Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 70, Hamburg, 1. Mai 1790.[Spaltenumbruch]
1) Betrachtungen über Joseph des II. Leben, Regierung Von gelehrten Sachen. Joannis Christiani Reil,
Med. & Chir. Doct. Ptof. Therap. p. o. Directoris Scholae clin. Civitatis Halensis Physici, Memorabilium Clinicorum, Medico-practicorum, Vol. I. Fasc. I. Halae apud Francke et Bispink. 1790. 8. 204 S. mit einer schönen Vignette, die von Herrn Prof. Oeser erfunden und von Herrrn Geyser gestochen ist, und sich auf die Errichtung der Klinischen Schule bezieht, welche König Friedrich Wilhelm 1787 auf der Universität zu Halle gestiftet hat. Die Vorrede giebt den Fond und die Einrichtung dieses Jnstituts an, und zugleich den Plan, nach welchem der Herr Verfasser dieses Werk fortsetzen wird. Jn dem ersten Abschnitt kömmt die Geschichte
eines Jm zweyten Stücke ist eine Beobachtung über
einen Das dritte Stück enthält die Geschichte einer
tödt- Jm vierten Stück haben wir einen schätzbaren
Bey- Endlich wird dieser erste Fascikel mit der
Beobach- [Spaltenumbruch]
1) Betrachtungen uͤber Joſeph des II. Leben, Regierung Von gelehrten Sachen. Joannis Chriſtiani Reil,
Med. & Chir. Doct. Ptof. Therap. p. o. Directoris Scholæ clin. Civitatis Halenſis Phyſici, Memorabilium Clinicorum, Medico-practicorum, Vol. I. Faſc. I. Halæ apud Francke et Bispink. 1790. 8. 204 S. mit einer ſchoͤnen Vignette, die von Herrn Prof. Oeſer erfunden und von Herrrn Geyſer geſtochen iſt, und ſich auf die Errichtung der Kliniſchen Schule bezieht, welche Koͤnig Friedrich Wilhelm 1787 auf der Univerſitaͤt zu Halle geſtiftet hat. Die Vorrede giebt den Fond und die Einrichtung dieſes Jnſtituts an, und zugleich den Plan, nach welchem der Herr Verfaſſer dieſes Werk fortſetzen wird. Jn dem erſten Abſchnitt koͤmmt die Geſchichte
eines Jm zweyten Stuͤcke iſt eine Beobachtung uͤber
einen Das dritte Stuͤck enthaͤlt die Geſchichte einer
toͤdt- Jm vierten Stuͤck haben wir einen ſchaͤtzbaren
Bey- Endlich wird dieſer erſte Faſcikel mit der
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Abreiſe des Koͤnigs.<lb/> Gegenwaͤrtige Staats- und Regierungsverfaſſung in<lb/> Schweden. 6) Pohlniſche Reichstags- und andere<lb/> Merkwuͤrdigkeiten. 7) Tagebuch des Großbritanni-<lb/> ſchen Parlements. (Vom 9ten Maͤrz bis 12ten April.)<lb/> 8) Koͤnigl. Preußiſches Memoire uͤber die Luͤtticher<lb/> Unruhen. Final-Entſchluß. Umſtaͤnde in Luͤttich.<lb/> 9) Ein Schreiben aus Regenſpurg. Reichstags- und<lb/> andere Deutſche Denkwuͤrdigkeiten. 10) Jnnerliche<lb/> und kriegeriſche Haͤndel in den Belgiſchen Provinzen.<lb/> 11) Tuͤrkiſche, Nordiſche und anderweitige Kriege-<lb/> und Staatsvorfaͤlle. 12) Auszug der Depeſche an den<lb/> Rußiſch-Kayſerl. Geſandten zu Berlin, Grafen von<lb/> Neſſelrode. Authentiſche Rußiſche Friedensvorſchlaͤge.<lb/> 13) Allianz-Tractat zwiſchen dem Koͤnige von Preußen<lb/> und der Republik Pohlen. 14) Zwey Schreiben aus<lb/> Wien. Oeſterreichiſche Merkwuͤrdigkeiten. 15) Nach-<lb/> richten von verſchiedenen Laͤndern. Jtalien. Spanien.<lb/> Rußland. Preußen. 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Er leitet<lb/> aus guten Gruͤnden die Beſchaffenheit aller Bruͤche,<lb/> die ſich nicht zuruͤckbringen laſſen, und doch nicht ein-<lb/> geklemmt ſind, nicht ſowol von Verwachſung der Theile<lb/> des Bruchs, als vielmehr von Anhaͤufung der Saͤfte,<lb/> Ausdehnung der Gefaͤße, Balggeſchwuͤlſten — und<lb/> einer davon herruͤhrenden veraͤnderten Form der vor-<lb/> gefallenen Theile her. Hierauf gruͤndet er auch die<lb/> Curmethode der angewachſenen Bruͤche, und ſchlaͤgt<lb/> einige nene Mittel zu dieſem Endzwecke vor. Nach<lb/> ſeiner Meynung wuͤrde die Heilung derſelben ganz<lb/> fruchtlos ſeyn, wenn eine wirkliche Verwachſung jedes-<lb/> mal die Urſach dieſes Zuſtandes der Bruͤche waͤre.</p><lb/> <p>Das dritte Stuͤck enthaͤlt die Geſchichte einer toͤdt-<lb/> lichen Verſtopſung des Stuhlgangs bey einem Salz-<lb/> wirker aus den Halliſchen Kothen, die von einer ſon-<lb/> derbaren Verengerung und Auswachſung im Maſtdarm<lb/> herruͤhrte, welche die Geſtalt einer Klappe hatte, und<lb/> den Darm-Canal von oben her, beym Andrang der<lb/> Excremente, vollkommen verſchloß.</p><lb/> <p>Jm vierten Stuͤck haben wir einen ſchaͤtzbaren Bey-<lb/> trag zur Semiologie und Therapie der Augen Entzuͤn-<lb/> dungen erhalten. Der Herr Verfaſſer hat dieſen Ab-<lb/> ſchnitt in drey Theile abgetheilt, und ſpricht im erſten<lb/> von der Entzuͤndung der druͤſigten Theile des Auges<lb/> im allgemeinen, wo er klaßiſch iſt. Darauf ſind einige<lb/> Gattungen von glanduloͤſen Augen-Entzuͤndungen be-<lb/> ſonders abgehandelt, und den Beſchluß macht eine<lb/> kritiſche Beurtheilung der Wirkungen der meiſten<lb/> aͤußern Augen-Arzneyen, und die genauere Beſtim-<lb/> mung der Faͤlle, worinn ſie anzuwenden ſind. Dieſe<lb/> Abhandlung iſt zu groß und ſo wichtig, um ſie durch<lb/> einen Auszug zu zerfluͤcken. Sie verdient, daß jeder<lb/> praktiſche Arzt und Wundarzt ſie ſelbſt ganz leſe.</p><lb/> <p>Endlich wird dieſer erſte Faſcikel mit der Beobach-<lb/> tung einer merkwuͤrdigen und aͤußerſt ſtarken Aufloͤſung<lb/> des Bluts beſchloſſen, die ohne Fieber bey vollkommen<lb/> guter Muskel- und Nervenkraft Statt gefunden hat,<lb/> und den Antagoniſten der Humeral-Pathologie wohl<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
1) Betrachtungen uͤber Joſeph des II. Leben, Regierung
und Abſterben von einem Augenzeugen in Wien. Jn-
ſchrift auf Joſeph den II. aus der Jnſel Bornholm ein-
geſandt. 2) Reichsvicariat, und andere Deutſche
Reichangelegenheiten. Beſondere Umſtaͤnde bey den
Biſchofswahlen zu Freyſingen und Regenſpurg. 3)
Edict der Spaniſchen Jnquiſition wegen des Verbots
Franzoͤſiſcher Schriften. 4) Frankreich. Was die
Nationalverſammlung noch zu thun hat. Beſchluͤſſe.
Begebenheiten; in der Hauptſtadt, in den Provinzen.
5) Ein Schreiben aus Stockholm. Abreiſe des Koͤnigs.
Gegenwaͤrtige Staats- und Regierungsverfaſſung in
Schweden. 6) Pohlniſche Reichstags- und andere
Merkwuͤrdigkeiten. 7) Tagebuch des Großbritanni-
ſchen Parlements. (Vom 9ten Maͤrz bis 12ten April.)
8) Koͤnigl. Preußiſches Memoire uͤber die Luͤtticher
Unruhen. Final-Entſchluß. Umſtaͤnde in Luͤttich.
9) Ein Schreiben aus Regenſpurg. Reichstags- und
andere Deutſche Denkwuͤrdigkeiten. 10) Jnnerliche
und kriegeriſche Haͤndel in den Belgiſchen Provinzen.
11) Tuͤrkiſche, Nordiſche und anderweitige Kriege-
und Staatsvorfaͤlle. 12) Auszug der Depeſche an den
Rußiſch-Kayſerl. Geſandten zu Berlin, Grafen von
Neſſelrode. Authentiſche Rußiſche Friedensvorſchlaͤge.
13) Allianz-Tractat zwiſchen dem Koͤnige von Preußen
und der Republik Pohlen. 14) Zwey Schreiben aus
Wien. Oeſterreichiſche Merkwuͤrdigkeiten. 15) Nach-
richten von verſchiedenen Laͤndern. Jtalien. Spanien.
Rußland. Preußen. Deutſchland. Belgiſche Pro-
vinzen. Frankreich. Luͤttich. 16) Briefe. Aus
dem Haag. Berlin. Magdeburg, Wien. Regenſpurg.
Frankfurt am Mayn. Copenhagen. London. Buͤckeburg.
Aus Curland. 17) Allgemeiner Bericht von den poli-
tiſchen Merkwuͤrdigkeiten. 18) Vermiſchte Nachrichten.
Von gelehrten Sachen.
Joannis Chriſtiani Reil, Med. & Chir. Doct. Ptof.
Therap. p. o. Directoris Scholæ clin. Civitatis Halenſis
Phyſici, Memorabilium Clinicorum, Medico-practicorum,
Vol. I. Faſc. I. Halæ apud Francke et Bispink. 1790.
8. 204 S. mit einer ſchoͤnen Vignette, die von Herrn
Prof. Oeſer erfunden und von Herrrn Geyſer geſtochen
iſt, und ſich auf die Errichtung der Kliniſchen Schule
bezieht, welche Koͤnig Friedrich Wilhelm 1787
auf der Univerſitaͤt zu Halle geſtiftet hat. Die Vorrede
giebt den Fond und die Einrichtung dieſes Jnſtituts
an, und zugleich den Plan, nach welchem der Herr
Verfaſſer dieſes Werk fortſetzen wird.
Jn dem erſten Abſchnitt koͤmmt die Geſchichte eines
epidemiſchen Nervenfiebers vor, welches 1787 in Halle
und den umliegenden Gegenden graßirte, und unter
den vielen hingerafften Menſchen auch den großen Arzt
Goldhagen und den Herrn Prof. Bertram toͤdtete.
Die Zufaͤlle dieſes Fiebers ſind genau und nach der
Natur beſchrieben, beſonders ſind die eigentlichen
Nerven-Symptome, die die ſonderbarſten und mannig-
faltigſten Erſcheinungen veranlaßten, gut dargeſtellt.
Ein eigner Zufall war noch bey dieſem Fieber, eine
außerordentliche Menge von Schleim, die ſich in allen
Aus- und Abſonderungs-Werkzeugen einfand. — Die
rothe Farbe mancher Eingeweide, von Anhaͤufung des
Bluts in denſelben, und die Aufloͤſungen und Zerſtoͤh-
rungen, die man an verſchiedenen organiſchen Theilen
bey der Leichenoͤffnung ſolcher Perſonen findet, die an
boͤsartigen Fiebern geſtorben ſind, leitet der Herr Ver-
faſſer, gegen Wienholt und mehrere andere Aerzte,
nicht von vorhergegangenen Entzuͤndungen, ſondern
aus andern Urſachen her, und unterſtuͤtzt ſeine Mey-
nung mit triftigen Gruͤnden. — Am meiſten liefen
junge und vollbluͤtige Perſonen bey dieſem Fieber Ge-
fahr, weil ſie weder ſtaͤrkende und reizende Arzneyen,
noch die gewoͤhnlichen antiphlogiſtiſchen Mittel vertru-
gen. Bey dieſer Gelegenheit theilt der Verf. einige
Winke zu einer Verbeſſerung der antiphlogiſtiſchen Cur-
methode mit, zu eben der Zeit, als in England E.
Rigbey (Verſuch uͤber den Urſprung der thieriſchen
Waͤrme) dieſe Materie weitlaͤuſtiger bearbeitet hat. —
Die Cur dieſes Fiebers war einfach, und der Natur
deſſelben angemeſſen. Bey verſchiedenen Arzneyen iſt
ihre Wirkung, und die Umſtaͤnde, unter welchen ſie
beym Nervenfieber angezeigt ſind, genauer beſtimmt.
Jm zweyten Stuͤcke iſt eine Beobachtung uͤber einen
geheilten ſogenannten angewachſenen Bruch mitge-
theilt. Bey dieſem Fall zergliedert der Herr Verfaſſer
die Urſachen dieſes Zuſtandes der Bruͤche. Er leitet
aus guten Gruͤnden die Beſchaffenheit aller Bruͤche,
die ſich nicht zuruͤckbringen laſſen, und doch nicht ein-
geklemmt ſind, nicht ſowol von Verwachſung der Theile
des Bruchs, als vielmehr von Anhaͤufung der Saͤfte,
Ausdehnung der Gefaͤße, Balggeſchwuͤlſten — und
einer davon herruͤhrenden veraͤnderten Form der vor-
gefallenen Theile her. Hierauf gruͤndet er auch die
Curmethode der angewachſenen Bruͤche, und ſchlaͤgt
einige nene Mittel zu dieſem Endzwecke vor. Nach
ſeiner Meynung wuͤrde die Heilung derſelben ganz
fruchtlos ſeyn, wenn eine wirkliche Verwachſung jedes-
mal die Urſach dieſes Zuſtandes der Bruͤche waͤre.
Das dritte Stuͤck enthaͤlt die Geſchichte einer toͤdt-
lichen Verſtopſung des Stuhlgangs bey einem Salz-
wirker aus den Halliſchen Kothen, die von einer ſon-
derbaren Verengerung und Auswachſung im Maſtdarm
herruͤhrte, welche die Geſtalt einer Klappe hatte, und
den Darm-Canal von oben her, beym Andrang der
Excremente, vollkommen verſchloß.
Jm vierten Stuͤck haben wir einen ſchaͤtzbaren Bey-
trag zur Semiologie und Therapie der Augen Entzuͤn-
dungen erhalten. Der Herr Verfaſſer hat dieſen Ab-
ſchnitt in drey Theile abgetheilt, und ſpricht im erſten
von der Entzuͤndung der druͤſigten Theile des Auges
im allgemeinen, wo er klaßiſch iſt. Darauf ſind einige
Gattungen von glanduloͤſen Augen-Entzuͤndungen be-
ſonders abgehandelt, und den Beſchluß macht eine
kritiſche Beurtheilung der Wirkungen der meiſten
aͤußern Augen-Arzneyen, und die genauere Beſtim-
mung der Faͤlle, worinn ſie anzuwenden ſind. Dieſe
Abhandlung iſt zu groß und ſo wichtig, um ſie durch
einen Auszug zu zerfluͤcken. Sie verdient, daß jeder
praktiſche Arzt und Wundarzt ſie ſelbſt ganz leſe.
Endlich wird dieſer erſte Faſcikel mit der Beobach-
tung einer merkwuͤrdigen und aͤußerſt ſtarken Aufloͤſung
des Bluts beſchloſſen, die ohne Fieber bey vollkommen
guter Muskel- und Nervenkraft Statt gefunden hat,
und den Antagoniſten der Humeral-Pathologie wohl
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