1ſten October proroguirt worden.
Man ſagt, der Graf von Harcourt werde nach ſeiner
Zuruͤckkunft aus Frankreich eine anſehnliche Stelle im
Miniſterio erhalten.
Aus Cadix hat man, daß einige Spaniſche Kriegs-
ſchiffe 3 Algieriſche Chebecken daſelbſt aufgebracht haben,
welche ſie als Kaper anſehen, da man keine Freybriefe
vom Dey bey ſelbigen gefunden. Zwo andere Chebecken
haben ſie in Grund gebohret.
Warſchau, den 24 Julii.
Der Rußiſche Geſandte, Herr von Saldern, hat dem
Fuͤrſt Primas ein Schreiben uͤberſandt, deſſen Inhalt eben
nicht der angenehmſte geweſen ſeyn ſoll. Seit der Zeit
verlautet, daß die vorgeweſene Reiſe deſſelben aufgeſcho-
ben, und vielleicht aus ganz beſondern Gruͤnden gar nicht
vor ſich gehen werde. Bis jetzt iſt der Groß-Feldherr
von Litthauen, Oginsky, auf die an ihn ergangene Ein-
ladung, nach Warſchau zu kommen, hier noch nicht ein-
getroffen. Man zweifelt auch, daß jemand von den an-
dern eingeladenen Magnaten kommen werde. Die Con-
ferenzen ſind faſt gaͤnzlich abgebrochen, und der Rußiſche
Ambaſſadeur iſt ſchon an einigen Courtagen nicht bey
Hofe erſchienen. Die General-Confoͤderation faͤhret
noch immer fort, nach der von ihr bekannt gemachten
Art zu handeln. Man ſagt, daß ſelbige die ſeit einiger
Zeit von dem Koͤnige vergebenen Staroſteyen nicht in
Beſitz nehmen laſſen will. Auch ſoll eine Erlaͤuterung
in Franzoͤſiſcher Sprache uͤber die Declaration vom
25ſten May herausgekommen ſeyn. Laut Nachrichten
aus Petersburg ſoll der Kayſerl. Geſandte, Fuͤrſt Lobko-
witz, den daſigen Hof verlaſſen haben. Zufolge Briefen
von der Ungariſchen Grenze, hat ſich der Kayſerl. Cordon
zuruͤckgezogen, und wuͤrde auch gaͤnzlich aufgehoben wer-
den. Die Caſtellaninn von Podlachien, Miczzinsca, hat
ſich fuͤr den gefangenen Marſchall Beyko intercediret;
es iſt aber fruchtlos geweſen, und man wird denſelben
nach Kiow tranſportiren. Bey Wilkomirs iſt zwiſchen
den Ruſſen und dem Mundſchenk von Kanen, Koſſa-
kowsky, ein hartes Scharmuͤtzel geweſen, wobey Letzterer
viel eingebuͤßet haben ſoll. Zaremba, der ſeine Truppen
verlaſſen hatte, hat ſich in Pohlen wieder eingefunden,
und wirbt jetzt von neuem. Der Rittmeiſter Grabsky
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