Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 156, Hamburg, 1. Oktober 1751.[Spaltenumbruch]
zwingen wollen. Diese Briefe sind wohl abge- A Rhapsody of free thougths, exhibiting in Die Geschichtschreiber beschäfftigen sich insge- Rom. De numma argentea Benedicti III. L. G. Z. St. 33. Jn groß Quart ist gedruckt: Epistola A. M. Car- [Spaltenumbruch]
zwingen wollen. Dieſe Briefe ſind wohl abge- A Rhapſody of free thougths, exhibiting in Die Geſchichtſchreiber beſchaͤfftigen ſich insge- Rom. De numma argentea Benedicti III. L. G. Z. St. 33. Jn groß Quart iſt gedruckt: Epiſtola A. M. Car- <TEI> <text> <body> <div> <floatingText> <body> <div type="jFeuilleton"> <div type="jFeuilleton"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/><cb/> zwingen wollen. Dieſe Briefe ſind wohl abge-<lb/> faßt, und verdienen, daß ſie mit Aufmerkſamkeit<lb/> geleſen werden. Man ſtelle ſich den Schrecken<lb/> vor, wenn ein Sterbender mit Macht und unter<lb/> den entſetzlichſten Drohungen eine Religion anneh-<lb/> men ſoll, die er nicht fuͤr wahr haͤlt. Man be-<lb/> denke die ſchoͤne Bekehrungs-Art. Was muͤſſen<lb/> dergleichen Pfaffen fuͤr einen Begriff von Gott,<lb/> von der Religion, von dem Verſoͤhnungswerke<lb/> und von der Ewigkeit haben? <hi rendition="#et">G. G. Z. St. 58.</hi></p> </div><lb/> <div type="jFeuilleton"> <head/> <p><hi rendition="#aq">A Rhapſody of free thougths, exhibiting in<lb/> a new light various intereſting ſubjects,</hi> das iſt:<lb/> Ein Miſchmaſch von freyen Gedanken, wo man<lb/> viele wichtige Sachen in ihr voͤlliges Licht ſetzt.<lb/> 1751. Die Schriftſteller urtheilen von ſich und<lb/> ihrer Faͤhigkeit insgemein am vortheilhafteſten.<lb/> Jn den Gedanken des Verfaſſers muͤſſen alles<lb/> Neuigkeiten ſeyn, was er hier vortraͤgt. Aber<lb/> vernuͤnftige Leſer finden ſehr wenig oder nichts.<lb/> Man ſucht das Vorherdaſeyn der Seelen zu be-<lb/> haupten. Der Origenismus und die Lehre von<lb/> dem tauſendjaͤhrigen Reiche ꝛc. ſind die wichtigen<lb/> und neuen Dinge, welche uns der Verfaſſer hier<lb/> vorſagen will.</p> </div><lb/> <div type="jFeuilleton"> <head/> <p>Die Geſchichtſchreiber beſchaͤfftigen ſich insge-<lb/> mein mit Dingen, welche die Aufmerkſamkeit der<lb/> Welt rege machen. Dieß hat man auch bisher<lb/> in Engeland gethan. Der gefuͤhrte Krieg, die<lb/> gewonnene Schlachten und die vielen Unterhand-<lb/> lungen an den Hoͤfen ſind Urſachen, daß man ſich<lb/> um den Zuſtand des Parlaments wenig bekuͤmmert<lb/> hat. Man ſucht dieſe Achtloſigkeit durch fol-<lb/> gende Schrift wieder zu verbeſſern: <hi rendition="#aq">The Parlia-<lb/> mentary or conſtitutional Hiſtory of England;<lb/> being a faithfull account of all the moſt remar-<lb/> kable Transactions in Parliament from the ear-<lb/> lieſt times, collected from the Journals of both<lb/> Houſes, the Records, original Manuſcripts, ſcarce<lb/> Speeches and Tracts; all compared with the<lb/> ſeveral cotemporary writers, and connected<lb/> throughout with the hiſtory of the times</hi><lb/> Durch viele Verfaſſers aufgeſetzt. 1751. 8 Vol.<lb/> Die erſten 8 Theile von dieſer Geſchichte erſtrek-<lb/> ken ſich nur bis auf das Jahr 1640, und man hat<lb/> die Abſicht, die Sache bis auf die Wiedereinſetzung<lb/> Carls des <hi rendition="#aq">II</hi>ten fortzuſetzen. Man muß dieß Werk<lb/><cb/> nicht mit dem ſinnreichen Roman vergleichen,<lb/> welchen man in Frankreich unter dem Titel: <hi rendition="#aq">Hi-<lb/> ſtoire du Parlement d’Angleterre,</hi> gedruckt hat.<lb/> Es arbeiten vielmehr Maͤnner daran, welche das<lb/> Weſentliche und die Wahrheit zum Vorwurf ha-<lb/> ben. <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Journ. Brit. May.</hi></hi></p> </div><lb/> <div type="jFeuilleton"> <head> <hi rendition="#fr">Rom.</hi> </head> <p><hi rendition="#aq">De numma argentea Benedicti III.<lb/> Pontif. III. Diſſertatio in qua plura ad ponti-<lb/> ficiam hiſtoriam illuſtrandam proferuntur. Ac-<lb/> cedunt Nummi aliquot romanorum Pontificum,<lb/> hactenus inediti, & appendix veterum monumen-<lb/> torum,</hi> iſt hier in 4. gedruckt. Jn den 3 erſten<lb/> Kapiteln ſucht der Verfaſſer die Fabel von der<lb/> Paͤbſtinn Johanna zu widerlegen. Dieſe Sache<lb/> haben die Proteſtanten ſchon laͤngſt zu der Zahl<lb/> der Unwahrheiten gerechnet, und der gelehrte Hr.<lb/> D. Heumann hat vor einigen Jahren den Ungrund<lb/> dieſer Sache voͤllig aufgedeckt. Wenn dieß der<lb/> Verfaſſer gewußt haͤtte, wuͤrde er vieles ungeplau-<lb/> dert gelaſſen haben. Seinen Beweis nimmt er<lb/> insbeſondere von der Muͤnze her, welche in dieſer<lb/> Schrift erlaͤutert wird. Benedict der <hi rendition="#aq">III</hi>te hat<lb/> dieſelbe unter dem Kayſer Lothar ſchlagen laſſen.<lb/> Jm 4ten Kapitel unterſucht er, was die Paͤbſte fuͤr<lb/> Macht gehabt, ehe ſie ſind geweihet worden. Jn<lb/> dem 5ten wird noch von andern Muͤnzen dieſes<lb/> Pabſtes geredet, unterſchiedene Sachen erklaͤret,<lb/> welche man auf den paͤbſtlichen Muͤnzen findet.<lb/> Z. E. Das Bild Petri, die offne Hand ꝛc.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">L. G. Z. St. 33.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jFeuilleton"> <head/> <p>Jn groß Quart iſt gedruckt: <hi rendition="#aq">Epiſtola A. 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zwingen wollen. Dieſe Briefe ſind wohl abge-
faßt, und verdienen, daß ſie mit Aufmerkſamkeit
geleſen werden. Man ſtelle ſich den Schrecken
vor, wenn ein Sterbender mit Macht und unter
den entſetzlichſten Drohungen eine Religion anneh-
men ſoll, die er nicht fuͤr wahr haͤlt. Man be-
denke die ſchoͤne Bekehrungs-Art. Was muͤſſen
dergleichen Pfaffen fuͤr einen Begriff von Gott,
von der Religion, von dem Verſoͤhnungswerke
und von der Ewigkeit haben? G. G. Z. St. 58.
A Rhapſody of free thougths, exhibiting in
a new light various intereſting ſubjects, das iſt:
Ein Miſchmaſch von freyen Gedanken, wo man
viele wichtige Sachen in ihr voͤlliges Licht ſetzt.
1751. Die Schriftſteller urtheilen von ſich und
ihrer Faͤhigkeit insgemein am vortheilhafteſten.
Jn den Gedanken des Verfaſſers muͤſſen alles
Neuigkeiten ſeyn, was er hier vortraͤgt. Aber
vernuͤnftige Leſer finden ſehr wenig oder nichts.
Man ſucht das Vorherdaſeyn der Seelen zu be-
haupten. Der Origenismus und die Lehre von
dem tauſendjaͤhrigen Reiche ꝛc. ſind die wichtigen
und neuen Dinge, welche uns der Verfaſſer hier
vorſagen will.
Die Geſchichtſchreiber beſchaͤfftigen ſich insge-
mein mit Dingen, welche die Aufmerkſamkeit der
Welt rege machen. Dieß hat man auch bisher
in Engeland gethan. Der gefuͤhrte Krieg, die
gewonnene Schlachten und die vielen Unterhand-
lungen an den Hoͤfen ſind Urſachen, daß man ſich
um den Zuſtand des Parlaments wenig bekuͤmmert
hat. Man ſucht dieſe Achtloſigkeit durch fol-
gende Schrift wieder zu verbeſſern: The Parlia-
mentary or conſtitutional Hiſtory of England;
being a faithfull account of all the moſt remar-
kable Transactions in Parliament from the ear-
lieſt times, collected from the Journals of both
Houſes, the Records, original Manuſcripts, ſcarce
Speeches and Tracts; all compared with the
ſeveral cotemporary writers, and connected
throughout with the hiſtory of the times
Durch viele Verfaſſers aufgeſetzt. 1751. 8 Vol.
Die erſten 8 Theile von dieſer Geſchichte erſtrek-
ken ſich nur bis auf das Jahr 1640, und man hat
die Abſicht, die Sache bis auf die Wiedereinſetzung
Carls des IIten fortzuſetzen. Man muß dieß Werk
nicht mit dem ſinnreichen Roman vergleichen,
welchen man in Frankreich unter dem Titel: Hi-
ſtoire du Parlement d’Angleterre, gedruckt hat.
Es arbeiten vielmehr Maͤnner daran, welche das
Weſentliche und die Wahrheit zum Vorwurf ha-
ben. Journ. Brit. May.
Rom. De numma argentea Benedicti III.
Pontif. III. Diſſertatio in qua plura ad ponti-
ficiam hiſtoriam illuſtrandam proferuntur. Ac-
cedunt Nummi aliquot romanorum Pontificum,
hactenus inediti, & appendix veterum monumen-
torum, iſt hier in 4. gedruckt. Jn den 3 erſten
Kapiteln ſucht der Verfaſſer die Fabel von der
Paͤbſtinn Johanna zu widerlegen. Dieſe Sache
haben die Proteſtanten ſchon laͤngſt zu der Zahl
der Unwahrheiten gerechnet, und der gelehrte Hr.
D. Heumann hat vor einigen Jahren den Ungrund
dieſer Sache voͤllig aufgedeckt. Wenn dieß der
Verfaſſer gewußt haͤtte, wuͤrde er vieles ungeplau-
dert gelaſſen haben. Seinen Beweis nimmt er
insbeſondere von der Muͤnze her, welche in dieſer
Schrift erlaͤutert wird. Benedict der IIIte hat
dieſelbe unter dem Kayſer Lothar ſchlagen laſſen.
Jm 4ten Kapitel unterſucht er, was die Paͤbſte fuͤr
Macht gehabt, ehe ſie ſind geweihet worden. Jn
dem 5ten wird noch von andern Muͤnzen dieſes
Pabſtes geredet, unterſchiedene Sachen erklaͤret,
welche man auf den paͤbſtlichen Muͤnzen findet.
Z. E. Das Bild Petri, die offne Hand ꝛc.
L. G. Z. St. 33.
Jn groß Quart iſt gedruckt: Epiſtola A. M. Car-
dinalis Quirini ad Janum Rudolphum Iſelium Ju-
ris conſultum Baſileenſem. Dieſer Brief gehoͤrt
noch mit zu dem gelehrten Streit, welchen der Car-
dinal mit dem Hn. Formey wegen der groͤffern
bibliſchen Gelehrſamkeit einiger Cardinaͤle und
Praͤlaten zur Reformations-Zeit gehabt. Der
Herr Cardinal ſteht in der Meynung, die Leſer
wuͤrden vielmehr ſeiner Meynung Gehoͤr geben,
als des Hrn. Formey Satz annehmen. Zuletzt
muß noch der ehrliche Luther herhalten. Uns
deucht, wenn ein Mann auch noch ſo groß iſt, ſo
wird der aufgewaͤrmte Kohl zuletzt ekelhaft. End-
lich werden wir benachrichtiget, daß folgende Troſt-
Schrift unter der Preſſe ſey: Injuſtæ Seceſſionis
ab Eccleſiæ romanæ ſinu jam damnati in epiſtolis
dogmaticis Angeli Mariæ Cardinalis Quirini S. R. E.
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