Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 131, Hamburg, 4. Juni 1832.Staats und
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Gelehrte Zei tung des Hamburgischen unpartheiischen CORRESPONDENTEN. Anno 1832. Am Montage, den 4 Juni. No. 131. Verlegt von den Grundschen Erben. [Beginn Spaltensatz]
Heidelberg, den 25 Mai. Gestern, Abends um 10 Uhr, ist von Karlsruhe Neustadt an der Hardt (Rheinbaiern), den 26 Mai. Die Feier des deutschen Maifestes hat schon heute, Neustadt an der Hardt, den 28 Mai. Am 27 d. feierte man, sowohl in Alt- als in Staats und
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Gelehrte Zei tung des Hamburgiſchen unpartheiiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1832. Am Montage, den 4 Juni. No. 131. Verlegt von den Grundſchen Erben. [Beginn Spaltensatz]
Heidelberg, den 25 Mai. Geſtern, Abends um 10 Uhr, iſt von Karlsruhe Neuſtadt an der Hardt (Rheinbaiern), den 26 Mai. Die Feier des deutſchen Maifeſtes hat ſchon heute, Neuſtadt an der Hardt, den 28 Mai. Am 27 d. feierte man, ſowohl in Alt- als in <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats und<figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #c">Zei<space dim="horizontal"/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#c">des Hamburgiſchen unpartheiiſchen</hi><lb/> <hi rendition="#aq #g #i">CORRESPONDENTEN.</hi><lb/> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate> <hi rendition="#aq">Anno 1832.<space dim="horizontal"/>Am Montage, den 4 Juni.</hi> </docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#aq #right">No. 131.</hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#c #g">Verlegt von den Grundſchen Erben.</hi> </titlePart><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <div n="1"> <cb type="start"/> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Heidelberg,</hi> den 25 Mai.</hi> </dateline><lb/> <p>Geſtern, Abends um 10 Uhr, iſt von Karlsruhe<lb/> eine Stafette an die Kreisregierung nach Mann-<lb/> heim gekommen, deren Jnhalt authentiſch folgender<lb/> ſeyn ſoll: Die K. baieriſche Regierung hat das<lb/> Miniſterial-Reſcript vom 19 d. zurückgenommen —<lb/> aus der Urſache — wie es heißt, weil Lord Grey’s Re-<lb/> inſtallirung erſt ſpäter in München bekannt gewor-<lb/> den; künftig ſoll es daher Niemandem mehr ver-<lb/> wehrt ſeyn, auf das Hambacher Feſt zu reiſen, oder<lb/> demſelben beizuwohnen. Alsbald nachdem dieſe Ver-<lb/> fügung kund geworden, entſtand allgemeine Bewe-<lb/> gung, und eine Maſſe von Leuten machte ſich nach<lb/> Neuſtadt, Türkheim und Homburg auf den Weg.<lb/> Es erklärt ſich jetzt nach allem Vorhandenen immer<lb/> mehr, daß das Feſt auf Hambach zu einem wahren<lb/> Nationalfeſte eingerichtet und nichts unterlaſſen<lb/> worden iſt, um das Jntereſſe aller ſüd- und mittel-<lb/> deutſchen Bevölkerungen für daſſelbe zu gewinnen.<lb/> Aus Kurheſſen, aus Naſſau, Rheinpreußen und Heſ-<lb/> ſen ſtrömen die Bürger in Schaaren dahin. Aus<lb/> Mainz allein, der Bundesfeſtung, erſchien ein Zug<lb/> von 400 vereinigten Bürgern. Die Zahl der aus<lb/> Frankfurt, Baden und Würtemberg Abgegangenen<lb/> und Abgehenden kann mit Beſtimmtheit noch nicht<lb/> angegeben werden. Aus Nürnberg und Baireuth<lb/> ſollen beſonders viele Menſchen hingezogen ſeyn;<lb/> auch Franzoſen und Polen, namentlich aus Straß-<lb/> burg und dem übrigen Elſaß, erwartet man als<lb/> Gäſte zu Hambach. Ueber die Namen der franzö-<lb/> ſiſchen Deputirten, welche ebenfalls erſcheinen ſollen,<lb/> iſt noch nichts beſtimmt. Jm Augenblicke erfährt<lb/> man, daß mehrere Wagen voll Studirender aus<lb/> Freiburg in Mannheim eingetroffen ſind, um ſich<lb/> den 300 Heidelberger Brüdern, welche bereits dahin<lb/> abgegangen, zum allgemeinen deutſchen Volks- und<lb/> Einheitsfeſte anzuſchließen. Es ſoll ein großer ge-<lb/><cb/> regelter Zug von Mannheim aus nach Hambach ver-<lb/> anſtaltet ſeyn. Jm Ganzen iſt es ein feltſames<lb/> Spiel, welches die Parteien unter und mit ſich trei-<lb/> ben; der Himmel weiß, was aus dem wunderlichen<lb/> Chaos werden ſoll. Alle Geſchäfte ſtocken, und Nie-<lb/> mand denkt an die Arbeit. 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Staats und
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Gelehrte
Zei tung
des Hamburgiſchen unpartheiiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1832. Am Montage, den 4 Juni. No. 131.
Verlegt von den Grundſchen Erben.
Heidelberg, den 25 Mai.
Geſtern, Abends um 10 Uhr, iſt von Karlsruhe
eine Stafette an die Kreisregierung nach Mann-
heim gekommen, deren Jnhalt authentiſch folgender
ſeyn ſoll: Die K. baieriſche Regierung hat das
Miniſterial-Reſcript vom 19 d. zurückgenommen —
aus der Urſache — wie es heißt, weil Lord Grey’s Re-
inſtallirung erſt ſpäter in München bekannt gewor-
den; künftig ſoll es daher Niemandem mehr ver-
wehrt ſeyn, auf das Hambacher Feſt zu reiſen, oder
demſelben beizuwohnen. Alsbald nachdem dieſe Ver-
fügung kund geworden, entſtand allgemeine Bewe-
gung, und eine Maſſe von Leuten machte ſich nach
Neuſtadt, Türkheim und Homburg auf den Weg.
Es erklärt ſich jetzt nach allem Vorhandenen immer
mehr, daß das Feſt auf Hambach zu einem wahren
Nationalfeſte eingerichtet und nichts unterlaſſen
worden iſt, um das Jntereſſe aller ſüd- und mittel-
deutſchen Bevölkerungen für daſſelbe zu gewinnen.
Aus Kurheſſen, aus Naſſau, Rheinpreußen und Heſ-
ſen ſtrömen die Bürger in Schaaren dahin. Aus
Mainz allein, der Bundesfeſtung, erſchien ein Zug
von 400 vereinigten Bürgern. Die Zahl der aus
Frankfurt, Baden und Würtemberg Abgegangenen
und Abgehenden kann mit Beſtimmtheit noch nicht
angegeben werden. Aus Nürnberg und Baireuth
ſollen beſonders viele Menſchen hingezogen ſeyn;
auch Franzoſen und Polen, namentlich aus Straß-
burg und dem übrigen Elſaß, erwartet man als
Gäſte zu Hambach. Ueber die Namen der franzö-
ſiſchen Deputirten, welche ebenfalls erſcheinen ſollen,
iſt noch nichts beſtimmt. Jm Augenblicke erfährt
man, daß mehrere Wagen voll Studirender aus
Freiburg in Mannheim eingetroffen ſind, um ſich
den 300 Heidelberger Brüdern, welche bereits dahin
abgegangen, zum allgemeinen deutſchen Volks- und
Einheitsfeſte anzuſchließen. Es ſoll ein großer ge-
regelter Zug von Mannheim aus nach Hambach ver-
anſtaltet ſeyn. Jm Ganzen iſt es ein feltſames
Spiel, welches die Parteien unter und mit ſich trei-
ben; der Himmel weiß, was aus dem wunderlichen
Chaos werden ſoll. Alle Geſchäfte ſtocken, und Nie-
mand denkt an die Arbeit. Die Politik verſchlingt
Alles.
Neuſtadt an der Hardt (Rheinbaiern),
den 26 Mai.
Die Feier des deutſchen Maifeſtes hat ſchon heute,
am Vorabende, ihren Anfang gehabt. Es war über-
raſchend, auf den nach allen Seiten hin zuführenden
Chauſſeen große Züge von Männerſchaaren auf un-
zähligen Wagen und Chaiſen unſrer Stadt ſich nä-
hern zu ſehen. Jeder ankommende Zug wurde mit
freudigem Jubel begrüßt. Die Wagen waren mit
friſchem Laub bedeckt. Dreifarbige Fahnen flatter-
ten an der Spitze der Züge. Heute um 3 Uhr war
ſchon keine Unterkunft mehr in den Gaſthäuſern
zu finden. Es war jedoch die ſchöne Vorkehrung
getroffen, daß die Fremden mit der größten Bereit-
willigkeit in Privatwohnungen aufgenommen werden
konnten. Das Schloß Hambach war heute ſchon
über und über mit Menſchen bedeckt. Alles iſt auf
das Trefflichſte daſelbſt angeordnet. Ringsum iſt
die herrliche, einen ungeheuren Umfang bildende
Ruine des alten Schloſſes mit friſchen Laubkränzen
umhangen. Der ganze Berg iſt mit Zelten und
Trinkgelagen beſtellt, und auf der höchſten Spitze
des alten Schloßthurmes weht die dreifarbige Na-
tionalfahne (Schwarz, Roth und Gold). So eben
brennt ein großes Freudenfeuer auf dem Schloſſe;
es iſt ſchon ſpät in der Nacht. Morgen um 9 Uhr
geht die ungeheure Volksmaſſe in feierlichem Zuge
auf das Schloß.
Neuſtadt an der Hardt, den 28 Mai.
Am 27 d. feierte man, ſowohl in Alt- als in
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(2014-09-26T13:06:02Z)
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